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1. April 2015 | Deutschland | 

70. Jahrestag der Entlassung Pater Kentenichs aus dem KZ Dachau – ein Tag des Dankes


Pater Josef Kentenich nach seiner Entlassung aus dem KZ Dachau bei Ennabeuren auf dem Weg nach Schönstatt (Foto: Archiv)

Pater Josef Kentenich nach seiner Entlassung aus dem KZ Dachau bei Ennabeuren auf dem Weg nach Schönstatt (Foto: Archiv)

Hbre. Im Vorfeld des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau durch US-Amerikanische Militäreinheiten am 29. April 1945 lädt die bayrisch-österreichische Provinz der Schönstätter Marienschwestern am 6. April 2015 Mitglieder und Freunde der Schönstatt-Bewegung sowie Interessierte zu einer Dankfeier für das unversehrte Überleben des Schönstatt-Gründers Pater Josef Kentenich in die KZ-Gedenkstätte Dachau ein. Kentenich war von den Nationalsozialisten als Häftling Nr. 29392 ab dem 13. März 1942 im KZ Dachau interniert und wurde am 6. April 1945, einem Freitag in der Osterwoche, wenige Tage vor der Befreiung des Lagers durch die amerikanischen Truppen, im Rahmen einer wenige Tage dauernden Entlassungsaktion unter "reichsdeutschen" Geistlichen, entlassen. Weihbischof Florian Wörner, Augsburg, wird an diesem Ostermontag zum Abschluss des 70. Jahrestages der Entlassung Pater Kentenichs aus dem KZ Dachau eine Dankmesse in der Kapelle des Karmel Heilig Blut in Dachau feiern.

Einladung zur Dankesmesse (Grafik: S-MS)

Einladung zur Dankesmesse (Grafik: S-MS)

Kontrapunkte gegen Entwürdigung und Entpersönlichung

„Aus heutiger Perspektive betrachtet ist es ein Wunder, dass Pater Kentenich, angesichts der unzähligen Qualen, die er wie viele seiner Mitgefangenen zu erleiden hatte und angesichts der vielfältigen Aktivitäten der Seelsorge und der Initiativen zur weiteren Ausgründung Schönstatts, die er im KZ unerschrocken und unter Lebensgefahr vorangetrieben habe, vom KZ zwar gezeichnet, aber doch unversehrt verlassen konnte,“ bringt Sr. M. Elinor Grimm, Mitglied in der Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern und offizielle Dachaureferentin im Vorfeld der Veranstaltung zum Ausdruck. "Viele Häftlinge wurden noch Opfer der Flecktyphusseuche oder kamen beim Todesmarsch um." Kentenich habe aus seinem tiefen Glauben an die Vorsehung Gottes und einer damit verbundenen inneren Freiheit deutliche Kontrapunkte zu den Entwürdigungen und Entpersönlichungen der Haft zu setzen versucht. Ihm sei es ein Anliegen gewesen, auch unter den widrigen Bedingungen der Lagerhaft, den Willen Gottes zu tun. Für Viele sei er Berichten zufolge Vorbild und Halt gewesen.

Interessant sei zu wissen, so Sr. Elinor, "dass Pater Kentenich, nachdem er auf geheimem Weg erfahren hatte, dass der Ort Schönstatt am 25. März von den Amerikanern eingenommen wurde und das Heiligtum unbeschadet blieb, der sicheren Überzeugung war, dass nun auch bald seine Freiheit kommen würde." Bis in die letzten Tage seiner Haft hinein habe er noch Gebete verfasst und aufschreiben lassen, die heute im Gebetsbuch ‚Himmelwärts’ erhalten sind.

Programmangebot des Dankestages (Grafik: S-MS)

Programmangebot des Dankestages (Grafik: S-MS)

Programm dieses „Dankestages“

Zum Programm dieses „Dankestages“ gehört ein etwa 90 minütiger thematischer Rundgang mit Schwester M. Elinor Grimm. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, den neuen Film von Max Kronawitter „Christ aus Leidenschaft“ zu sehen, der sich mit Karl Leisner beschäftigt, der als einziger in einem KZ die Priesterweihe erhalten hat. Ebenfalls alternativ wird ein sogenannter Emmausweg angeboten. Wer sich mit den Lebens-Bedingungen in Dachau und den Tätigkeiten des Schönstatt-Gründers im KZ-Dachau beschäftigen möchte, kann den Erzählungen von Kaplan Heinz Dresbach folgen, dessen Erinnerungen als Zeitzeuge und Mithäftling von Pater Kentenich auf einer DVD festgehalten wurden. Von besonderem Interesse wird auch ein „Zeitzeugengespräch“ mit Fritz Königer sein, der als Schulkind mit seinen Eltern im Umfeld des Konzentrationslagers Dachau wohnte und die Befreiung des Lagers erlebte. Um 15.30 Uhr wird der Dank-Gottesdienst mit Weihbischof Florian Wörner, Augsburg, in der Kapelle des Karmel Heilig Blut stattfinden.

Nähere Informationen zum Tag des Dankes der Schönstatt-Bewegung

70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau

In Kooperation mit dem Comité International de Dachau (CID) hat die KZ-Gedenkstätte Dachau aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau für den 29.4.2015 etwa 100 Überlebende und ebenso viele Angehörige und Begleitpersonen aus über 20 Nationen zu einer „Befreiungsfeier“ eingeladen. Außerdem kommen etwa zehn Angehörige der US-amerikanischen Einheiten, die das Konzentrationslager Dachau am 29. April 1945 befreit haben. Zusätzlich werden zwischen 1.000 und 2.000 Gäste aus dem In- und Ausland erwartet. Die Befreiungsfeier wird in diesem Jahr von einem vielfältigen Rahmenprogramm begleitet. Vom 30. April 2015 bis zum 4.Mai 2015 sind zudem zahlreiche Veranstaltungen vorgesehen, die ganz im Zeichen der Begegnung mit den Überlebenden stehen.

Mehr Informationen zum Tag der Befreiung


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