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12. August 2015 | Rund ums Urheiligtum | 

Goldenes Priesterjubiläum - Drei Mal 50 Jahre Dienst für Gott und an den Menschen


P. Heinrich Hug, P. Peter Locher, P. Andreas Brath (v.l.n.r.) (Foto: Brehm)

50 Jahre Priester: P. Heinrich Hug, P. Peter Locher, P. Andreas Brath (v.l.n.r.) (Foto: Brehm)

Cbre. Das fünfte Generalkapitel der Schönstatt-Patres tagt im 50. Jahr des Bestehens der Gemeinschaft in diesen Tagen auf Berg Sion. Dort wohnen auch einige Patres, die vor 50 Jahren im Zusammenhang mit der Neugründung zum Priester geweiht wurden, was damals allerdings nicht in Deutschland, sondern nur in Argentinien möglich war. Pater Peter Locher, Pater Heinrich Hug und Pater Andreas Brath, die im August 1965 in La Plata, Argentinien, von Erzbischof Antonio José Plaza zum Priester geweiht wurden, feierten nun kurz vor Beginn des Generalkapitels mit einem Gottesdienst in der Pilgerkirche in Vallendar-Schönstatt ihr 50. Priesterjubiläum.

Feier in Anwesenheit vieler Mitbrüder aus aller Welt (Foto: Brehm)

Feier in Anwesenheit vieler Mitbrüder aus aller Welt (Foto: Brehm)

Begrüßung durch Provinzial P. Theo Breitinger (Foto: Brehm)

Begrüßung durch Provinzial P. Theo Breitinger (Foto: Brehm)

Predigt: Generaloberer P. Heinrich Walter (Foto: Brehm)

Predigt: Generaloberer P. Heinrich Walter (Foto: Brehm)

50 Jahre priesterlicher Dienst (Foto: Brehm)

50 Jahre priesterlicher Dienst (Foto: Brehm)

Waren damals bei ihrer Weihe kaum Freunde und Familienmitglieder vertreten, so feierten sie nun am 1. August „das Goldene“ mit Angehörigen, Freunden und vielen Patres aus aller Welt, die bereits zum Generalkapitel angereist waren. Mit dabei waren auch Wallfahrer aus dem Oldenburger Land. Pater Theo Breitinger, Provinzial der Sion-Provinz der Schönstatt-Patres, wünschte bei der Begrüßung allen Mitfeiernden, dass Gott allen Teilnehmenden „Freude und Fülle“ schenken möge.

Einen Vater haben

Pater Heinrich Walter, noch amtierender Generaloberer der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres, griff in seiner Predigt die Anfangssituation der drei Jubilare auf. Als junge Männer hätten sie viele bewegende Zeugnisse vom Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich, gehört und wollten ihm nachfolgen, mit dem gleichen Wunsch, den der Apostel Philippus an Jesus gerichtet habe: „Zeige uns den Vater!“ So beginne Berufung, sagte Pater Walter: einen Vater haben, der Beispiel ist, der Sicherheit und Orientierung gebe, bei dem man das Gefühl habe, „dass er an mich glaubt, obwohl vieles noch unausgegoren ist, der die Kraft hat, mich anzunehmen, mich groß zu sehen und zu erziehen.“ Die drei Jubilare hätten damals an Pater Kentenich bewundert, dass man sich mit ihm auseinandersetzen durfte, mit ihm diskutieren musste, Fragen und Themen mit eigenem Verstand durcharbeiten sollte und nicht nachbeten musste, was er aussprach. Von Anfang an sei in ihnen der Stolz der Söhne auf den Vater gewesen und im Laufe der Zeit hätten sie sich von anfänglichen „Handlangern“ zu engagierten Mitarbeitern entwickelt.

Einem Vater nacheifern

Wer einen Vater hat, wolle ihm nacheifern – so Pater Walter –wolle selber zum Vater für andere werden und wolle gestalten. Damals, als die drei bei den Schönstatt-Patres eingetreten seien, habe die Gemeinschaft, gerade gegründet, total am Anfang gestanden. So hätten sie mitgewirkt an der Familien- und Gemeinschaftsgründung, ganz im Sinne der Lesung des Festtages: „Komm, ich will dir die Braut zeigen, die heilige Stadt Jerusalem, auf dem hohen Berg erfüllt von der Herrlichkeit Gottes.“ „Es gibt keine schönere Vision, als eine Stadt zu bauen“, so Pater Walter. Die drei Jubilare seien heute noch Väter dieser neuen Stadt „Berg Sion“, die die Vision niemals aufgegeben hätten, die immer noch für sie lebten und ihre Sendung lebendig erhalten wollten. Dabei sei ihnen immer wichtig gewesen, die Vision mit Maria zu teilen. Die Gottesmutter helfe, offene Augen zu haben, ein frisches Herz zu bewahren, egal in welchem Alter, und den Himmel im Blick zu behalten. Damit diese Vision ewig jung und frisch bleibe, lud Walter alle Mitfeiernden ein, die Jubilare der Gottesmutter immer wieder im Gebet anzuvertrauen, damit sie ihren Sohn weiter bewegen helfe, das Werk der Gnade in Pater Brath, Pater Hug und Pater Locher zu vollenden.

Drei originelle Typen

Wie unterschiedlich die Nachfolge desselben Vaters aussehen kann, wurde in einem zweiten Teil der Predigt, in der Pater Heinrich Walter jeden einzelnen der drei Jubilare in seiner je originellen Art zeichnete, deutlich.

Lehrer und Forscher

Pater Heinrich Hug sei der Lehrer und Forscher, der die gesamte Schönstattlehre in sich trage. Er wisse immer genau, wo was stehe, habe viele Predigten und Texte aufgenommen und publiziert. Wie beispielsweise der von ihm erarbeitete Grundkurs Erziehung zeige, habe er sich in den Spuren des großen Erziehers Pater Kentenich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie ein Mensch in seinen verschiedenen Lebensphasen zum Menschen werde.

Der Kontemplative

Pater Andreas Brath habe vor allem nach der Devise gelebt: Gott allein, das genügt! Als Mitglied der Anbetungs-Patres habe er im Sinne der Lebensübertragung von Pater Kentenich vor allem den kontemplativen Lebensstil übernommen und gelebt. Dabei habe er sich mit dem Erbe Pater Kentenichs auseinander gesetzt. Es sei kaum nachzuvollziehen, wieviel Liebe zum Detail, Mühe und Geduld er jahrelang neben dem Gebet vor dem Allerheiligsten in die Arbeit investiert habe, das gesprochene und mitstenographierte Wort des Schönstatt-Gründers zu verschriftlichen und zu editieren.

Dienst am Leben

Pater Peter Locher habe in vielen der unterschiedlichsten Kulturen der Welt gearbeitet. Bei ihm sei es immer besonders um den Dienst am Leben gegangen. Das habe bei ihm viel mit der Kraft der Annahme zu tun. Er persönlich, so sagte Pater Heinrich Walter, habe Pater Locher immer bewundert, dass er den Anderen so ganz annehmen könne, mit all seinen Ungereimtheiten. Als Novizenmeister und später als Terziatsleiter, sowie lange Jahre als Generalrektor der Schönstätter Marienschwestern, sei diese Eigenschaft von großer Bedeutung gewesen und er habe darin zur Reife gefunden.

Leben geben, dem Leben dienen und Leben weitergeben, das sind Worte, die man über das Leben der drei Jubilare schreiben könnte. Und diese Worte standen auch wie ein Vorzeichen vor der Feier, die im Anschluss an den Gottesdienst auf Berg Sion stattfand.

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