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3. September 2016 | Nacht des Heiligtums | 

Nacht des Heiligtums - Highlights am laufenden Band


Anbetung bei der "Nacht des Heiligtums" (Foto: Brehm)

Anbetung bei der "Nacht des Heiligtums" (Foto: Brehm)

Hbre. Sie ist der eigentliche Höhepunkt der „Nacht des Heiligtums“: die Liebesbündnisfeier am Abend des zweiten Tages des Jugendfestivals der Schönstattjugend Deutschlands. Ein Höhepunkt, der in seiner dichten Atmosphäre fast nahtlos an die Vigilfeier des Jubiläums 2014 anknüpft. Es ist zu spüren, dass die weit über 400 jungen Menschen einen intensiven und mit vielen unterschiedlichen Eindrücken und Erlebnissen gespickten Tag zum Urheiligtum, dem Ort des ersten schönstättischen Liebesbündnisses, mitbringen. „Es ist beeindruckend, wie die jungen Leute, die das Programm vorbereitet haben, vom Beginn der Veranstaltung an einen Spannungsbogen aufgebaut haben, der die Teilnehmer zielgenau ins eigentliche Kernanliegen Schönstatts hineinführt, nämlich eine persönliche Beziehung mit Jesus Christus, mit seiner Mutter Maria und mit dem barmherzigen Vatergott aufzubauen.“ Das bemerkt eine schon etwas ältere Schönstätterin, die mit Gastbändchen am Arm die Ehre hat, das Programm der NdH mitzuerleben.

Thomas Parlaska (links) und Sebastian Roth (Foto: Brehm)

Thomas Parlaska (links) und Sebastian Roth (Foto: Brehm)

Publikum (Foto: Brehm)

Publikum (Foto: Brehm)

Thomas Parlaska: "Aber ER ist stärker" (Foto: Brehm)

Thomas Parlaska: "Aber ER ist stärker" (Foto: Brehm)

Ein Weg heraus aus der Computerspielsucht

In der Tat haben die NdH-Teilnehmer bereits am Vormittag im Rahmen des Mottotalks ein erstes Tages-Highlight erlebt. Thomas Parlasca lässt die Zuhörer in einem von Sebastian Roth geführten Interview Anteil nehmen an seinem schwierigen Weg heraus aus der Computerspielsucht, die – wie er sagt, eigentlich nur ein Symptom für seine Flucht vor der Realität des wirklichen Lebens gewesen sei. Das Zocken am Computer habe dazu geführt, dass er nicht nur sein Studium nicht mehr ordnungsgemäß meistern konnte, sondern auch seine Freunde verloren und sich selbst immer mehr vernachlässigt habe. Als sein Zustand nicht mehr zu verheimlichen gewesen sei, habe er diverse Therapien gemacht, die aber keine direkten Erfolge gebracht hätten. In dieser Zeit habe er von wohlgesonnenen Menschen viele gut gemeinten Ratschläge bekommen, die er aber nicht als konstruktiv erlebt habe. „Was total gefehlt hat, waren Menschen, die einfach nur gezeigt haben, dass sie meine Situation nachfühlen können“, so Parlaska. Die Wende habe ein Aufenthalt in der Fazenda in der Nähe von Berlin gebracht. Die „Therapie“ habe darin bestanden, mit anderen zusammen in einem sehr geregelten Tagesablauf, ohne Handy, ohne Computer, ohne weitere Suchtmittel zu leben und zu arbeiten. Die Konfrontation mit dem realen Leben, verbunden mit regelmäßigen Elementen eines religiösen Lebens und der Auseinandersetzung mit seinem Verhältnis zu Gott, habe sein Leben wieder stabilisiert. Er habe erfahren, dass er von Gott geliebt sei. „Gott liebt jeden Einzelnen so sehr, dass trotz Fehler und Schwächen alles möglich ist.“ Man konnte eine Stecknadel fallen hören als Thomas Parlaska aus seiner Erfahrung ergänzt: „Natürlich sind Leid und Schmerz wichtig! – Aber: Er ist stärker!“ Dass die Zuhörer von der Offenheit und dem authentischen Erzählen beeindruckt sind, kann man am abschließenden Applaus und an vielen eingereichten Fragen erahnen.

Höhepunkt „Sky-Dinner“

Ein weiteres Highlight des Tages sind die vielfältigen sportlichen (Schönstattmarathon), kreativen (Rosenkranz knüpfen, Staudamm bauen, Raptexte texten) und thematischen (Pater Kentenich begegnen, Schönstatt Know-how testen, …) Angebote, zu denen im Laufe des Nachmittages eingeladen ist und an denen Viele teilnehmen. Vor Beginn der Liebesbündnisfeier sind dann alle zu einem mehrgängigen „Sky-Dinner“ ins Festzelt eingeladen, das zusätzlich mit einem witzig-sprühenden, hintergründigen Bühnenprogramm von Gruppen aus einzelnen Diözesen angereichert wird.

Alltagssituationen werden präsentiert (Foto: Brehm)

Alltagssituationen werden präsentiert (Foto: Brehm)

Abflug - hier und jetzt (Foto: Brehm)

Abflug - hier und jetzt (Foto: Brehm)

Zeugnis: "Mitgestalten in der Kirche" (Foto: Brehm)

Zeugnis: "Mitgestalten in der Kirche" (Foto: Brehm)

So könnte die Pforte der Barmherzigkeit öfters strahlen (Foto: Brehm)

So könnte die Pforte der Barmherzigkeit öfters strahlen (Foto: Brehm)

Höhepunkt Liebesbündnisfeier

Die Liebesbündnisfeier beginnt schließlich im stimmungsvoll erleuchteten Innenhof des Bundesheimes. Gekonnt werden Alltagssituationen in fünf Fenstern des Bundesheimes dargestellt, mit wenigen Worten skizziert und mit dem Mottolied verbunden. Die Frage, wo es Abflug-Momente im eigenen Leben gibt und ob die Einzelnen die Chancen, die sich damit bieten, auch wahrnehmen, nehmen die Jugendlichen auf den Lichterweg zum Urheiligtum mit. Unterwegs wird für all die jungen Menschen gebetet, die wegen Krieg, Hunger und Terror wenig Chancen für ihr Leben sehen. Auch wird an all die gedacht, die Momente des Scheiterns erfahren haben und an die, die nicht glauben können, dass es einen barmherzigen Vater im Himmel gibt. Mit der Bitte an Maria, die Jugendlichen in der Welt zu stärken, dass sie Zeugnis geben können von Gottes Liebe, kommen die NdH-Teilnehmer am Urheiligtum an.

Auch hier haben die Vorbereitungsteams wieder ganze Arbeit geleistet. Das Heiligtum und die Pforte der Barmherzigkeit strahlen stimmungsvoll und einladend in buntem Licht. "So einladend könnte die Pforte der Barmherzigkeit gerne immer leuchten", meinen zwei Jugendliche aus dem Bistum Trier. Die NdH-Band spielt Lieder, die ins Gebet führen und Gebet sind. Auf einem Altar wird die Monstranz ausgesetzt und es gibt Momente stiller und persönlicher Anbetung. Worte von Papst Franziskus, die er beim Weltjugendtag in Krakau an die Jugendlichen gerichtet hat und drei berührende Zeugnisse zum „Einsatz für Schönstatt“, zum „Engagement im Beruf“ und zum „Mitgestalten in der Kirche“ machen deutlich, dass das Liebesbündnis, das die Jugendlichen an diesem Abend erneuern, ein „Liebesbündnis für …“ ist. In sieben Sprachen bringen Vertreter ihre Bereitschaft zum Bündnis zum Ausdruck: „Hier bin ich“, „Here I am“, „Aqui estoy“, „Ici, je suis“, „Aqui estou eu“, „Itt vagyok“, „Oto jestem“! Jede und Jeder kann dann Bereitschaft, Anliegen, Dank und Bitte aber auch einen konkreten Einsatz für die Gottesmutter, für Schönstatt, für die Kirche - auf die Flügel eines Papierfliegers geschrieben - präzisieren und nach der Erneuerung des „Liebesbündnisses für die Jugend der Welt“ als „Bündnisbrief“ in das erneut aktivierte Plexiglasheiligtum übergeben. DER Höhepunkt eines an Highlights reichen Tages, der schließlich in eine fröhliche Nachtkultur mündet.


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