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22. Dezember 2015 | Deutschland | 

Ein Durchbruch in einer Mauer – Pforte der Barmherzigkeit


Ein Lampedusa-Kreuz in Borken (Foto: Former)

Ein Lampedusa-Kreuz in Borken (Foto: Former)

Schw. M. Hanna-Lucia Hechinger. Als man am Tag nach der Bündnismesse in die Verkündigungskirche kommt, duftet es noch nach Weihrauch. Im Altarraum stehen ein Kreuz von Lampedusa und das große Bild der pilgernden Gottesmutter von Schönstatt, die Deutschland-Auxiliar. Alles erinnert an die Feier des vergangenen Abends, die ein ganz besonderes Gepräge hatte.

Beginn der Feier am Schönstatt-Heiligtum (Foto: Former)

Beginn der Feier am Schönstatt-Heiligtum (Foto: Former)

Gottesdienst in der Verkündigungskirche (Foto: Former)

Gottesdienst in der Verkündigungskirche (Foto: Former)

Internationales Fürbittgebet (Foto: Former)

Internationales Fürbittgebet (Foto: Former)

Eine Pforte der Menschlichkeit

„Alles war so stimmig“, meint jemand. Ja, alles hat gestimmt. Und damit ist nicht nur ein reibungsloser Ablauf gemeint, sondern das, um was es ging, was gefeiert wurde. Propst Josef Leenders griff in seiner Predigt die Worte von Papst Franziskus zur Öffnung der Heiligen Pforte am 8. Dezember in Rom auf und führte den Gedanken weiter: „Auch hier in diesem Haus gibt es eine Heilige Pforte. Sie ist nicht kostbar, aus Bronze und Gold wie viele Heiligen Pforten auf der ganzen Welt. Eine Mauer wurde durchbrochen, um einen Durchgang zu schaffen, damit Menschen in dieses Haus können. Und wer durch diese Türe geht, erfährt etwas von Barmherzigkeit.“ Die Heilige Pforte, von der Propst Leenders spricht, ist eine einfache Türe in der Notunterkunft, die seit August den Flüchtlingen ermöglicht, zu ihren Zimmern in der Gästeetage  zu gelangen.

Frieden muss bei jedem selbst beginnen

Die Dunkelheit in dieser Welt ist nicht das Letzte. Dafür steht das Kreuz von Lampedusa, das gemeinsam mit dem Bild der Gottesmutter von Schönstatt durch die Dunkelheit vom Heiligtum in die Kirche getragen wird, begleitet von vielen Teilnehmern mit brennenden Lichtern. „Miteinander, füreinander, das macht Frieden“, singt die Sängervereinigung 1925, Borken, und macht dadurch deutlich, dass der Frieden bei jedem selbst beginnen muss. Männer des Sicherheitsdienstes, eine Frau aus dem Libanon und dem Iran sprechen Fürbitten für „die Verantwortlichen der Völker, die sich inmitten von Flüchtlingsströmen für Gerechtigkeit und Frieden einsetzten“ und für die Vielen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, um hier ein neues Zuhause zu finden.

Ein Mauerdurchbruch und eine provisorische Türe ermöglicht den Flüchtlingen, die im Borkener Schönstatt-Zentrum untergebracht sind, den Zugang zum Gästebereich des Hauses (Foto: Schroeder)

Ein Mauerdurchbruch und eine provisorische Türe ermöglicht den Flüchtlingen, die im Borkener Schönstatt-Zentrum untergebracht sind, den Zugang zum Gästebereich des Hauses (Foto: Schroeder)

„Es war stimmig.“ Und davon ist jeder überzeugt, dessen Blick am Schluss noch einmal auf das Kreuz von Lampedusa und das Marienbild fällt. Maria geht im Liebesbündnis die dunklen Wegstrecken im großen Völkeradvent dieser Welt mit.

Mehr Informationen

  • über das Schönstatt-Zentrum Borken: www.schoenstatt-au.de
  • Lampedusa-Kreuze sind aus Planken von Flüchtlingsbooten gefertigt und wollen besonders an das Schicksaal der Flüchtlinge erinnern, die die Flucht über das Mittelmeer nicht überlebt haben.

 

 

 

 

 


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