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8. Mai 2015 | Deutschland | 

Josef Engling – Vorbild für ein modernes Heiligkeitsstreben?


Englingbrief Mai 2015 (Grafik: Grabowska)

Englingbrief Mai 2015 (Grafik: Grabowska)

Hbre. Nicht nur für den Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich, sondern für eine Reihe weiterer Schönstätter laufen Seligsprechungsprozesse. Einer davon betrifft Josef Engling, einen der wichtigsten Mitgründer der Bewegung aus den ersten Jahren. Nach Informationen von Prof. Pater Dr. Joachim Schmiedl, Vizepostulator des Engling- Seligsprechungsprozesses, die dem neuesten Infobrief aus dem Josef-Engling-Sekretariat zu entnehmen sind, ist dieser Prozess bei der entsprechenden Vatikanischen Behörde auf einem guten Weg. Die größte Herausforderung für die Fortsetzung des Prozesses sei allerdings nach wie vor der Nachweis eines Wunders, das sich auf die Fürsprache Josef Englings ereignet hat.

Portrait von Josef Engling vor dem "Engling-Feuer" im Hintergrund (Foto: Archiv)

Portrait von Josef Engling vor dem "Engling-Feuer" im Hintergrund (Foto: Archiv)

Eine Schachtel voller Zeugnisse im Urheiligtum am 11. April 2015, dem 100. Jahrestag der Aufnahme Josef Englings in die Marianische Kongregation in Vallendar-Schönstatt (Foto: Archiv)

Eine Schachtel voller Zeugnisse im Urheiligtum am 11. April 2015, dem 100. Jahrestag der Aufnahme Josef Englings in die Marianische Kongregation in Vallendar-Schönstatt (Foto: Archiv)

Das SChönstatt-Heiligtum der Einheit, in Cambrai, Frankreich, in unmittelbarer Nähe zum Sterbeort Josef Englings (Foto: Archiv)

Das Schönstatt-Heiligtum der Einheit, in Cambrai, Frankreich, in unmittelbarer Nähe zum Sterbeort Josef Englings (Foto: Archiv)

Zum Stand des Engling-Seligsprechungsprozesses

Wie Pater Schmiedl weiter mitteilt, habe P. Józef Zdzislaw Kijas, der von Seiten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen als sogenannter „Relator“ mit der Bearbeitung dieses Seligsprechungsprozesses beauftragt wurde, dem Postulator, P. Jan Korycki SAC, und ihm selbst bei der Aufgabe der ausführlichen Darstellung des Lebens und der Tugenden Josef Englings, eine Schrift, die „Positio“ genannt wird, schon viel geholfen. Kijas ist ein Franziskanerpater8 aus Polen und war früher in Lublin Professor. „Die Positio ist im Wesentlichen fertig gestellt. Nun sind wir an der italienischen Übersetzung. Diese wird zum Teil von einer Frau aus dem Bekanntenkreis von P. Korycki erstellt, zum Teil von einer italienischen Übersetzerin, die der Fokolare-Bewegung angehört“, so Schmiedl.

Die eigentliche Wirkungskraft Josef Englings liegt im moralischen Bereich

Bereits im Oktober 2013, hatte Prof. Kijas bei einem Gespräch in der Kongregation für die Seligsprechungen die Frage nach der Verehrung Josef Englings gestellt. Alica Kostka vom Schönstatt Frauenbund erzählt, dass sie auf diese Frage damals spontan geantwortet habe: „Wir erleben ihn als unseren geistlichen Freund.“ Die Antwort des Relators: „Das ist das Wichtigste!“, habe u.a. beim Geburtstagskaffe für Josef Engling Anfang dieses Jahres in Haus Mariengart zu der Überzeugung geführt, dass die eigentliche Wirkungskraft Josef Englings im moralischen Bereich liege. Alicia Kostka schreibt: „Josef inspirierte und inspiriert weiterhin viele Menschen weltweit in ihrem spirituellen Wachstum auf dem Weg der je originellen Heiligkeit. Wenn er seliggesprochen wird, kann er gar als Vorbild eines modernen Heiligkeitsstrebens gelten, ohne dass damit die bisherige Perspektive der Versöhnung und der Einheit der Völker ausgeschlossen wird. Er hat dieses Streben in extremen Umständen ‚ausprobiert‘ und gerade dort die geistliche Höchstentfaltung erlangt, die durch die Seligsprechung als heroisch und vorbildlich eingestuft werden soll.“

Zeugnisse für einen, der zur Heiligkeit inspiriert

Um die Verehrung Josef Englings heute zu dokumentieren, hat das Josef-Engling-Sekretariat daher alle Engling-Freunde dazu eingeladen, in schriftlichen Zeugnissen festzuhalten, wie Josef Engling sie auf dem Weg ihres Heiligkeitsstrebens inspirierte oder inspiriert. Dabei solle man sich, so ist im Engling-Brief vom März nachzulesen, nicht von dem Wort „Heiligkeit“ irritieren lassen, sondern an die Worte von Papst Franziskus denken, die er bei der Jubiläumsaudienz am 25. Oktober 2014 an die Schönstatt-Bewegung gerichtet habe: „Der erste Gefallen, um den ich euch bitte, als Hilfe, ist Heiligkeit. Heiligkeit. Keine Angst haben vor dem Leben der Heiligkeit. Das heißt, die Kirche erneuern.“ Und: „(…) diejenigen, die die Kirche voranbringen, sind die Heiligen.“ In der Gründungsurkunde der Schönstatt-Bewegung, die viele während des Jubiläums persönlich unterschrieben haben, ist zu lesen, dass Schönstätter der Kirche ihr Streben nach „größtmöglicher Heiligkeit“ schenken wollen, als ihren Beitrag für die Erneuerung der Kirche.

Inzwischen sind bereits mehr als 50 Zeugnisse eingetroffen, u.a. aus Argentinien, Brasilien, Burundi, Deutschland, Frankreich, Kroatien und der Schweiz. Da immer noch Zeugnisse eintreffen, ist der ursprüngliche Einsendeschluss, der 11. April 2015, der 100. Jahrestag der Aufnahme Josef Englings in die Marianische Kongregation in Vallendar-Schönstatt, bis Ende Mai verlängert worden. „Ob wir auf 100 Zeugnisse kommen? Das wäre sehr schön!“, schreibt Alicia Kostka. Im Engling-Brief vom Mai sind einige Zeugnisse nachzulesen, „die vielleicht auch Sie inspirieren könnte, ein Zeugnis abzugeben als Beitrag für seine Seligsprechung“, so Kostka.

Finanzielle Unterstützung benötigt

Auch materielle Beiträge sind dem Josef-Engling-Sekretariat willkommen. „Mit den Übersetzungen der Dokumente kommen erstmals größere Kosten auf uns zu“, schreibt Vizepostulator Schmiedl. „Wir rechnen mit ca. 5.000 Euro. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns dabei unterstützen könnten. Die vielen Lebenszeugnisse zeigen, dass Josef Engling für die Berufung und den Lebensweg vieler Schönstätter auf der ganzen Welt eine entscheidende Rolle gespielt hat und immer noch spielt. Durch die Positio wird dieses Zeugnis auch in Rom bekannt. Ein ganz herzliches Vergelt‘s Gott allen, die durch ihre finanzielle Spende mithelfen, dass dies bald – konkret: noch in diesem Sommer - geschehen kann.“

Mitmachen

  • Zeugnisse können bis Ende Mai geschickt werden an: Dr. Alicja M. Kostka, Am Marienberg 3, 56179 Vallendar oder als E-Mail an: admirabilis2014@gmail.com
  • Spenden bitte überweisen an: Schönstatt-Institut Marienbrüder e.V. Pax Bank – BLZ 370 601 93 – Konto 17827049 IBAN: DE66 3706 0193 0017 8270 49 BIC: GENODED1PAX
  • Anfragen und Bestellungen des Engling-Briefes an: Josef-Engling-Sekretariat: Markus M. Amrein, Haus Tabor, Am Marienberg 5, 56179 Vallendar, 0049 (0)261/6409-80,
    engling-sekretariat@schoenstatt.net

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