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21. April 2015 | Deutschland | 

Mit Dir auf’s Ganze gehen – Ehevorbereitungskurs im Schönstatt-Zentrum Memhölz


Die Hochzeitskerze selbst gestalten gehört zum Programm des Ehevorbereitungskurses (Foto: Busse)

Die Hochzeitskerze selbst gestalten gehört zum Programm des Ehevorbereitungskurses (Foto: Busse)

Elmar Busse. „Mir ist in diesen Tagen ein Paradox so richtig klar geworden: Wie viel wird oft investiert in die Gestaltung der Hochzeitsfeier und des Hochzeitstages und wie wenig in die Vorbereitung auf den Ehealltag!“ „Die Bodenständigkeit der Impulse hat mir gefallen.“ „Da investieren Ehepaare mit drei bzw. vier Kindern ihren Urlaub, um uns im Alltag erprobte Strategien zu vermitteln! Das nenne ich Idealismus!“ – Das sind Echos von den Teilnehmern, die an dem viertägigen Ehevorbereitungskurs über Ostern in Memhölz teilgenommen hatten.

Daß Ehe nicht automatisch gelingt, pfeifen die Spatzen von den Dächern

Ein Paar war gekommen, weil die Frau, die in einer Firma als Einkäuferin arbeitete, bei einem Gespräch mit einem Lieferanten so nebenbei erwähnte, dass sie bald heiraten würde. Daraufhin empfahl ihr dieser Lieferant den Ehevorbereitungkurs in Memhölz. Das gab es in all den Jahren noch nie. Die meisten melden sich an, weil sie in ihrem Bekanntenkreis von begeisterten früheren Teilnehmern angesprochen worden waren oder weil Eltern oder Taufpaten sie auf diesen Kurs aufmerksam gemacht hatten. Manche googeln im Internet, weil sie nicht nur eine halbtägige Alibiveranstaltung absitzen, sondern sich solide auf ihre Ehe vorbereiten wollen. Denn daß Ehe nicht automatisch gelingt, das pfeifen ja die Spatzen von den Dächern.

Referentenehepaar Gertrud und Norbert Jehle (Foto: Busse)

Referentenehepaar Gertrud und Norbert Jehle (Foto: Busse)

Spielabend am Ostersonntag: Wer hat mit verbundenen Augen und Feinmotorik zuerst die zwei Türme aus den Becherchen gebaut? (Foto: Busse)

Spielabend am Ostersonntag: Wer hat mit verbundenen Augen und Feinmotorik zuerst die zwei Türme aus den Becherchen gebaut? Auch das Referentenehepaar Klausmann macht den spielerischen Test mit. (Foto: Busse)

Es sei total widersprüchlich, „dass man einerseits für die Erstkommunionvorbereitung und auch die Firmvorbereitung wenigstens ein halbes Jahr ansetzt, andererseits die Ehevorbereitung sträflich vernachlässigt und dann aber die Unauflöslichkeit der Ehe als Wert hochhalten will“, meinte einer der Referenten des Kurses.

Paarzentrierter Ehevorbereitungskurs

Die Themen der Module dieses sehr paarzentrierten Kurses sind: „Das Ehesakrament - Zeichen der Liebe Gottes“, „Frau und Mann - ein Ehe-Team“, „Damit wir uns verstehen - Gespräch in der Partnerschaft“, „Eine Kultur der Sexualität - natürliche Empfängnisregelung“, „Konflikte als Wachstumschance nutzen“, „Loslösung von der Herkunftsfamilie“.

Im Rahmen des Kurses wurde sehr deutlich, dass die Sehnsucht, die Ehe möge ein Leben lang halten bei allen Teilnehmern vital vorhanden ist. Was oftmals fehlt oder ungenügend trainiert ist, ist die Kommunikationsfähigkeit und eine Art Konfliktmanagement.

Eine ungeahnte Horizonterweiterung

In der Echorunde am Ende wurde deutlich, dass der Kurs bei den Teilnehmern gut an kommt. So wurden z.B. die Übungen, die auf diesen Seminaren angeboten werden, als sehr hilfreich beschrieben. Das betonte am Schluss sogar einer der Teilnehmer, der sich zunächst als kritisch-skeptischen Typ definierte: „Kann ich mir das nicht alles zusammengoogeln?“ Gerade ihm wurde deutlich, dass es nicht nur um die Inhalte ging, sondern dass das Zeugnis der referierenden Ehepaare, ihre Gelassenheit, mit einem Säugling auf dem Arm die heikelsten Themen locker abzuhandeln und zwischendurch noch Zeit zu haben für einen verliebten Blick oder ein Lächeln, den Inhalten eine besondere Note geben. „Das war jenseits von langweilig! Und so authentisch! Und in den Pausengesprächen konnte das eine oder andere noch vertieft und weiter konkretisiert werden.

Für eine der Teilnehmerinnen waren die eindrücklichen Liturgien der Kar- und Ostertage besonders berührend. Bei der abschließenden Auswertungsrunde meinte sie: „Einerseits hatten die Vorträge der Referentenehepaare, die mit ihren Vorschulkindern angereist waren, eine tolle Bodenhaftung. Da war nichts Idealisiertes. Das war so praktisch und lebensnah. Und doch blitzte immer wieder der Glaube durch, aber nicht als etwas Aufgesetztes, sondern als etwas sich irgendwie natürlich Ergebendes. Das war eine ungeahnte Horizonterweiterung.“

Termin 2016

Zu Ostern 2016 (24. bis 28. März 2016) wird es wieder einen solchen Ehevorbereitungskurs in Memhölz geben.


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