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28. Januar 2016 | Deutschland | 

In der Gebetswoche für die Einheit der Christen heimgerufen: Pfarrer Wolfgang Müller verstorben


Pfarrer Wolfgang Müller (Foto: Privat)

Hbre. In einer - auf Wunsch des Verstorbenen – österlich gestalteten Eucharistiefeier in der überfüllten Pfarrkirche haben Familie, Mitarbeiter, Mitglieder seiner Gemeinschaft, Gemeindemitglieder, Freunde sowie ihm verbundene Menschen von Pastor i.R. Wolfgang Müller, der im Alter von 84 Jahren nach einem unfallbedingten Koma verstorben war, am 26. Januar 2016 Abschied genommen. Von vielen Mitbrüdern, darunter seine elf Kapläne, wurde er zu seiner letzten Ruhestätte im Familiengrab in Saarlouis-Roden begleitet. Weihbischof Robert Brahm, Trier, der die Feier leitete, würdigte in seinen Einführungsworten das Vertrauen, das Bischof Dr. Bernhard Stein 1971 in Pfarrer Müller gesetzt habe, als er ihm die Pfarrei Dudweiler verlieh und ihn schon einige Monate später zum Dechanten des Dekanats Dudweiler ernannte.

Großes Engagement in der Schönstatt-Bewegung

Mit Wolfgang Müller verliert nicht nur die Diözese Trier einen hochangesehenen Priester, der auch im „Ruhestand“ noch hoch engagiert war (seit November 2007 als Subsidiar in der Krankenhausseelsorge der St. Elisabeth-Klinik und dem DRK-Krankenhaus in Saarlouis). Auch die Schönstatt-Bewegung des Bistums Trier und Müllers Gemeinschaft, das Schönstatt-Institut Diözesanpriester trauern um einen Mann, der sich der Bewegung mit Engagement und in verantwortlichen Positionen zur Verfügung stellte. So war er neben seiner Hauptaufgabe als Pfarrer lange Zeit Diözesanpräses der Schönstattbewegung im Bistum Trier. Außerdem war er 12 Jahre lang Mitglied der Leitung und später regionaler Verantwortlicher seiner Priestergemeinschaft.

Pfarrer Wolfgang Müller (Foto: moriah.de)

Pfarrer Wolfgang Müller (Foto: moriah.de)

Auf Wunsch des Verstorbenen, den er in einem beeindruckenden Brief festgehalten hatte, der als Datum bereits den 18. Oktober 2009 zeigt und der, wie durch ein Wunder, im Stapel verschmorter Papiere unversehrt geblieben war, sollte ein Mitbruder seiner Gemeinschaft bei seiner Beerdigung predigen. In Vertretung des Generalrektors der Gemeinschaft übernahm Pfarrer Michael Hergl, Rektor der Regio "Mitte" des Schönstatt-Institutes Diözesanpriester diese Aufgabe.

Ein leidenschaftlicher und froher Verkünder des Evangeliums

Hergl würdigte den Verstorbenen als einen tief gläubigen und sehr engagierten Priester. So zeichnete er das Bild eines Priesters, dessen Herz erfüllt war von der barmherzigen Liebe Gottes, die er in seinem ganzen Leben selbst erfahren hat. „Diese bedingungslose Liebe und Nähe Gottes hat er durch sein Leben und Wirken in 57 Priesterjahren vermittelt, mit großer menschlicher Nähe, Wohlwollen, Interesse am Einzelnen und seinem Schicksal, mit Liebenswürdigkeit, seiner Bodenständigkeit und gleichzeitiger Offenheit und Weite, als Priester aus dem Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils und dem Charisma der Schönstattbewegung, als leidenschaftlicher und froher Verkünder des Evangeliums, als Zelebrant lebendiger Gottesdienste, als Seelsorger und Begleiter unzähliger Menschen. Er war ein Mensch, reich an Beziehungen, die er treu pflegte, immer mit dem Ziel Gemeinschaft mit Gott und miteinander zu fördern.“ Hergl betonte, dass es seiner bescheidenen Art entspreche, dass er, ein Mensch, Priester, Seelsorger von ganzem Herzen und Begleiter vieler Menschen, ausdrücklich keine Lobreden wünschte.

Herzensanliegen „Ökumene“

Eigens erwähnte Hergl Müllers Herzensanliegen „Ökumene“, das er unermüdlich auch in die Schönstatt-Bewegung einbrachte. So war er Mitbegründer eines Ökumenekreises in der Bewegung und interessierte und engagierte sich von Beginn an besonders für alle Schritte und Wegabschnitte, über die die Schönstatt-Bewegung durch das Miteinander der geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen im Netzwerk „Miteinander für Europa“ in die Ökumenische Begegnung hinein genommen wurde. „Der Primizspruch seines geistlichen Vaters Pater Josef Kentenich hat ihn offen-sichtlich geleitet: ‚Dass alle Geister in der Wahrheit und alle Herzen sich in der Liebe einigen‘,“ so Hergl.

Beerdingung im Familiengrab auf dem Friedhof Saarlouis-Roden (Foto: Heister)

Beerdingung im Familiengrab auf dem Friedhof Saarlouis-Roden (Foto: Heister)

Lobpreis auf Gott und die Gottesmutter

Beim Lesen des Briefes von Pfarrer Müller sei er, so der Prediger, sehr berührt gewesen, „über dieses sein geistliches ‚Vermächtnis‘, wie authentisch er darin seinen Glauben ins Wort brachte, mit einem dankbaren, ehrlichen Resümee seines Lebens, einem Lobpreis auf Gott und die Gottesmutter, seinem Dank an die Menschen, für die er da sein durfte und die mit ihm zusammen arbeiteten“, weshalb er beschlossen habe, Pfarrer Müller durch diesen Brief selbst noch einmal mit seinen eigenen Worten zur Trauergemeinde sprechen zu lassen.

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