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18. März 2016 | Deutschland | 

Christsein glaubwürdig leben – Männertag in Oberkirch


Oberbürgermeister Matthias Braun spricht ein Grußwort (Foto: Schemel)

Oberbürgermeister Matthias Braun spricht ein Grußwort (Foto: Schemel)

R. Vallendor / J. Danner. Einhundertsiebzig Männer des katholischen Männerwerks und der Schönstatt-Bewegung beschäftigten sich am Sonntag im Schönstattzentrum Marienfried Oberkirch mit dem Aufruf von Papst Franziskus zum „Jahr der Barmherzigkeit“. "Wir brauchen das Jahr der Barmherzigkeit in unserer Zeit sehr", sagte Matthias Braun, Oberbürgermeister in Oberkircher in seinem Grußwort an die Männer. Angesichts der Flüchtlingszahlen - im April sei die Ankunft von 200 Flüchtlingen geplant und insgesamt solle Oberkirch 400 Flüchtlinge beherbergen - habe das Jahr der Barmherzigkeit eine wichtige Bedeutung. Eine große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung sei erforderlich.

Eine große Zahl von Männer war der Einladung zum Männertag nach Oberkirch gefolgt (Foto: Schemel)

Eine große Zahl von Männer war der Einladung zum Männertag nach Oberkirch gefolgt. In der ersten Reihe v.l.: Michael Behringer KMW, Diözesanleiter Manfred Schemel, Oberbürgermeister Matthias Braun, Josef Danner, Robert Henrich, Ehrenpräses des katholischen Männerwerks (Foto: Schemel)

39. Tag der Männer im Schönstatt – Zentrum Oberkirch

Oberbürgermeister Braun unterstrich, dass die Integration zwar eine Herausforderung sei, gleichzeitig betonte er aber auch: "Wir brauchen keine Stimmung, sondern eine menschliche Haltung". Es gehe um Offenheit gegenüber den neu ankommenden Mitbürgern, um helfende Hände und um eine echte Begegnung der Kulturen. Den Christen empfahl der praktizierende evangelische Christ für diese Begegnung ihr Christsein glaubwürdig zu leben und z.B. die christlichen Feste bewusst zu feiern.

Begrüßung und Gedenken an Pater Franz Reinisch (Foto: Schemel)

Begrüßung und Gedenken an Pater Franz Reinisch (Foto: Schemel)

Referent Robert Henrich, Ehrenpräsident des Katholischen Männerwerkes Freiburg (Foto: Schemel)

Referent Robert Henrich, Ehrenpräsident des Katholischen Männerwerkes Freiburg (Foto: Schemel)

Grußwort: Schwester M. Elena Karle, Wallfahrtsleiterin in Oberkirch  (Foto: Schemel)

Grußwort: Schwester M. Elena Karle, Wallfahrtsleiterin in Oberkirch  (Foto: Schemel)

Eucharistiefeier v.l.: Pfr. Ottenie, Ehrenpräsident R. Henrich, Domkapitular Andreas Möhrle, Pfr. M. Daffener, Pfr. J. Keller (Foto: Schemel)

Eucharistiefeier v.l.: Pfr. Ottenie, Ehrenpräsident R. Henrich, Domkapitular Andreas Möhrle, Pfr. M. Daffener, Pfr. J. Keller (Foto: Schemel)

Predigt: Domkapitular Andreas Möhrle, Freiburg (Foto: Schemel)

Predigt: Domkapitular Andreas Möhrle, Freiburg (Foto: Schemel)

Gedenken an Pater Franz Reinisch

Der Männertag hatte mit einer Begrüßung durch Diözesanleiter Manfred Schemel vor dem Schönstatt-Heiligtum auf dem Gelände Marienfried begonnen. Dabei hatten die Männer Pater Franz Reinisch gedacht, der den Fahneneid auf Hitler verweigerte und am 21. August 1942 in Berlin hingerichtet wurde. Edgar Beck hatte die Männer mit einem Lied in die Thematik eingestimmt, Manfred Schemel die Ehrengäste begrüßt und Wallfahrts–Schwester M. Elena Karle in Vertretung der Hausleitung ein Grußwort gesprochen.

Barmherzigkeit stiftet Frieden und führt Völker zusammen

Robert Henrich, Ehrenpräses des katholischen Männerwerks und Referent des Tages stellt in seinem Beitrag zunächst fest, dass „Barmherzigkeit“ ein durchgängiges Dauerthema in der Heiligen Schrift sei. Beispielhaft nannte er die Parabel vom barmherzigen Samariter, das Gleichnis vom „Vater und verlorenen Sohn“ sowie die Geschichte der Frau am Jakobs-brunnen. Über allem stehe das Wort Jesu: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Misericordia (lat. für Barmherzigkeit) stifte Frieden und führe Völker zusammen. Das präge das Handeln von Papst Franziskus. Henrich zitierte die von Altbischof Joachim Wanke (Bistum Erfurt) postulierten „Sieben Werke der Barmherzigkeit für heute“, die auf einer Umfrage basierten: „Einem Menschen sagen: Du gehörst dazu. Ich höre dir zu. Ich rede gut über dich. Ich gehe ein Stück mit dir. Ich teile mit dir. Ich besuche dich. Ich bete für dich.“ Ergänzend dazu passe der Leitgedanke von Adolph Kolping: „Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist“, hielt Henrich fest.

Als positives Beispiel gelebter Barmherzigkeit in unserer Zeit führte Henrich die Aussöhnung der ehemaligen „Erbfeinde“ Deutschland und Frankreich an, die in einen intensiven Jugendaustausch beider Länder mündete. Schließlich plädierte der Ehrenpräses für eine gelebte Besuchskultur in der Gemeinde. Schmunzelnd bemerkte er, dass eine gute Möglichkeit zur Kontaktaufnahme und zum Abbau von Hemmschwellen im Zugehen auf andere Menschen die Anschaffung eines Hundes sei.

800 km zu Fuß nach Santiago - Dia Vortrag

Nach dem Mittagessen spendeten 11 Priester das Sakrament der Versöhnung. Die Jakobusfreunde Gerhard Junker und Bernhard Springmann aus Schutterwald informierten die Männer über den Jakobusweg. Bernhard Springmann zeigte einen Dia Vortrag über den 800 km langen Weg ab der französisch-spanischen Grenze bis nach Santiago de Compostella in Portugal. Er selbst und seine Frau haben diesen Weg zurückgelegt. Herrliche Aufnahmen der Landschaften, Kathedralen, Bildstöcke und Herbergsunterkünfte für die Jakobuspilger faszinierten die Männer. „Auf dem Pilgerweg wandern Jugendliche, Erwachsene mittleren Alters und Senioren aus allen Erdteilen“, so Springmann.

Festliche Eucharistiefeier mit Domkapitular Andreas Möhrle

Ein Höhepunkt des 39. Männertages war um 15 Uhr die festliche Eucharistiefeier mit Domkapitular Andreas Möhrle, Freiburg. Ehrendiözesanpräses Robert Henrich KMW, der ehemalige Standesleiter der Schönstatt-Männerbewegung in der Erzdiözese Freiburg, Pfr. Josef Keller, der neue Standesleiter, Pfr. Michael Dafferner und Pfr. Hermann Otteny waren Konzelebranten. Vor dem Abschlusssegen dankte Pfr. Dafferner Domkapitular Möhrle für sein Kommen und sein Predigtwort. Manfred Schemel schloss sich dem Dank an und lud die teilnehmenden Männer zum 40. Männertag im kommenden Jahr 2017 ein.


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