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18. September 2015 | Deutschland | 

Ein Ort der Zuflucht und Stille – Gondershausener Schönstatt-Kapelle feiert 60. Geburtstag


Die Schönstatt-Kapelle im Wald von Gondershausen feiert 60. Geburtstag  (Foto: Brehm)

Die Schönstatt-Kapelle im Wald von Gondershausen feiert 60. Geburtstag  (Foto: Brehm)

Hbre. Seit 60 Jahren steht sie im Wald in der Nähe von Gondershausen, ein Kleinod, das viele Menschen aus der Umgebung regelmäßig besuchen, ein stiller Ort, der auch Wanderer auf Hunsrück-Traumschleifen mit der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt in Berührung bringt. Aus Anlass des 60. Jubiläums der Einweihung der Schönstatt-Kapelle in Gondershausen am 23. Oktober 1955 (Grundsteinlegung am 5. Juni 1955) hat der örtliche Pfarrgemeinderat von 5. bis 7. September 2015 zu einem Festwochenende eingeladen, um unter dem Thema „Mit Maria gemeinsam zur Mitte finden“ dankbar die Präsenz der Gottesmutter Maria an diesem schönen, heimeligen Ort zu feiern.

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Matthias Franke begrüßt unter den Anwesenden besonders Schönstatt-Pater Angel Strada, Vallendar und Diakon Bernd Hammes, gebürtig aus Morshausen  (Foto: Brehm)

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Matthias Franke begrüßt unter den Anwesenden besonders Schönstatt-Pater Angel Strada, Vallendar und Diakon Bernd Hammes, gebürtig aus Morshausen  (Foto: Brehm)

Schönstatt-Pater Angel Strada bei der Festpredigt (Foto: Brehm)

Schönstatt-Pater Angel Strada bei der Festpredigt (Foto: Brehm)

Ein wunderschöner Platz mitten im Wald (Foto: Brehm)

Ein wunderschöner Platz mitten im Wald (Foto: Brehm)

Unter den Schönstätter Marienschwestern, die zum Fest gekommen sind, sind Schwester Irmengild (1.v.l) und Schwester Kunibertis Quast (5.v.l.), die beide längere Zeit in Gondershausen gewirkt haben (Foto: Brehm)

Unter den Schönstätter Marienschwestern, die zum Fest gekommen sind, sind Schwester Irmengild (1.v.l) und Schwester Kunibertis Quast (5.v.l.), die beide längere Zeit in Gondershausen gewirkt haben (Foto: Brehm)

In ihren Ausmaßen und auch in der Ausstattung unterscheidet sich die Kapelle von den 200 offiziellen Schönstatt-Heiligtümern, die sich in der ganzen Welt finden (Foto: Brehm)

In ihren Ausmaßen und auch in der Ausstattung unterscheidet sich die Kapelle von den 200 offiziellen Schönstatt-Heiligtümern, die sich in der ganzen Welt finden. Die Bänke allerdings sind eine besondere Verbindung zum Urheiligtum in Vallendar-Schönstatt, denn diese wurden ursprünglich dort benutzt. (Foto: Brehm)

Ein Ort der Beheimatung, der Wandlung und der Sendung

„Die Gondershausener Schönstattkapelle ist ein lebendiger Ort des Glaubens, des Gebetes, der Ruhe und der Besinnung für Menschen von nah und fern“, sagte der Gondershausener Pfarrgemeinderatsvorsitzende Matthias Franke bei der Begrüßung der Pilger, die nach einem Sternpilgerweg aus fünf umliegenden Ortschaften zum Festgottesdienst zur Waldkapelle gekommen waren. Maria teile an diesem Ort drei besondere Gnaden aus: „Sie nimmt uns mit unseren Sorgen an und beheimatet uns in Gott. Sie wandelt uns zum Gutsein und sie sendet uns als Zeugen des Glaubens in den Alltag“, so Franke.

Gott wirkt weiter

Schönstatt-Pater Angel Strada, der aus Vallendar zur Feier angereist war, betonte in seiner Predigt, dass die Gottesmutter Maria offensichtlich entschieden habe, dass sie in der Gondershausener Waldkapelle präsent und wirksam sein wolle. Das Evangelium des Festgottesdienstes habe Jesus vor Augen gestellt, wie er wirksam war, wie er den Menschen geholfen habe, wie er Kranke geheilt und das Reich Gottes verkündigt habe. Unwillkürlich könne man sich die Frage stellen, ob das nur vor 2.000 Jahren geschehen ist oder ob Gott weiterwirkt. Wenn man die Wirksamkeit Marias in dieser Waldkapelle, die ein Jahr nach dem Marianischen Jahr 1954 eingeweiht worden sei, betrachte, dann könne man überzeugt sein, dass Gott und Maria, die Mutter seines Sohnes Jesu, bis ins Heute weiterwirken.

In der Urkunde der Grundsteinlegung sei festgehalten, dass die Kapelle „eine Dankesgabe an unsere liebe Himmlische Mutter sein (soll) für all ihre Liebe und Treue in den vergangenen Jahren und eine ständige Bitte um ihre mächtige Hilfe in dieser für Glaube und Sitte so gefährdeten gegenwärtigen Zeit“. Weit ab vom Alltagsleben, inmitten der freien Natur, werde seit 60 Jahren gebetet und meditiert. Unzählige Menschen hätten in dieser Kapelle Schutz und Segen erhofft und Hilfe und Trost gesucht, sagte Pater Strada. Er wies darauf hin, dass die Kapelle nicht nur für die Gläubigen der umliegenden Gemeinden eine Gebetsstätte sei, sondern Anziehungs- und Ruhepunkt besonders auch für Urlauber und Wanderer sei.

Zuhause, Zuflucht und Verbindung

Schwester M. Anite Eiskirch, die zusammen mit einigen weiteren Schönstätter Marienschwestern zur Festmesse in den Gondershausener Wald gekommen war, gehört zu denen, die schon den Bau des Heiligtums miterlebt haben. „Als junges Mädchen habe ich hier schon meine Heimat gefunden“, erzählt die Marienschwester. Als kleines Mädchen mit 11 Jahren, sei sie bei der Einweihung dabei gewesen. Später habe sie durch die am Ort tätigen Marienschwestern erst zur Schönstatt-Jugend und schließlich in die Gemeinschaft der Marienschwestern gefunden. „Immer wenn es möglich gewesen ist, bin ich hierher in die Kapelle gekommen, habe meine Sorgen und Nöte mitgebracht und erfahren, dass Maria hilft“, sagt die gebürtige Gondershauserin. Winfried Neihs aus Emmelshausen ist mit seiner Frau gerne zur Jubiläumsfeier gekommen und erinnert sich mit Freude an die Silberhochzeitsmesse, die sie hier gefeiert hätten. Auch aus Emmelshausen kämen Menschen zu diesem Heiligtum, sagt er. Nicht nur kirchlich gebundene. Er kenne einen, der nicht unbedingt in die Kirche gehen würde, ihm aber schon gesagt habe, „in diese Schönstatt-Kapelle, da muss ich unbedingt hingehen“. Für Vanessa Franke, die aus Ecuador stammt, aber in Deutschland verheiratet ist, ist die Schönstatt-Kapelle ein Zuhause. Als sie hierhergekommen sei, habe sie ein Zuhause gesucht „und sie, die Gottesmutter von Schönstatt, die ich aus Ecuador kannte, war schon da“. Ortsbürgermeister Markus Landsrath bezeichnet die Kapelle als einen Ort der Zuflucht und der Verbindung in der Gemeinde und zwischen den Gemeinden. „Viele Bürger, nicht nur aus Gondershausen, finden hier immer wieder Zuflucht und Stille, vor allem auch jüngere Familien kommen hierher.“

Der festliche Gottesdienst, der mit etwa 150 Teilnehmern, trotz etwas unsicherer Witterung ganz ohne von Regen beeinträchtigt zu werden, vor der Kapelle stattfinden konnte, wurde musikalisch gestaltet von der Bläsergruppe Cantabile, der Gesangsschola Vulpius und dem Dekanatskantor Michael Steinbach. Nach dem Gottesdienst waren alle noch zum gemütlichen Teil eingeladen, bei dem eine Gruppe der Frauengemeinschaft aus Gondershausen/Mermuth für das leibliche Wohl sorgte.

Ein einladender Platz, der auch über die Hunsrück-Traumschleife Rabenlay erreicht werden kann (Foto: Brehm)

Ein einladender Platz, der auch über die Hunsrück-Traumschleife Rabenlay (siehe Video) erreicht werden kann (Foto: Brehm)


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