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8. September 2016 | Deutschland | 

10 Tage „Wildbadromantik“ – das Zeltlager der Schönstattjugend


Die Gruppenleiter hatten ein besonderes Zeltlager-T-Shirt (Foto: Bersch)

Die Gruppenleiter hatten ein besonderes Zeltlager-T-Shirt (Foto: Bersch)

Hbre/Alexander Bersch. 45 Kinder zwischen 9 und 14 Jahren aus der Diözese Trier haben in diesem Sommer ihr gewohntes Umfeld verlassen und das gemütliche Bett gegen Isomatte und Schlafsack getauscht und am Zeltlager der Schönstatt-Mannesjugend (SMJ) des Bistums mitten in der Eifel teilgenommen. Die Kinder wurden vom Gruppenleiterteam in die Welt von „Lucky Luke“ entführt. Als Programmpunkte standen neben einem großen Geländespiel, einem Hajk (zwei Tages-Wanderung), einem Fußballturnier oder einem Schwimmbadbesuch auch andere Dinge auf der Tagesordnung: Rollenspiele und Gruppenstunden, die die Kinder inhaltlich in die Geschichte eintauchen lassen und die ihnen spirituelle Impulse für den Alltag geben sollen. „Wir wollen den Kindern nicht nur Spaß bereiten, sondern ihnen auch christliche Werte mitgeben. Sie sind zentraler Kern unserer Arbeit“, berichtet einer der Gruppenleiter. Deshalb spielen auch Gebet und Gottesdienst eine wichtige Rolle und war mit Pater Sahaya Kumar Gnana Rajauch ein Seelsorger mit im Lager dabei.

Die ganze Zeltlagermannschaft vor dem Saloon (Foto: Bersch)

Die ganze Zeltlagermannschaft vor dem Saloon (Foto: Bersch)

Wettspiele waren an der Tagesordnung (Foto: Raskob)

Wettspiele waren an der Tagesordnung (Foto: Raskob)

Die selbstgebaute Brücke kann man auch zum Kühlen der Füße benutzen (Foto: Raskob)

Die selbstgebaute Brücke kann man auch zum Kühlen der Füße benutzen (Foto: Raskob)

Die Verpflegung erfolgte durch ein eigenes Küchenteam, in dem erfahrene und Zeltlagererprobte Frauen und Männer mitwirkten (0Foto: Raskob)

Die Verpflegung erfolgte durch ein eigenes Küchenteam, in dem erfahrene und zeltlagererprobte Frauen und Männer mitwirkten (0Foto: Raskob)

Wo Cowboys sind, sind Indianer nicht weit ... (Foto: Raskob)

Wo Cowboys sind, sind Indianer nicht weit ... (Foto: Raskob)

Zum Abschluss des Lagers ein Gottesdienst gemeinsam mit den Eltern im "Lagerheiligtum" (Foto: Bersch)

Zum Abschluss des Lagers ein Gottesdienst gemeinsam mit den Eltern im "Lagerheiligtum" (Foto: Bersch)

Zeltlager-Story von Lucky Luke

Jedes Jahr gibt es ein neues Thema und alles ist darauf abgestimmt. Das Lager 2016 in der Eifel glich in Anlehnung an die gewählte Zeltlager-Story der Szenerie im wilden Westen. Es gab einen Saloon, verschiedene Straßenkreuzungen und der Lagerleiter selbst nahm die Position von Lucky Luke als Sheriff der Stadt ein. Thematisch wurde eine ganze Geschichte aufgebaut, die sich wie ein roter Faden durch die 10 Tage Zeltlager zog. Doch genauso wichtig wie ein gutes Thema ist für die Kinder das Erlebnis von „Natur pur“, vom Einsatz „reiner Muskelkraft“ und von „Wildbadromantik“. Auch in diesem Jahr lag das Lager wieder an einem Bach, der sich etwas aufgestaut gut zum morgendlichen Bad eignete.

Volles Engagement: ein Team von 20 Gruppenleitern

Während die Kinder 10 Tage voller Spiel und Spaß erleben, sind die 20 Gruppenleiter manchmal bis an ihre physischen und psychischen Belastungsgrenzen gefordert. „Es ist nicht ohne, wenn man neben all der körperlichen Anstrengung auch 10 Tage lang die Verantwortung für fünf bis sechs Kinder trägt“, so ein anderer Gruppenleiter. „Da sehnt man sich manchmal einer Mütze Schlaf in der Mittagspause entgegen.“ Morgens geht es für die Gruppenleiter eine halbe Stunde früher los mit einem Morgenimpuls. Abends treffen sie sich im Küchenzelt, um den Tag Revue passieren zu lassen. „Da bleibt nicht viel Zeit zum Schlafen. Es sind allerdings enorm wichtige Elemente, weil sie die Gruppenleiter mental stärken. Sie müssen darüber reden können, wie ihr Tag war“, erklärt David Schrey, der Lagerleiter in diesem Jahr.

Zusätzlich sind die Gruppenleiter auch noch im Vor- und Nachtrupp zum Auf- und Abbau des Lagers gefordert. „Das ist die Arbeit, die die Teilnehmer und die Eltern nicht sehen – die Arbeit im Verborgenen“, so der Lagerleiter. Doch diese Tage machten natürlich auch Spaß und „verrückte Aktionen“ kamen dabei nicht zu kurz. Manchmal wurde bis spät in die Nacht gearbeitet – die Scheinwerfer der Autos dienten als Lichtquellen. An anderen Tagen gab es dafür etwas mehr Freizeit und es wurde sogar einmal Kart gefahren.

Zeltlager ist zentraler Punkt im SMJ-Kalender

Alexander Bersch, bei diesem Lager als Lagerreporter mitwirkend, fasst seine persönliche Motivation ein solches Lager bereits mehrere Male mitzugestalten zusammen: "Jeden Sommer schalten ein paar junge Männer ihre Smartphones aus und begeben sich für einige Wochen in die Eifler „Wildnis“, um Abstand zu nehmen von ihrem Leben in Saus und Braus und um ein Zeltlager für Andere auf die Beine zu stellen. Wir nehmen dabei einiges an Belastung auf uns, rackern – und opfern einen Teil unserer Sommer- & Semesterferien oder unseres Urlaubs. Alles, um den Jungen ein paar besondere Tage zu schenken. Doch wir Gruppenleiter machen das gern! Denn es gibt uns etwas, für ein paar Wochen unter uns sein zu können und mit einer Axt in der Hand, einfach Mann sein zu dürfen. Das Zeltlager ist der zentrale Punkt im SMJ-Kalender und es ist uns Gruppenleitern eine Herzensangelegenheit, dieses Zeltlager anbieten zu können. Dabei wollen wir die Jungen prägen - der Generation von morgen etwas mitgeben und in und mit ihnen etwas bewegen. Und wir alle wissen, dass - als wir selbst Kind waren - andere für uns diese Arbeit geleistet haben. Jugendarbeit ist ein Generationenvertrag und es wird an den nächsten Generationen liegen, die Arbeit fortzuführen. Es gibt kaum ein Projekt, welches so gut das Jahresthema 2016 der SMJ verkörpern kann: 'Vom Herz geleitet – Heute das Morgen prägen'.“


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