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13. März 2016 | Delegiertentagung | 

Begegnungsabend mit interessanten Gästen


Bernhard Irsch (r) und Matthias Koch  (Foto: Brehm)

Bernhard Irsch (r) und Matthias Koch  (Foto: Brehm)

Cbre. Der „Begegnungsabend mit interessanten Gästen“ am zweiten Tag der Delegiertentagung stand ganz im Zeichen von Begegnungen und Information. Bernhard Irsch und Matthias Koch führten witzig, entspannend, jonglierend und „sehr saarländisch“ durch den Abend und verstanden es hervorragend, die unterschiedlichen Beiträge gekonnt miteinander zu verbinden. Die „interessanten Gäste“ waren Gerhard Pross, CVJM Esslingen, der über „Miteinander für Europa“ sprach, Pfr. Peter Lauer, Schulseelsorger in Geisenheim und priesterlicher Mitarbeiter im Pastoralen Raum Oestrich-Winkel der das internationale Schönstatt-Zentrum Belmonte in Erinnerung rief und Arno Hernadi, Mainz, der über das Engagement Schönstatts beim Katholikentag 2016 in Leipzig informierte.

Gerhard Pross, CVJM Esslingen (Foto: Brehm)

Gerhard Pross, CVJM Esslingen (Foto: Brehm)

Gerhard Pross, CVJM Esslingen (Foto: Brehm)

Gerhard Pross, CVJM Esslingen (Foto: Brehm)

Geistträger, Netzwerker und guter Freund

Gerhard Pross vom CVJM Esslingen, einen der leitenden Personen des „Miteinander für Europa“, wurde vom ehemaligen Bewegungsleiter Pater Dr. Lothar Penners als Geistträger, Netzwerker und guter Freund vorgestellt. Als evangelischer Christ habe er mit seiner Frau die Jubiläumszeit Schönstatts 2013 und 2014 begleitet und sei selbst mit in Rom gewesen beim Papstbesuch. Pross bekundete ausgesprochen gern in Schönstatt zu sein und im ganzen Prozess des Miteinanders der ökumenischen Bewegungen von keiner Gemeinschaft so beschenkt worden zu sein und so viel gelernt zu haben wie von Schönstatt. Er bewundere die Sensibilität Schönstatts im Deuten der Zeit, die Vitalität, den Umgang mit der Pädagogik, die Innenseite des Glaubens zu leben und gleichzeitig ganz bei den Menschen zu sein.

Ob Das Miteinander der geistlichen Bewegungen für Europa einen Antwort sein könne in der heutigen Lage, fragt Penners den Freund. Der meint, das sei wohl eine Überforderung, aber es sei nie so wichtig gewesen wie heute das Miteinander zu suchen, damit nicht Staatsegoismen triumphieren, sondern das Gemeinsame. „Wenn sich Europa auseinanderdividieren lässt, verschwindet es von der Landkarte“, das müsse uns bewusst sein.

Gerhard Pross erzählt von den unglaublichen Früchten des Miteinanders in der Ökumene und ruft dazu auf, beim Miteinander Treffen vom 30.6.-2.7.2016 in München unter dem Thema Begegnung. Versöhnung.Zukunft. unbedingt dabei zu sein. Möglichst mindestens 300 Schönstätter, meint er augenzwinkernd. Beim Kongress (am 30.6. und 1.7.) solle das Staunen über die Wege Gottes Raum bekommen und die Konturen des Volkes Gottes von morgen in den Blick genommen werden. Am 2. Juli, der Kundgebung, soll der Stachus sich mit vielen Menschen füllen, denn „Versöhnung eröffnet Zukunft, 500 Jahre Trennung sind genug.“, so das Motto. „Meine große Hoffnung ist“, so Pross, „dass wir in München den Ballast von 500 Jahren Trennung der Kirchen ablegen können!“ Dazu soll auch das Novenengebet helfen, das von den verschiedenen Gemeinschaften gemeinsam herausgegeben und gebetet wird und das Schönstatt in einer erweiterten Neuauflage ebenfalls herausgegeben habe. Pater Heinrich habe Papst Franziskus eingeladen, dieser habe sich aber noch nicht angemeldet. Dafür habe der ökumenische griechisch-orthodoxe Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I bereits eine Videogrußbotschaft zugesagt.

Klänge aus Syrien in Schönstatt (Foto: Brehm)

Klänge aus Syrien in Schönstatt (Foto: Brehm)

Pfr. Peter Lauer (Foto: Brehm)

Pfr. Peter Lauer (Foto: Brehm)

Warum auch viele Schönstätter unbedingt zur Kundgebung kommen sollten, erklärt Pross so, dass es das Gottesereignis unter uns wäre, Gott etwas Neues schaffe, eine neue Gestalt von Kirche aufleuchte und die Gemeinschaft der dort versammelten ökumenischen Christen ein Zeichen setzen wollten. „Und das geht nicht von zu Hause aus!“

Kulturaustausch

Besan, ein orthodoxer Christ aus Syrien, der im Moment als Volontär in Schönstatt weilt, begeisterte mit seiner „syrischen Gitarre“ und seinem kunstvollen Spiel und leitete zu Pfarrer Peter Lauers Kurzvortrag über das neu entstehende Schönstattzentrum in Belmonte, Rom, über.

Schönstattzentrum Belmonte, Rom

Man erfuhr, dass die naheliegende Pfarrgemeinde dort ihren Kreuzweg und ihre Palmsonntagsprozession abhalte. Viele Pilger kämen inzwischen aus unterschiedlichen Ländern. Eine kunstvolle Architektur, abgeschaut am Haus einer Schnecke, lichtintensive Treppenhäuser, große Fenster und viele Säulen lassen ahnen wie schön das Gebäude eines Tages sein wird. Der Hl. Josef habe im Moment das Kapellchen verlassen und sei bei den Bauarbeitern, zu dessen Patron er berufen worden sei.

Die Kirche erwarte Schönstatt als neue Kraft aus dem Vorsehungsglauben, sie erwarte Menschen, die fähig seien, Leben zu deuten. Pater Kentenich habe immer wieder gebeten, dass seine Schönstattfamilie die Gottesmutter im Herzen der Kirche vergegenwärtige. Lauer lud vor allem Jugendliche ein, die Heilige Stadt von Belmonte aus zu erobern und das mit einem Baueinsatz zu verbinden. Dieses Engagement von jungen Leuten sei sehr erwünscht.

Arno Hernadi (Foto: Brehm)

Arno Hernadi (Foto: Brehm)

Schönstatt auf dem Katholikentag in Leipzig

Ein Interview mit Arno Hernadi, einem Vertreter des Katholikentagsteams der Schönstatt-Bewegung, machte deutlich, dass es wichtig ist als Schönstatt dort zu sein, wo viele katholische Laien sich treffen. Eine gewisse Konstanz und Professionalität täte gut, um nicht immer wieder bei Null anfangen zu müssen. Nachdem das offizielle Katholikentagsbüro jahrelang nichts mit Schönstatt habe anfangen können, würde man jetzt durch die Kontinuität des Teams ernst genommen und könne sich inhaltlich und organisatorisch gut einbringen.

Umarmt

Eine interessante und sehr berührende Musik- und Bildmeditation von Hanna Grabowska über das Marienbild und das Kreuz der Einheit schloss den Begegnungsabend ab. Danach waren alle ins Foyer des Pater Kentenich Hauses zu zwanglosen Gesprächen eingeladen, allerdings mit dem Auftrag, mindestens einen neuen Menschen kennen zu lernen.


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