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7. Februar 2015 | Rund ums Urheiligtum | 

Künstlerische Begabung im Dienst der Glaubensweitergabe


Beerdigungsfeier von Hildegard Corina Hug (Foto: Brehm)

Beerdigungsfeier von Hildegard Corina Hug (Foto: Brehm)

Hbre. Mit Hildegard Corina Hug ist am 7 Februar 2015 auf dem Friedhof beim Schönstattheiligtum auf Berg Sion in Vallendar ein Künstlerin zu Grabe getragen worden, deren zentrales Anliegen es war, ihre ganze Schaffenskraft und künstlerische Begabung in den Dienst einer Glaubensweitergabe in schönstättischer Prägung zu stellen. Dafür habe sie gelebt und dafür habe sie sich schließlich hingegeben. „Ihr plötzlicher unvorhersehbarer Tod war ein Schock“, sagte Pater Peter Locher in der Predigt beim Requiem für die aus Lauterbach im Schwarzwald stammende Künstlerin. Nicht nur die Menschen aus ihrer unmittelbaren Umgebung und aus ihrer Familie seien tief betroffen, sondern weltweit nähmen Menschen mit Trauer Abschied von einer Frau, die nicht nur wegen ihres Engagements für Schönstatt-TV (www.schoenstatt-tv.de), sondern auch wegen der einprägsamen künstlerischen Gestaltung verschiedenster Produkte vielen Menschen im Gedächtnis sei.

Predigt im Requiem: Schönstatt-Pater Peter Locher (Foto: Brehm)

Predigt im Requiem: Schönstatt-Pater Peter Locher (Foto: Brehm)

Zwei Kunstwerke der verstorbenen Künstlerin Hildegard Corina Hug (Foto: Brehm)

Zwei Kunstwerke der verstorbenen Künstlerin Hildegard Corina Hug (Foto: Brehm)

Hildegard Corina Hug - Mittelpunkt eines ganzen Beziehungsgeflechtes

An den weltweiten Echos auf ihren frühen Tod könne man festmachen, dass Hildegard Hug Mittelpunkt eines ganzen Beziehungsgeflechtes gewesen sei, sagte Locher vor den etwa 150 Trauergästen, die zum Requiem in der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt zusammengekommen waren. Nach ihrer Ausbildung zur Diplom-Werbefachwirtin habe sie sich mit ihrem künstlerischen Können vor allem als Malerin, durch Schnitzen und die Gestaltung von Bronze-Kreuzen und - je länger je mehr - durch die Gestaltung von Büchern, Spruchkarten, Zeitschriften sowie den unterschiedlichsten Print-Produkten und schließlich auch durch die Gestaltung von diversen Internetseiten in den Dienst Schönstatts, der Kirche und ihrer Mitmenschen gestellt. Unter anderem hat sie mehrere Jahre die grafische Gestaltung der „basis“, einer Monatszeitschrift aus Schönstatt verantwortet und war fast 25 Jahre lang zuständig für Satz und Layout des Bündnisbriefes, einer ebenfalls monatlich erscheinenden Publikation der Zentrale der Schönstatt-Bewegung Deutschland.

Zwei sprechende Beispiele ihres originellen und oft auch eigenwilligen Stils, der auch nicht jedermanns Geschmack gewesen sei, so Locher, konnten die Gottesdienst-Teilnehmer auf dem Liedblatt der Feier betrachten. Neben einem Bild, das die Beziehung zwischen Mutter und Kind zum Thema hat und im Auftrag ihrer Schwester Agathe für einen Medizinkongress entstanden war, ist dort auch ein geschnitztes Kreuz abgebildet: „Auch hier ganz typisch“, so Locher, „Jesus als Kind, als Kind, das ergeben im Vater am Kreuz hängt“. Hildegard Hug habe sich von allem anregen lassen in ihrer schöpferischen Kraft und Kunst, „immer aus einem Anliegen von Verkündigung, den Glauben verkündigen, die Schönstattspiritualität modern vermitteln“, betonte der Prediger.

Hildegard Corina Hug (Foto: grafikwiese.de)

Hildegard Corina Hug (Foto: grafikwiese.de)

Der Dienst für Schönstatt-TV, wesentlicher Beitrag zum Jubiläum

Der Höhepunkt ihres Wirkens sei Schönstatt-TV gewesen. Die Dienste, die Hildegard Hug vor allem auch mit der Mitbegründung von Schönstatt-TV angeboten habe, hätten „wesentlich zur Zentrierung auf das neu geschenkte Urheiligtum beigetragen.“ Was immer hier in Schönstatt Wichtiges passiert sei, man habe es entweder online live mitvollziehen oder später in der Mediathek nacherleben können. Die Vorbereitungs- und Zuleistungsdienste von Schönstatt-TV hätten ganz wesentlich beigetragen zur weltweiten Vermittlung der großen Feiern des Jubiläums „100 Jahre Schönstatt“.

Gottesdienst in der Anbetungskirche Berg Schönstatt (Foto: Brehm)

Gottesdienst in der Anbetungskirche Berg Schönstatt (Foto: Brehm)

Innere Spannungen und Ängste als Quelle für künstlerischen Ausdruck einer besonderen Tiefe

Dass Hildegard Hug als sensible Künstlerin innerlich mit vielen Spannungen zu leben, an diversen Konflikten zu leiden und sich auch mit manchen Ängsten, die mit ihrer Vergangenheit zu tun hatten, auseinander zu setzen hatte, sei nach außen kaum sichtbar gewesen. „Nicht weil sie alles unterdrückt hat“, so Pater Locher, „sondern weil sie es verstand, aus den inneren Spannungen und Ängsten Kunst zu gestalten und Kraft zu schöpfen.“ Hildegard Hug habe immer mehr in die Haltung des vertrauenden Kindes gefunden und sei dadurch schöpferischer und reifer geworden. Spontan habe er an Rubens gedacht, so der Schönstatt-Pater, „der in seinen Gemälden das Schwarze und das Dunkle als Gestaltungselement seiner Malerei einbauen konnte. Gemälde, die gerade durch die dunklen Elemente eine besondere Tiefe gefunden haben. Das war Hildegard.“

Wenn sie jetzt zum Vater heimgekehrt sei, so könne die Künstlerin, die selbst so viele Kunstwerke geschaffen habe, jetzt sicher entdecken, dass sie selber das größte Kunstwerk sei: „ein Kunstwerk, das Gott in ihr gestaltet hat.“

Beerdigung auf Berg Sion

Die große Trauergemeinde fand sich nach dem Requiem bei strahlendem Sonnenschein auf dem Friedhof in der Nähe des Schönstatt-Heiligtums auf Berg Sion ein. In einer schlichten Feier, begleitet von vielen österlichen und marianisch geprägten Hoffnungs-Liedern, fand Hildegard Corina Hug im Schatten des Heiligtums, für dessen Sendung sie ihre Lebenskraft eingesetzt hatte, ihre letzte Ruhestätte.

Zur Information

Letzte Ruhestätte auf dem Friedhof beim Schönstatt-Heiligtum auf Berg Sion (Foto: Brehm)

Letzte Ruhestätte auf dem Friedhof beim Schönstatt-Heiligtum auf Berg Sion (Foto: Brehm)


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