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19. November 2015 | Deutschland | 

Botschaft zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit: Türen der Barmherzigkeit öffnen


Urheiligtum in Schönstatt wird zur Heiligen Pforte der Barmherzigkeit (Grafik: Brehm)

Urheiligtum in Schönstatt wird zur Heiligen Pforte der Barmherzigkeit (Grafik: Brehm)

Hbre. Die deutschen Bischöfe rufen die Gläubigen in ihren Diözesen zu einer aktiven Teilnahme am außerordentlichen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit auf, das der Heilige Vater für den Zeitraum vom 8. Dezember 2015 bis zum 20. November 2016 ausgerufen hat. In einer Botschaft zum Heiligen Jahr betonen die Bischöfe, dass es ein zentrales Anliegen von Papst Franziskus sei, „die Freude des Evangeliums zu leben und nach neuen Wegen zu suchen, den Menschen unserer Zeit die Frohe Botschaft nahezubringen. Dazu möchte er unseren Blick auf den Kern unseres christlichen Glaubens richten. Denn er ist überzeugt: Je mehr die Kirche aus der Frohen Botschaft lebt, desto überzeugender und anziehender ist sie“, heißt es in der Botschaft. Das Heilige Jahr wird mit der Öffnung der Heiligen Pforte des Petersdoms im Vatikan am 8. Dezember 2015 beginnen.

Heilige Pforte auch am Urheiligtum in Schönstatt

Am darauffolgenden Sonntag, also am dritten Adventssonntag, dem 13. Dezember, wird die Heilige Pforte in der Kathedrale von Rom, der Basilika des Heiligen Johannes im Lateran, geöffnet. Erstmals in der langen Geschichte des Heiligen Jahres wird es nicht nur in Rom Heilige Pforten geben. Der Papst wünscht sich, dass das Heilige Jahr der Barmherzigkeit vor allem auch in den Diözesen weltweit gelebt wird. Deshalb hat Papst Franziskus für den gleichen Sonntag auch festgelegt, „dass in allen Ortskirchen entweder in der Bischofskirche, die die Mutter aller Kirchen im Bistum ist, oder in der Konkathedrale oder in einer anderen Kirche mit herausragender Bedeutung für die Dauer des Heiligen Jahres ebenfalls eine Pforte der Barmherzigkeit geöffnet werde.“ Es liege in der Entscheidung des Ortsbischofs, ob auch in Wallfahrtsheiligtümern, zu denen viele Pilger kommen, eine solche Pforte geöffnet werde. „An diesen heiligen Orten machen ja tatsächlich viele Pilger die Erfahrung der Gnade, die sie im Herzen trifft und zur Umkehr führt“, so der Heilige Vater.

TITEL (Foto: AUTOR)

Plakat zur Eröffnung der Heiligen Pforte der Barmherzigkeit in Schönstatt - Vallendar (Grafik: Brehm)

Nach einer Entscheidung des Bischofs von Trier, wird auch die Türe zur Gnadenkapelle in Vallendar-Schönstatt, die Türe des Urheiligtums der internationalen Schönstatt-Bewegung, am 13. Dezember als eine Heilige Pforte im Jahr der Barmherzigkeit geöffnet werden.

Bedeutung der Heiligen Pforten

Jedes Heilige Jahr beginnt mit einem ganz bestimmten Eröffnungsritus. Am 8. Dezember 2015 wird die Heilige Pforte des Petersdoms in Rom geöffnet. Diese Tür wird nur in einem Heiligen Jahr geöffnet und bleibt ansonsten zugemauert. Eine Heilige Pforte haben neben dem Petersdom auch die anderen großen Basiliken in Rom: St. Johannes im Lateran, St. Paul vor den Mauern und Santa Maria Maggiore. Nach und nach werden auch in diesen Kirchen die Heiligen Pforten geöffnet. Der Öffnungsritus symbolisiert, dass den Gläubigen in diesem Heiligen Jahr ein besonderer Weg zum Heil offen steht. Seit 1499 wird das Heilige Jahr mit drei Hammerschlägen gegen die Heilige Pforte eröffnet. Beim dreifachen Hammerschlag zur Öffnung der Pforte wird der Psalmvers gesungen „Aperite mihi portas justitiae. Haec porta Domini, justi intrabunt in eam. Introibo ad domum tuam“ („Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken. Das ist das Tor zum Herrn, nur Gerechte treten hier ein.“) (Ps 118, 19 f).

Heilige Pforten in den Bistümern

In ihrer Botschaft zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit betonen die deutschen Bischöfe, dass der Kern des Evangeliums die barmherzige Liebe Gottes sei. Das werde schon im Leitwort für das Heilige Jahr deutlich: „Barmherzig wie der Vater“ (Lk 6,36). Dem Papst gehe es mit dem Heiligen Jahr um eine persönliche Beziehung des Menschen mit Gott, aber auch um sichtbare Nächstenliebe. Die Bischöfe schreiben in ihrer Botschaft: „Deshalb laden wir Sie alle ein, das Heilige Jahr der Barmherzigkeit in der großen Gemeinschaft der Kirche zu feiern. Lassen wir uns in diesem Heiligen Jahr anregen, Gott näherzukommen und uns mit größerer Liebe und Aufmerksamkeit unseren Mitmenschen zuzuwenden.“ Das Heilige Jahr dürfe als eine besondere Einladung verstanden werden, „den barmherzigen Gott in dem Sakrament der Versöhnung um Vergebung zu bitten und uns von ihm mit Verzeihung und Frieden beschenken zu lassen. Das Heilige Jahr bietet die Gelegenheit, sich als Pilger auf den Weg zu machen zu einer der ‚Pforten der Barmherzigkeit‘ – sei es im Petersdom in Rom oder an einem anderen Ort in unseren Bistümern.“

Einladung, die Anliegen des Heiligen Jahres aufzugreifen

Ausdrücklich laden die Bischöfe Gemeinden, Verbände, Orden, Bewegungen und Gemeinschaften ein, mit gemeinsamen Aktionen, Projekten und Gottesdiensten das Anliegen des Heiligen Jahres aufzugreifen. „Bitten wir Gott, dass das Heilige Jahr der Barmherzigkeit wirklich eine Zeit der Gnade für jeden Einzelnen und jede Einzelne von uns, für die gesamte Kirche und für ihr Zeugnis vom Evangelium in der Welt wird und so wir selbst zu einer ‚Tür der Barmherzigkeit‘ werden, wie sie Jesus Christus für uns alle ist.“

Unter Verwendung einer Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz
und Informationen von der Homepage www.heiligesjahrbarmherzigkeit.de.

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