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14. März 2016 | Delegiertentagung | 

„Mit Bündniskultur anfangen, zuhause und überall dort, wo ich andern begegne“


Pater Ludwig Güthlein und Moderatoren-Ehepaar Etzold (Foto: Brehm)

Pater Ludwig Güthlein und Moderatoren-Ehepaar Etzold (Foto: Brehm)

Hbre/Cbre. Hatten die ersten beiden Tage der Delegiertentagung der Schönstatt-Bewegung Deutschland vor allem die Perspektive, eine mittelfristige inhaltliche Zielvorstellung zu entwickeln und für das Schönstattjahr 2016/2017 einen thematischen Schwerpunkt zu erarbeiten, so fokussierte der abschließende Morgen der Tagung den Blick auf das laufende Engagement im Jahr 2016. Unter der Überschriften „Was in den Gliederungen lebt“ zeigte sich Fülle und Vielfalt der aktuellen Jahresarbeit. Um zu einem gemeinschaftsübergreifenden „apostolischen Miteinander“ zu motivieren, gab es ausführliche Informationen über im Jahr 2016 noch bevorstehende Großprojekte.

Zwei der jugendlichen Teilnehmer tragen die Jahreslosungen und Erklärungen dazu vor (Foto: Brehm)

Zwei der jugendlichen Teilnehmer tragen die Jahreslosungen und Erklärungen dazu vor (Foto: Brehm)

Was in den Gliederungen lebt

In Wort, Bild und Texten wurde im Anschluss an diesen Tagungsrückblick die aktuell laufende Arbeit insbesondere durch die Brille der inhaltlichen Akzentuierung, die in den verschiedenen Jahresmottos der Gemeinschaften zum Ausdruck kommt, in den Blick genommen. Interessant wie vielgestaltig Jahresmottos in diesem Jahr der Barmherzigkeit sein können und welcher Reichtum in jeder Gliederung lebt.

Von „Leben in der Spiritualität des Augenblicks“ (Schönstatt Diakonenliga), über „Vom Herz geleitet – Heute das Morgen prägen“ (Mannesjugend) zu „…weil es dich für etwas Großes gibt“ (SchönstattMJF Mädchen / Junge Frauen) oder „Mit den Augen der Barmherzigkeit dorthin, wo die Liebe fehlt“ (Priesterliga) über „Gott liebt mich persönlich“ (Schönstattbewegung Frauen und Mütter) zu „Seid barmherzig wie der Vater!“ (Schönstatt Wallfahrt) und „Vom Vater geliebt, froh und barmherzig!“ (Frauenliga). Mit “… barmherzig … authentisch … freudig“ ist die Familienbewegung unterwegs, die Männerliga mit dem Satz „Marienbergsendung leben – Männer der Barmherzigkeit“.

Auch die gemeinsamen Aktionen sind wichtig! (Foto: Brehm)

Auch die gemeinsamen Aktionen sind wichtig! (Foto: Brehm)

Was gibt es dieses Jahr an gemeinsamen Aktionen?

Wenn man auf das schaue, was in den Gliederungen lebe und was dort alles an offenen Angeboten gemacht würde, zu dem alle gerne eingeladen seien („da sind ja alle willkommen und eingeladen – nur nicht ich – darum ist das nicht so gefährlich …“), könne man sagen: „Es lebt viel an Geist, an kulturbildender Kraft in unserer Bewegung“ sagte Pater Ludwig Güthlein. Bei allem gliederungsindividuellen Engagement sei es jedoch auch wichtig, auf das „gemeinsame Zusammenwirken“ zu schauen, sich zu fragen, was es an gemeinsamen Aktionen in diesem Jahr geben, wie man bei aller Verschiedenheit miteinander gehen könne.

Das Schönstatt-Katholikentagsteam stellt die Programmpunkte für Leipzig vor (Foto: Brehm)

Das Schönstatt-Katholikentagsteam stellt die Programmpunkte für Leipzig vor (Foto: Brehm)

Schönstatt auf dem Katholikentag

Die anwesenden Mitglieder des Schönstatt-Katholikentagsteams stellten die Programmpunkte kurz vor, die Schönstatt beim Katholikentag in Leipzig einbringen kann. Inhaltlich geht es besonders um den „Gott des Lebens“ und bei der ökumenischen Marienfeier, die gemeinsam mit der Christusbruderschaft Selbitz und der Fokolarbewegung angeboten wird, um die Marienspiritualität. Die Schönstatt-Familienbewegung ist mit einigen Angeboten vertreten. Beim Mittagsgebet werden Julia Klöckner, Landesvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz und der Bischof von Erfurt, Dr. Ulrich Neymeyr mitwirken.

Miteinander für Europa

„Es verbindet uns mehr, als uns trennt. 500 Jahre Trennung sind genug!“ Unter diesem Motto sind alle herzlich eingeladen zur Teilnahme an Kongress (30.6. bis 1.7.2016) und Kundgebung (2.7.2016) von „Miteinander für Europa“ in München.

Motivationstrailer

Nach dem Motivationstrailer regt Pater Ludwig Güthlein die Delegierten an, zu überlegen, ob nicht die Teilnahme an diesem Ereignis „ein gemeinsames apostolisches Unternehmen“ sein könnte, „wo wir zusammen dabei sind, unseren Beitrag geben, wo wir etwas mit anderen, für andere über die Gliederungen hinweg tun.“ Mit all diesen anderen geistlichen Bewegungen und Gemeinschaften zusammen ökumenisch unterwegs zu sein, sei ein besonderer Vorgang von „Bündniskultur“, zumal am Anfang des „Miteinander für Europa“ das Bündnis der gegenseitigen Liebe stand. Jeder Anwesende sollte sich die Frage stellen: „Was kann ich tun? Wen kann ich ansprechen?“

Pater Güthlein dankt Pfarrer Josef Treutlein, der die Arbeitshilfe für das Pfingstgebet zusammengestellt hat (Foto: Brehm)

Pater Güthlein dankt Pfarrer Josef Treutlein, der die Arbeitshilfe für das Pfingstgebet zusammengestellt hat (Foto: Brehm)

Zumindest Beten können alle für ein gutes Gelingen. Pfarrer Josef Treutlein hat, wie in den vergangenen Jahren auch, ein sehr ansprechendes Pfingstgebet verfasst, mit dem besonders für dieses „Miteinander für Europa“ gebetet werden kann. Die Hefte, die ohne viel Aufwand für die 9 Tage zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten mit der Gemeinde gebetet werden können, sind zu beziehen beim Büro des Bewegungsleiters.

  • Nähere Informationen zum Pfingstgebet: pfingstgebet.schoenstatt.de
  • Bestelladresse: Schönstatt-Bewegung Deutschland, Höhrer Straße 84, 56179 Vallendar, 0261-921389-100, bewegungsleiter@schoenstatt.de
Logo des Weltjugendtages in Krakau (Foto: WJT)

Logo des Weltjugendtages in Krakau (Foto: WJT)

Weltjugendtag in Krakau

Schwester Marion McClay berichtete, dass derzeit 188 deutsche Jugendliche zur Teilnahme an Fahrten der Schönstattjugend zum Weltjugendtag angemeldet sind. „Wer mitkommt, fährt anders wieder zurück!“, davon ist die Marienschwester, die für die Organisation der Fahrten zuständig ist, überzeugt. Unter dem Motto „Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden!“ werden Katechesen, Messfeiern, Workshops, eine Liturgische Nacht und das Programm mit Papst Franziskus stehen, die das reichhaltige Programm bilden. Es gibt mehrere Fahrtangebote für die Teilnahme, je nach Dauer (3 Wochen bis 4 Tage) und den finanziellen Möglichkeiten. Die teilnehmenden Jugendlichen möchten die Anliegen aller Interessierten gerne mitnehmen, dafür wird es bald Gebetskarten geben. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, sich bei Gebetspartnerschaften und als Sponsor zu beteiligen.

  • Nähere Informationen zum Angebot der Schönstattjugend für den Weltjugendtag: wjt.schoenstatt.de
Pater Lothar Herter lädt ein, sich weiterhin an der Einrichtung von Pilgerwegen und deren Nutzung zu beteiligen (Foto: Brehm)

Pater Lothar Herter lädt ein, sich weiterhin an der Einrichtung von Pilgerwegen und deren Nutzung zu beteiligen (Foto: Brehm)

Pilgerwege

Pater Lothar Herter wies in Vertretung der „Arbeitsgruppe Pilgerwege“, die es sich zum Auftrag gemacht hat, Pilgerwege durch Deutschland nach Schönstatt einzurichten, auf den derzeitigen Stand hin. Besonders hervorzuheben ist ein ansprechend gestalteter, sehr informativer Pilgerführer für den Pilgerweg von Maria Laach nach Schönstatt. Herter motivierte dazu, am Thema Pilgerwege dran zu bleiben, denn „nichts verbindet Menschen unterschiedlichster Couleur mehr miteinander, als einige Tage gemeinsam unterwegs zu sein.“

Werner Phillips wirbt für die Teilnahme am Pilgermarsch des Projekt Gottvertrauens  (Foto: Brehm)

Werner Phillips wirbt für die Teilnahme am Pilgermarsch des Projekt Gottvertrauens  (Foto: Brehm)

Projekt Gott vertrauen

Werner Phillips, Familienbund, stellte ein Projekt vor, mit dem die Initiatoren aus dem Schönstatt-Familienbund dazu beitragen möchten, dass viele Menschen GOTT als barmherzigen und persönlich liebenden VATER näherkommen. Dazu wird es zwischen dem 31. Juli und 6. August in Teiletappen von etwa 15 km einen Pilgerweg vom Schönstattheiligtum in Köln zum Urheiligtum in Schönstatt, Vallendar, geben. Vor 50 Jahren habe Pater Josef Kentenich und die Kölner Schönstattfamilie ein „Liebesbündnis mit dem Vatergott“ geschlossen. Dieses Bündnis solle weitergehen, so Phillips. Ein Pilgerweg sei für Menschen mit einer großen Sehnsucht eine gute Möglichkeit, „die Liebe Gottes ganz persönlich zu erfahren, Gott als barmherzigen Vater zu erleben.“ Aber die Initiative möchte nicht nur pilgern „um seiner selbst willen“ sondern vor allem auch dafür, um unterwegs Menschen wirklich zu begegnen, sie anzusprechen und mit dem liebenden VaterGOTT in Verbindung zu bringen. Werner Phillips: „Beim Projekt Gott vertrauen geht es darum: Gott begegnen – das geht! Gott vertrauen – das geht! Gott erleben – das geht!“

Die neue "basis" (Foto: Brehm)

Die neue "basis" (Foto: Brehm)

Zeitschrift basis aus Schönstatt

Zum Abschluss gab es durch Pater Ludwig Güthlein noch einen Hinweis auf die neue „basis“. Diese Zeitschrift aus Schönstatt hat mit Beginn des Jahres 2016 einen Neustart hingelegt. „Wäre es nicht gut, dass wir alle gemeinsam für die basis werben?“ fragte Güthlein. „Ich bin sicher, dass dies unseren Gliederungszeitschriften keinen Abbruch tun würde.“ Es gäbe die eine oder andere mehr wissenschaftlich orientierte Zeitschrift, die sich die Deutung von Zeichen der Zeit auf die Fahnen geschrieben hätten. Die neue „basis“ hätte ebenfalls dieses Ziel, wolle es aber im Stil eines Magazins und sprachlich populärer ausgerichtet erreichen.

Eine große Zahl von Delegierten zählte auch zu den Mitarbeitern der Tagung (Foto: Brehm)

Eine große Zahl von Delegierten zählte auch zu den Mitarbeitern der Tagung (Foto: Brehm)

Die Jugend überreichte Pater Güthlein als Dankeschön einen Kuchen mit Wunderkerzen (Foto: Brehm)

Die Jugend überreichte Pater Güthlein als Dankeschön einen Kuchen mit Wunderkerzen (Foto: Brehm)

Dank, Schlussgottesdienst und Abschluss im Urheiligtum

Mit einer persönlichen Bedankung des Bewegungsleiters an alle, die irgendwie mitgearbeitet und sich eingebracht hatten und der Überreichung von fast blühenden Blumenzwiebeln, endete die Arbeitsphase der Delegiertentagung 2016. Der abschließende Gottesdienst wurde von Teilen des Projektchores aus den Jubiläumstagen 2014 mit meditativen Liedern mitgestaltet.

„Dass wir am Ende alle gemeinsam zum Urheiligtum gingen, um ganz bewusst durch die Hl. Pforte zu gehen und einen Segen zu bekommen, tat mir unheimlich gut“, meinte eine Teilnehmerin kurz vor dem Abschied. „Jetzt habe ich den Mut, Bündniskultur anzufangen bei mir daheim und überall dort, wo ich andern begegne.“

Zum Abschluss der Delegiertentagung ein Gang durch die Heilige Pforte des Urheiligtums unter strahlend blauem Himmel (Foto: Brehm)

Zum Abschluss der Delegiertentagung ein Gang durch die Heilige Pforte des Urheiligtums unter strahlend blauem Himmel (Foto: Brehm)


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