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Der Innenausbau des Domus Pater Kentenich in Belmonte, Rom, macht riesige Fortschritte
Das Domus Pater Kentenich wird bald fertiggestellt sein. Msgr. Dr. Peter Wolf öffnet eine der neu eingebauten Zimmertüren (Foto: Fischer)
schoenstatt.org, Maria Fischer. 8. September 2015, 11. Weihetag von unser aller Heiligtum in Rom. Die italienische Schönstattfamilie hat den Jahrestag der Einweihung des Heiligtums bereits am Sonntag zuvor gefeiert – „zum letzten Mal auf einer Baustelle“, wie Davide Russo sagt. Immerhin fanden Vorträge und heilige Messe nicht mehr wie zuvor in einem gemieteten Zelt statt; die Eingangshalle des Domus Pater Kentenich steht bereits seit der Jubiläumswallfahrt im Oktober 2014 zur Verfügung. Wie viele gute Erinnerungen werden wach an Begegnungen hier, an Bücher- und Andenkenverkauf, an die gute Tasse Kaffee, Getränke und so viele Gespräche! Dass an diesem 6. September dort etliche der Plastikstühle zusammenbrachen, ist vielleicht auch ein Zeichen dafür, dass das Provisorium zu Ende geht…
Das Domus Pater Kentenich wird bald fertiggestellt sein, und das gerade zur Eröffnung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, 50 Jahre nach dem Ende des II. Vatikanischen Konzils und der symbolischen Grundsteinlegung des Matri Ecclesiae-Heiligtums durch Pater Kentenich und seinen programmatischen Vortrag zu Schönstatts Mission in der nachkonziliaren Kirche.
Teile des Domus Pater Kentenich stehen bereits seit der Jubiläumswallfahrt im Oktober 2014 zur Verfügung (Foto: Fischer)
Mehr als Möbel
„Das Haus Pater Kentenichs auf Belmonte geht seiner Vollendung entgegen. Bald füllt es sich mit Möbeln, Lampen, Technik, nachdem Türen, Fenster, Bäder und Fliesen schon darin sind. Damit es sich aber darüber hinaus mit Leben füllt, mit dem Geist des Bündnisses, der Freude am Evangelium und der Liebe zur Kirche, braucht es mehr als Möbel: es braucht Ideen, Begeisterung, Bewegung, Leben“, schreibt Rektor Daniel Lozano in einem Brief, in dem er einlädt zum Mitgestalten. „Es braucht Krüge, in denen das Wasser des Bündnisses aus vielen Heiligtümern der Welt zum „Wein“ der Liebe zur Kirche wird. Es braucht Säulen, die das Haus des Vaters tragen; es braucht Gesichter, die dem Bild der Gottesmutter ein Gesicht geben – drei Initiativen aus den letzten Jahren, die sehr viel bewegt haben und bewegen.“
Die Zimmer bekommen Ländernamen. Mitglieder der Generalleitung des Instituts der Schönstatt-Diözesanpriester bekleben die Türen (Foto: Fischer)
Das Beste aus der Bündniskultur jeden Landes
Dann nennt er die Initiative, die das Domus Pater Kentenich einzigartig macht unter allen Häusern, die es weltweit in Schönstatt gibt: „Es braucht das Beste aus der Bündniskultur jeden Landes, in dem es Schönstatt gibt, es braucht das gelebte Zeugnis von Schönstättern: Darum gibt es in diesem Haus ein Zimmer für jedes Land, in dem es ein Heiligtum gibt und drei Seminarräume, die die Namen von Persönlichkeiten tragen, die Schönstatt geprägt haben: Franz Reinisch, Gertraud von Bullion und Joao Pozzobon. Am 8. September, dem 11. Weihetag unseres Heiligtums, haben wir als Generalleitung des Instituts der Schönstatt-Diözesanpriester feierlich die Namen der Länder und dieser drei Persönlichkeiten an die Türen der Gästezimmer und Seminarräume geklebt.“
Eine Entscheidung am Abend des 7. September
Zurück zu diesem 8. September. Seit Montag, 7. September, tagt die Generalleitung des Schönstatt-Instituts Diözesanpriester auf Belmonte. Intensiv, denn man sieht sie kaum. Am Abend des 7. September fällt eine Entscheidung: Wir warten nicht darauf, dass sich jemand meldet für den dritten noch „freien“ Seminarraum, nachdem die beiden anderen mit Franz Reinisch und Gertraud von Bullion schon benannt sind auf Initiative von Freunden Pater Reinischs und des Schönstatt-Frauenbundes. Der dritte Raum wird den Namen Joao Pozzobon tragen – und wir hoffen, dass die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter weltweit diesen Raum trägt!“ Es ist ein Gänsehaut-Moment. Elf Jahre zuvor, genau zu der Stunde, in der jetzt diese Entscheidung fällt, hoben Hunderte von Missionaren der Pilgernden Gottesmutter in den Vatikanischen Gärten ihre Peregrina in die Höhe. Gerade war das MTA-Bild für das Heiligtum zu Boden gefallen und in tausend Stücke zerbrochen. Ein stilles, starkes Zeichen. Wir sind da. Wir tragen die Gottesmutter weiter…
Pfr. Stefan Keller kennzeichnet das "Deutschland"-Zimmer (Foto: Fischer)
„Was für ein schönes Zimmer bekommt Deutschland!“
Zurück zum 8. September. Am späten Nachmittag ist heilige Messe im Heiligtum zum Fest Maria Geburt. Doch zuvor findet ein wichtiges Ereignis statt: die Zuteilung der Zimmer der Länder.
Zur Erinnerung: Bei der Einweihung von „unser aller Heiligtum“ im September 2004 wurde der Reichtum der Völker in unzähligen originellen Krügen zum Heiligtum getragen. Zehn Jahre später sind jetzt die Länder eingeladen, in „ihrem“ Zimmer im Haus des Vaters etwas von ihrem Reichtum sichtbar werden zu lassen.
Wer einmal in einem dieser Zimmer wohnt, „wohnt“ auch im Herzen und im Leben eines Landes mit seiner ganz originellen Mission und Kultur.
Denn Belmonte soll das Geschenk aller Länder sein, ein Haus aller Völker und Kulturen im Liebesbündnis. Wo jeder sein darf, wie er ist, und alle unter einem Dach wohnen und miteinander, beieinander, ineinander zu Hause sind.
Es gibt 31 Gästezimmer im Domus Pater Kentenich, verteilt auf zwei Stockwerke; es sind Einzel- und Doppelzimmer, zwei behindertengerechte Zimmer und zwei Zimmer, in denen vier Betten stehen – für Familien oder Jugendliche, bis die Jugendschlafräume ausgebaut sind. Es gibt 31 Länder, in denen es ein Heiligtum gibt. Und so bekommen diese Zimmer die Namen dieser 31 Länder. Und die Schönstätter jeden Landes sind eingeladen, das Zimmer zu gestalten und wenn möglich auch zu seiner Finanzierung beizutragen. Das alles ist schon lange klar. Doch was noch fehlte, war die konkrete Zuteilung der Zimmer. Jetzt ist es soweit. Und es geht einfach nach Alphabet. Das erste Zimmer heißt „Argentinien“ und das letzte „Uruguay“, und dazwischen liegen jede Menge Überraschungen, wie die fünf Priester aus der Generalleitung merken, als sie, begleitet vom Fotografen, an die Zimmertüren Blätter mit dem Namen des Landes und der Zimmernummer kleben.
Eigentlich wollten sie nach den ersten Zimmern den Fotografen mit der Liste allein weiterschicken, doch: „Was für ein schönes Zimmer bekommt Deutschland!“, ruft Pfr. Stefan Keller, und dann wollen alle sehen, warum es so schön ist… und wo Burundi und Portugal und Südafrika sind. Und Rektor Daniel Lozano steht strahlend in der Tür von Argentinien. Sonnenhell ist dieses Zimmer. „Und behindertengerecht“, lacht er. „Wie erkläre ich das jetzt den Argentiniern?“
Blick aus dem Fenster von „Tschechien“ (Foto: Fischer)
Offen für die Überraschungen Gottes
„Die Schönstattfamilie von Tschechien hat ihr Zimmer schon finanziert und hat jetzt einige Lampen für die Außenbeleuchtung gestiftet“, sagt Martin Emge. „Und das gibt es doch nicht – vom Fenster des Zimmers von Tschechien sieht man genau auf diese Lampen!“ Pfr. Martin Dörflinger klebt das Schild „Burundi“ an die Zimmertür „in Vertretung meiner Kursbrüder aus Burundi.“
„Der Ausblick vom Fenster von Südafrika ist eindeutig der allerschönste“, erklärt Sarah-Leah Pimentel, die eines der ersten Fotos „ihres“ Zimmers bekommt.
Am 18. Oktober kommt eine Wallfahrt aus Portugal nach Belmonte. Sie werden sehen: Das Zimmer von Portugal liegt an einer Ecke, ist besonders groß (vier Betten) und hat eine wunderbare Aussicht auf den unteren Teil des Geländes mit dem Bildstock.
Auf den Bildstock blickt man auch aus dem Gertraud-Zimmer. Der Schönstatt-Frauenbund, der die Initiative für dieses Zimmer ergriffen hat, hat diesen Bildstock gestiftet.
Und jetzt sind die Länder an der Reihe …
Und jetzt wird es spannend! Jedes Land ist eingeladen, in seinem Zimmer ein MTA-Bild und ein Kreuz anzubringen, das typisch ist für dieses Land. Das Australien-Zimmer erhält ein Kreuz, das in der Art der Aborigines gestaltet ist. Das MTA-Bild von den Philippinen ist schon auf Belmonte angekommen, ein Kreuz von dort kommt im November.
Aus jedem Land soll ein weiterer Wandschmuck kommen – etwas Typisches, Unverwechselbares aus der Natur und Kultur dieses Landes.
„Und als Überraschung für den Gast Schweizer Schokolade im Schweizer Zimmer!“, so die Idee einer Argentinierin. „Dann will ich nur noch im Schweizer Zimmer übernachten“, kommt prompt von Martin Emge. Und die Rückfrage: „Und in Argentinien, gibt es da dann Dulce de Leche oder Alfajores zur Begrüßung?“ Und es sprudeln die Ideen…
Und sie sollen weitersprudeln! Rektor Daniel Lozano lädt ein zu „Belmonte-Treffen“ zum Ideensammeln, Visionenentwickeln, Aktionenplanen… Das erste Treffen hat schon Ort, Datum und erste Teilnehmer: 27./28. November, Memhölz (Einladung). Das Zentrum mit der Säule auf Belmonte.
Generalleitung des Schönstatt-Instituts Diözesanpriester: Pfr. Martin Emge, Pfr. Stefan Keller, Mons. Dr. Peter Wolf, Pfr. Martin Dörflinger, Pfr. Klaus Alender (zu Gast an diesem Tag), Rektor Daniel Lozano (von links)
Quelle: www.schoenstatt.org
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Zur endgültigen Fertigstellung von Belmonte sind weitere Spenden erforderlich.