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6. Mai 2015 | International | 

Jemand muss sie tragen! Fackelläufer erzählen


Fackellauf 2014 - Hautnah erleben!

Fackellauf 2014 - Hautnah erleben!

Hbre. Die internationalen Fackelläufer, die im Oktober 2014 als ihren Beitrag zum Hundertjahr-Jubiläum Schönstatts einen neuntägigen Fackellauf von Valle di Pomeij in Italien nach Vallendar-Schönstatt gemacht haben, werden sich am 23. Mai 2015 erneut in Schönstatt treffen, um voller Dankbarkeit und Freude diesen „Fackellauf 2014“ noch einmal hautnah zu erleben. Herzlich laden sie alle Interessierten ein, die besonderen Erlebnisse des Fackellaufes und des Jubiläums 2014 mit ihnen gemeinsam an diesem Samstagnachmittag ab 15:00 Uhr im Pater Josef Kentenich Haus auf Berg Schönstatt nachzuerleben.

Cover des neuen Buches "Jemand muss sie tragen! Fackelläufer erzählen"  (Foto: fackellauf2014.org)

Cover des neuen Buches "Jemand muss sie tragen! Fackelläufer erzählen"  (Foto: fackellauf2014.org)

Ein neuer Film und ein neues Buch

Bei Waffeln und Kaffee wird der neue Fackellauf Film zur Uraufführung kommen. Außerdem werden die Fackelläufer das druckfrische Buch „Jemand muss sie tragen! Fackelläufer erzählen“ präsentieren, in dem sie von ihren einmaligen und tiefgreifenden Erfahrungen erzählen. Im Vorwort des Buches schreibt Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch: „Das Feuer, das auf die Erde zu werfen, Jesus gekommen ist (vgl. Lk 12,49), hat durch alle Jahrhunderte hindurch Menschen entzündet. Es brennt auch in achtzig jungen Männern, die zur Feier des hundertjährigen Jubiläums Schönstatts von Valle di Pompei mit einer brennenden Fackel in der Hand aufbrachen, um an den zündenden Funken zu erinnern, der vom Heiligtum der Gottesmutter von Valle di Pompei das Licht im kleinen Heiligtum in Schönstatt entfachte, Von dort war die Botschaft gekommen, die das Herz P. Josef Kentenichs anregte, die Gottesmutter wie in Valle di Pompei zu bitten, das Michaelskapellchen in Schönstatt zu erwählen und es zu einem Wallfahrtsort werden zu lassen, der den Menschen Heimat und Kraft zum Zeugnis für Jesus Christus schenkt. Dort haben unsere Läufer ihre Fackeln entzündet und das Feuer im Fackellauf über Hunderte von Kilometern neu nach Schönstatt getragen. Sie haben uns damit erleben lassen, dass das Feuer, das vor hundert Jahren im Heiligtum in Schönstatt entzündet wurde, heute weltweit leuchtet, die Herzen vieler Menschen entbrennen lässt und unzählige Menschen auf ihrem Weg leuchtet und sie begleitet.“

Einladungsplakat (Foto: fackellauf2014.org)

Einladungsplakat (Foto: fackellauf2014.org)

Von diesem Feuer haben sich die Fackelläufer entzünden lassen und dieses Feuer wollen sie weitergeben. „Gemeinsam durften wir vergangenes Jahr unvergessliche und wirklich bewegende Tage auf dem Fackellauf und dem tollen internationalen Jubiläum der Schönstattbewegung verbringen“, schreibt Christian Sugg vom Fackellauf 2014 Organisationsteam. Diese Zeit habe bei jedem Läufer Spuren der Freude und Begeisterung hinterlassen, die auch in ihrem Alltag weiterlebten. Davon wollen sie erzählen. „Wir haben für alles gesorgt und freuen uns auf die Begegnung und Gespräche mit Ihnen.“

Daten auf einen Blick

  • Am: Samstag, den 23. Mai 2015
  • Um: 15:00 Uhr
  • Im: Pater-Kentenich-Haus, Berg Schönstatt, 56179 Vallendar

 

Fackellauf-Film: Trailer

 

Kostprobe aus dem neuen Buch

Welche Hunde?

Julian erzählt von einer unheimlichen nächtlichen Begegnung:
„Bei der zweiten Tagesetappe in den frühen Morgenstunden war ich Fahrer.
Das Navi manövrierte uns durch das nächtliche Italien und Meter um Meter ging es  Richtung Norden. Blind vertrauten wir dem vorgegebenen Weg auf dem Tablet. Plötzlich endete die Asphaltstraße. Ich trat auf die Bremse. Das was da vor uns lag, konnte man auch für italienische Verhältnisse höchstens als Feldweg bezeichnen. Egal. Gas geben und durch. Wir wiesen den Läufer und den Fahrradfahrer an, uns zu folgen. Es wurde aber nicht besser, und der Feldweg glich nun eher einem Ziegenpfad. Im Bus kamen Diskussionen auf: ‚Weiter fahren? Oder besser umkehren, bevor wir uns noch tiefer in die Scheiße reiten?‘ Da das Wenden mittlerweile auch fast unmöglich war, blieb nur eines: Immer vorwärts! Es war ein Höllentrip. Ich lenkte das Auto durch kratergroße Schlaglöcher und Schräglagen. Einer brüllte: ‚Alle auf die rechte Seite‘. Mit etwas Glück und Geschick gelang es mir, dass die Insassen und der Bus unbeschadet blieben. Mittlerweile war es im Bus totenstill. Die Anspannung war einfach zu groß. Als wir die Hoffnung schon fast aufgegeben hatten, sahen wir vor uns eine Lichtung mit einem besser befahrbaren Weg. Doch vor uns bewegten sich plötzlich schwarze Gestalten. Mitten im Wald, mitten in der Pampa.

Beim ersten Bellen war klar: Nicht nur wir hatten die wilden Hunde bemerkt, sondern die Hunde uns auch! Ungefähr 30 freilaufende und spürbar aufgebrachte Hunde kamen näher. ‚Franco. Los jetzt! Steig in den Bus!‘, schrie Stephan neben mir aus dem Fenster raus. Im Bus hatte wohl jeder die Hosen voll und ich versuchte, mich so gut es ging auf den Weg zu konzentrieren. Franco aus Argentinien beeindruckte die ganze Aufregung wenig. Er umfasste die Fackel etwas fester und rannte an der offenen Bustür vorbei, direkt auf die Hunde zu. Mir fiel die Kinnlade runter.

Eigentlich sollten wir ja den Weg finden, doch von da an zeigte uns dieser mutige Argentinier mit der Fackel in der Hand,  wo es lang ging.“

Da übernimmt jemand die Führung, dem man es nicht zugetraut hätte. War es Leichtsinn? War es Mut? Mich beeindrucken Beispiele von Menschen, die sich nicht von der Angst lähmen lassen, sondern gerade in solchen Momenten die Führung übernehmen. Bis dahin eher unscheinbar, tritt Franco in Aktion, als er gebraucht wird.

 „Als ich Franco später darauf ansprach, sagte er nur mit einem breiten Grinsen: ‚Welche Hunde?‘.“

(Foto: fackellauf2014.org )

(Foto: fackellauf2014.org )


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