Nachrichten

25. Januar 2016 | Deutschland | 

„Wenn die Mutter heimkehrt, kann der Bischof sie abweisen? Das geht doch nicht!“


Das Pilgerbild der Dreimal wunderbaren Mutter von Schönstatt (Foto: privat)

Das Pilgerbild der Dreimal wunderbaren Mutter von Schönstatt (Foto: privat)

Sr. M. Elena Karle. „Wenn die Mutter heimkehrt, kann der Bischof sie abweisen? Das geht doch nicht!“, mit diesen Worten empfing Erzbischof Stephan Burger am 20. Januar 2016 die Delegation der Schönstatt-Bewegung im Erzbistum Freiburg, die ihm das „Pilgerbild“ des Jubiläumsjahres überbrachte. Zuvor war die Gruppe mit dem Bild durch die heilige Pforte ins Freiburger Münster eingezogen, um ganz bewusst durch die Pforte der Barmherzigkeit in diese wichtige Begegnung mit dem Erzbischof einzutreten.

Erzbischof Stefan Burger und die Delegation der Schönstatt-Bewegung im Erzbistum Freiburg (Foto: privat)

Erzbischof Stefan Burger und die Delegation der Schönstatt-Bewegung im Erzbistum Freiburg (Foto: privat)

Netzwerk verschiedener Wallfahrtsorte

Das Gnadenbild der Mater Ter Admirabilis (MTA) war 1915 aus Freiburg kommend ins Urheiligtum nach Vallendar-Schönstatt gekommen. Nach 100 Jahren wollte die Schönstatt-Familie des Erzbistums Freiburg diesen Weg nachpilgern. Der Pilgerweg führte zunächst von Oberkirch über „alte“ Freiburger Marienwallfahrtsorte, wie Lautenbach, Gengenbach, Zell am Harmersbach, Hörnleberg, St. Märgen, Lindenberg und St. Peter nach Freiburg, wo die Mitglieder der Schönstatt-Familie beim diözesanen Fest zu diesem Jubiläum teilnahmen. Mit dabei auf dem Pilgerweg: Ein Bild der MTA, das nach und nach mit vielen Symbolen aus den unterwegs berührten Wallfahrtsorten geschmückt wurde. Im September 2015 wurde es schließlich bei der großen Diözesanwallfahrt nach Vallendar-Schönstatt am Rhein gebracht und dort im Urheiligtum gekrönt. Auf diesem Weg entstand ein Netzwerk aus vielen ganz verschiedenen Wallfahrtorten.

Vernetzung untereinander ist heute so wichtig

Im Anschluss an diese Netzwerk- und Pilgererfahrung hatten die Verantwortlichen der Schönstatt-Bewegung im Erzbistum Freiburg den Gedanken, dieses für sie inzwischen so wertvoll gewordene Bild Erzbischof Stephan Burger zu schenken, der der Gemeinschaft schließlich mitteilte, dass er das Bild sehr gerne am 20. Januar 2016 entgegennehmen würde. Für die Schönstätter ein wichtiges Datum und ein sehr starkes Zeichen.

Bei der Begegnung im Bischöflichen Ordinariat, wo die Gruppe mit Herzlichkeit und Offenheit empfangen wurde und schnell mit Erzbischof Burger ins Gespräch kam, bestätigte dieser das Anliegen der Vernetzung der Wallfahrtsorte mehrmals mit den Worten: „Dran bleiben.“ Diese Vernetzung untereinander sei heute so wichtig. „Das Marienbild Schönstatts ging von Freiburg aus in die ganze Welt“, so betont der Bischof, „aber die Mutter wirkt auch von ‚zu Hause‘ aus!“, womit er seine Bischofsstadt Freiburg meinte. Er persönlich sei mit dem MTA Bild in seiner ehemaligen Pfarrei, über die Gemeinschaft der Pallottiner im Internat in Hersberg und durch Pfarrer Andris, über den er auch die Liebfrauenhöhe kennengelernt habe, in Berührung gekommen.

Vor dem Besuch bei Erzbischof Burger ging die Delegation durch die "Pforte der Barmherzigkeit" des Freiburger Münsters (Foto: privat)

Vor dem Besuch bei Erzbischof Burger ging die Delegation durch die "Pforte der Barmherzigkeit" des Freiburger Münsters (Foto: privat)

„Maria hat hier Platz genommen“

Erzbischof Burger gab der Schönstattfamilie seiner Erzdiözese das Anliegen mit auf den Weg, ihn in seiner Sorge um die Berufungen zu unterstützen. Nicht nur Priester und Ordensleute würden gebraucht, sondern pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn die Spendung der Sakramente sei nach wie vor das Wesentlichste der Kirche. Allerdings müsste die Kirche noch viel mehr Abschied nehmen von Strukturen und „eingesessenen Dingen, die uns lieb sind, uns aber so viel Kraft und Zeit rauben“.

Zum Abschluss des Treffens luden die Vertreter der Schönstatt-Bewegung Erzbischof Burger zum „50jährigen Jubiläum des Besuches von Pater Kentenich in Oberkirch“ ein, das am 18. Juni 2017 gefeiert werden wird. Außerdem übergaben sie das Pilgerbild und stellten es auf einen Sessel, was Bischof Burger mit den Worten „Maria, der Sitz der Weisheit. Maria hat hier Platz genommen!“ kommentierte. Beeindruckt waren die Besucher von einem Mann, der Fröhlichkeit, Einfachheit, einen tiefen und bodenständigen Glauben sowie - trotz vieler Aufgaben und ungelöster Fragen - Gelassenheit und Heiterkeit ausstrahlte.


Top