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21. Dezember 2015 | Deutschland | 

ER kommt! - 50 Jahre Heimkehr Pater Kentenichs nach Münster-Mariengrund


Schönstattfamilie im Bistum Münster feiert Diözesantag und erinnert sich an die Heimkehr Pater Kentenichs aus dem Exil vor 50 Jahren (Foto: Franz-Josef Meyer)

Schönstattfamilie im Bistum Münster feiert Diözesantag und erinnert sich an die Heimkehr Pater Kentenichs aus dem Exil vor 50 Jahren (Foto: Franz-Josef Meyer)

Schw. Marie-Jeannette Wagner/Hbre. 26. Dezember 1965, Nach 14 Jahren Exilszeit in Milwaukee – das Telefon in Haus Mariengrund steht nicht still. Anrufe aus der ganzen Diözese. „Kommt er wirklich?“ „Stimmt es, dass Pater Kentenich heute, am 2. Weihnachtsfeiertag, nach Münster-Mariengrund kommt und alle kommen können, um den geplanten Dankgottesdienst mit ihm dort zu feiern?“ Er kam! Und er kommt auch heute. Das erlebte die Münsteraner Schönstattfamilie am 3. Adventssonntag 2015 bei ihrem Diözesantag anlässlich der Feier dieses Ereignisses vor 50 Jahren.

26.12.1965: Pater Kentenich kommt in Begleitung von Weihbischof Tenhumberg nach Münster-Mariengrund (Foto: Archiv)

26.12.1965: Pater Kentenich kommt in Begleitung von Weihbischof Tenhumberg nach Münster-Mariengrund (Foto: Archiv)

Festgottesdienst mit Diözesanpräses Pfarrer Andreas Hagemann (Foto: Archiv)

Festgottesdienst mit Diözesanpräses Pfarrer Andreas Hagemann (Foto: Archiv)

"Gründerspuren"-Expertin Schwester M. Pia Buesgen (Foto: Archiv)

"Gründerspuren"-Expertin Schwester M. Pia Buesgen (Foto: Archiv)

Dankbarkeit für das „Wunder der Heiligen Nacht“

Bilder einer Filmaufzeichnung von damals zeigen, wie Pater Kentenich 1965 nach seinem Besuch in Münster bei Bischof Joseph Höffner gegen 14 Uhr in Mariengrund ankommt. Für viele der Teilnehmer ist es, als ob er auch heute, an 13. Dezember 2015 ankommt.

„Gott, wir loben dich in deinem Heiligtum“ – 50 Mädchen der MJF Münster ziehen zum Eingangslied der adventlich-festlich gestalteten heiligen Messe mit dem Bild, das Pater Kentenich am 24. Dezember 1965 im Urheiligtum zeigt, in den Gottesdienstraum ein. Mit 50 roten Rosen in den Händen – Zeichen des Dankes an den Dreifaltigen Gott, der vor 50 Jahren wie in einem neuen „Wunder der Heiligen Nacht“ den Vater und Gründer der Schönstattfamilie zurück nach Schönstatt und Münster gebracht hat.

Diözesanpräses Andreas Hagemann schafft in seiner Predigt die Verbindung zwischen dem Gaudete-Sonntag, dem Jahr der Barmherzigkeit und dem Jubiläum der Heimkehr Pater Kentenichs aus dem Exil. „Eigentlich müssten wir aus Dankbarkeit heute nur stille Anbetung halten“ meint Hagemann.

Begegnungen mit dem Schönstatt-Gründer

„ER kommt – auch heute – für unsere Zeit“ steht über dem Nachmittag, für den sich mit Schw. M. Pia Buesgen nicht nur eine kompetente „Gründerspuren“-Expertin gewinnen ließ, sondern auch eine Münsteranerin, die sich mit ihrer Heimatdiözese verbunden fühlt. „Wenn wir die diplomatische Linie im Einsatz für unseren Vater in den Blick nehmen“ so Schw. M. Pia, „dann fällt auf, dass die MTA (Mater Ter Admirabilis – Dreimal Wunderbare Mutter) sich für diesen Dienst gerade aus unserer Diözese besondere Werkzeuge erwählt hat. Darauf dürfen wir als Münsteraner Schönstattfamilie im guten Sinne stolz sein. Dafür wollen wir aber auch der Gottesmutter von Herzen dankbar sein und bleiben, denn es ist letztlich ihr Werk.“

Dorothea Badke: "Für ihn lohnt sich mein Leben" (Foto: Franz-Josef Meyer)

Dorothea Badke: "Für ihn lohnt sich mein Leben" (Foto: Franz-Josef Meyer)

Carolina Kamman Inda: Wie Weggemeinschaft wächst (Foto: Franz-Josef Meyer)

Carolina Kamman Inda: Wie Weggemeinschaft wächst (Foto: Franz-Josef Meyer)

Für ihn lohnt sich mein Leben

Den Zeugnissen von und über die Bischöfe Höffner und Tenhumberg und Prälat Wissing, folgt ein beeindruckender Live-Beitrag zur „Opfer-Linie“ im Einsatz für die Heimkehr unseres Gründers. Dorothea Badke, Mitglied des Schönstatt-Frauenbundes, berichtet, wie sie 1952 mit 16 Jahren zur Schönstattjugend kommt und beim ersten Wahrnehmen eines Bildes von Pater Kentenich die Empfindung hatte: „Für ihn lohnt sich mein Leben.“ Nach verschiedenen weiteren Video-Zeugnissen über Begegnungen mit Pater Kentenich an diesem 26.12.1965 in Mariengrund, steht die Frage im Raum, wie heute die Weggemeinschaft mit dem Vater und Gründer Pater Kentenich gelebt werden kann.

Carolina Kamman Inda, Diözesanleiterin der Schönstattbewegung Mädchen Junge Frauen (MJF) Münster, erzählt, wie ihr Pater Kentenich durch die Beschäftigung mit einer Biographie über seine Zeit im Konzentrationslager Dachau als Person interessant geworden ist und wie diese Beziehung langsam weiterwächst. Eine kleine Krone, die Pater Kentenich der Münsteraner Mädchenjugend geschenkt hat, ist bis heute Zeichen der Weggemeinschaft mit ihm und unter den Mädchen. Ganz praktisch werde diese Weggemeinschaft im Führungskreis der MJF Münster jeden Mittwoch. „Da schreibt abwechselnd eine aus unserem Kreis ihre Gedanken zu einem Vortrag von Pater Kentenich, mit dem sie sich nach freier Wahl beschäftigt hat, auf und sendet diese an alle im Kreis weiter“, so berichtet Carolina.

Echos

„Wir waren eine hörende, eine betende, eine dankbare und frohe Gemeinschaft – eben Familie des Vaters“ so ein Echo nach der adventlichen Liebesbündnisfeier zum Abschluss des Tages. „Es lohnt sich sicher“ so eine andere Teilnehmerin, „in den kommenden Jahren die Wege Pater Kentenichs in Mariengrund einzeln und in kleineren Gruppen nachzugehen und nachzuspüren, nachzulesen, was er gesagt hat und uns heute sagen möchte.“


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