Nachrichten

15. November 2014 | Rund ums Urheiligtum | 

Zurückhaltend, beharrlich und weise - Pater Rudolf Mosbach wurde auf Berg Sion zu Grabe getragen


Pater Rudolf Mosbach wurde am 12. November beim Schönstattheiligtum Berg Sion beerdigt (Foto: Brehm)

Pater Rudolf Mosbach wurde am 12. November beim Schönstattheiligtum Berg Sion beerdigt (Foto: Brehm)

HuCbre. Eine große Zahl von Schönstättern, Familienmitgliedern und Mitgliedern der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres versammelten sich am späten Nachmittag des 12. November beim Sion-Heiligtum der Schönstatt-Patres, um gemeinsam von Pater Rudolf Mosbach, der am 06. November 2014 verstorben ist, Abschied zu nehmen und seinen sterblichen Leib zum Grab zu begleiten. In den Gebeten und Liedern nicht nur der Grablegungsfeier sondern auch schon des vorausgehenden Requiems in der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt kam auf eine starke Art und Weise eine gläubige und zuversichtliche Auferstehungshoffnung zum Ausdruck.

Das Requiem fand in der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt statt (Foto: Brehm)

Das Requiem fand in der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt statt (Foto: Brehm)

Pater Dr. Lothar Penners würdigte seinen Mitbruder in der Predigt (Foto: Brehm)

Pater Dr. Lothar Penners würdigte seinen Mitbruder in der Predigt (Foto: Brehm)

Große Anteilnahme aus der ganzen Schönstatt-Bewegung (Foto: Brehm)

Große Anteilnahme aus der ganzen Schönstatt-Bewegung (Foto: Brehm)

„Wer war Pater Rudolf Mosbach?“

Viele waren zum Requiem gekommen, um sich von Pater Mosbach zu verabschieden. Viele hatten im Laufe seines Lebens von seiner „Lebensfülle“ profitiert, hatten durch Gespräche, Vorträge, geistliche Begleitung, Begegnungen oder Beichtgespräche wichtige Impulse für ihr Leben erfahren. Zu Beginn des Requiems dankte Provinzial Pater Theo Breitinger für die große und tröstliche Anteilnahme so Vieler am Tod eines Mitbruders, der sich bis ins hohe Alter für den Aufbau der Schönstattbewegung eingesetzt und tief in seinem Herzen die Verbindung zwischen Vinzenz Pallotti und Pater Josef Kentenich mit sich getragen habe.

„Wer war Pater Rudolf Mosbach?“ In der gut besetzten Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt in Vallendar machte Pater Dr. Lothar Penners, Mitglied der Leitung der Sions-Provinz der Schönstatt-Patres darauf aufmerksam, dass mit Pater Mosbach kurz nach dem Jubiläum und dem in Chile kurz vor dem Jubiläum verstorbenen Pater Alfons Bös die letzten Vertreter der Ver Sacrum Generation in der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres heimgerufen wurden. Mosbach sei ein prominenter Repräsentant der Sionsgemeinschaft der Schönstattpatres, „ein qualifizierter Mitarbeiter an der Zentrale und Begleiter in unseren Kerngemeinschaften, in den Bünden und im Verband“ gewesen, so Penners.

Freude an der Lebensfülle

Pater Mosbach habe große Freude gehabt an der Lebensfülle der Schönstattfamilie und sich gerne in den schöpferischen Dienst dieser Fülle gestellt. Tätig in der Schönstatt Wallfahrt, bei der Schönstattbewegung Frauen und Mütter, als Assistent beim Mütterbund und beim Institut der Schönstattfamilien sowie seiner Tätigkeit bei den berufstätigen Frauen gegen Ende seines Lebens lassen ein bisschen seine Vielfältigkeit erahnen. Mit besonderer Freude habe er immer die Lebensimpulse zu „bündeln, zu klären, anzureichern, um sie dann in einem großen Überblick zu fassen“ gesucht. Es gehe dabei, meinte der Prediger schmunzelnd, „um jene ‚legendären Dispositionen‘, welche dann bei den Bezirksträgerinnentagungen über die ‚gläubige Gefolgschaft‘ ausgegossen wurden.“ Pater Mosbach sei als jemand empfunden worden, so Penners, der es zu einer wahren Meisterschaft gebracht habe in den Bereichen „Leben aufnehmen, Leben anreichern, Lebensimpulse klären und auf Ziele hin auszurichten.“ Seine Freude an der Lebensfülle sei nicht zuletzt auch im Umgang mit Kindern sowie im Mitschwingen-Können mit der Lebendigkeit der Lateinamerikaner zum Ausdruck gekommen.

Pater Rudolf Mosbach im Oktober 2012 im Heiligtum des Institutes der Schönstattfamilien (Foto: Neiser)

Pater Rudolf Mosbach im Oktober 2012 im Heiligtum des Institutes der Schönstattfamilien (Foto: Neiser)

Im Gespräch mit einem Ehepaar auf Berg Sion (Foto: Neiser)

Im Gespräch mit einem Ehepaar auf Berg Sion (Foto: Neiser)

Mit "seinen Familien" im Oktober 2012 bei Haus Nazareth (Foto: Neiser)

Mit "seinen Familien" im Oktober 2012 bei Haus Nazareth (Foto: Neiser)

Verbindung von Wahrheit und Leben

Vom Typ her nicht unbedingt der Mann der Aktion, der Führer vornedran, der, der das Steuer herumreiße, sei ihm mehr die „Begleitung und das Wecken von Leben“ gelegen und im geistlichen Gespräch das Gegenüber durch das Stellen hilfreicher Fragen, selbst zu Lösungen zu führen, stellte Penners fest. Mit seinem Durchblick im „Gebirge“ der Gedankenwelt Pater Kentenichs sei Pater Mosbach für viele eine große Hilfe gewesen, in die Gedankenwelt des Schönstatt-Gründers hinein zu wachsen. Eine Art Kernkompetenz habe er gehabt hinsichtlich von Strukturfragen und des Auf- und Ausbaus der Bewegung, sowie in Leitbildfragen der Apostolischen Liga und der Kerngemeinschaften Schönstatts.

Schöpferischer Dienst in großer Selbstlosigkeit

Pater Mosbach sei durch seine große Selbstlosigkeit und Bereitschaft von sich abzusehen und durch vornehme Zurückhaltung aufgefallen. „Manche Festtagswürdigung oder persönliche Namenstagsgrüße konnten gelegentlich nur durch ‚Überlistung‘ stattfinden“, erzählte Penners.

Pater Kentenichs Maxime „Erziehung und Seelsorge seien selbstloser Dienst am fremden Leben“ habe Pater Mosbach, der in der Kirche San Salvatore in Onda in Rom, beim Grab des heiligen Vinzenz Pallotti die Priesterweihe empfangen hatte, zeitlebens überzeugend gelebt. Zu beiden Gründergestalten habe Pater Mosbach eine tiefe Bindung entwickelt.

„Augen, die in das Licht und das Dunkel des Unendlichen geblickt haben!“

Die Botschaft vom Heimgang Pater Mosbachs gerade in diesen Tagen nach dem Jubiläum könne eine dreifache sein, so Penners zum Abschluss seiner Predigt. „Pater Mosbach könnte uns zurufen: Behandelt das Geschenk des Jubiläums mit jener ehrfürchtigen Liebe, die wir allem aufgehenden Leben und seinen noch zarten Blüten entgegen bringen! Betrachtet die spätsommerliche Gnadensonne als Aufgang eines neuen Tages!“ Mit Pater Kentenich und Vinzenz Pallotti würde Pater Mosbach möglicherweise betonen, dass es letztlich nur um Gott und die göttliche Wertwelt gehe. Und Pater Mosbach würde vielleicht sagen: „Lasst die Bereitschaft zum Aufbruch in ein neues Jahrhundert im Zeichen der brennenden Fackel nicht verstreichen!“ Es habe ihn sehr berührt, so Penners, dass der Augenbereich der sterblichen Hülle Pater Mosbachs in auffallender Weise dem der Totenmaske von Vinzenz Pallotti ähnlich war. „Augen, die in das Licht und das Dunkel des Unendlichen geblickt haben!“ Unter dem Vorzeichen von Vernetzung, Zusammenarbeit und Bündniskultur schlage neu die Stunde Vinzenz Pallottis, so Penners.

Viele Mitbrüder Pater Mosbachs konnten an der Trauerfeier teilnehmen (Foto: Brehm)

Viele Mitbrüder Pater Mosbachs konnten an der Trauerfeier teilnehmen (Foto: Brehm)

Pater Michael Hagan, Rektor im Provinzhaus der Schönstatt-Patres leitete die Beisetzungsfeier(Foto: Brehm)

Pater Michael Hagan, Rektor im Provinzhaus der Schönstatt-Patres leitete die Beisetzungsfeier(Foto: Brehm)

Zurückhaltend, beharrlich und weise

Ehepaare Neiser, Generalobere des Instituts der Schönstattfamilien zeichnete in einer Würdigung am Ende des Requiems Pater Rudolf Mosbach, der 23 Jahre lang, von 1975 bis 1998 Geistlicher Assistent des Familieninstitutes war, als einen zurückhaltenden Menschen, der sich nie in den Vordergrund drängte, als einen beharrlichen Priester, der durch tiefer bohrende Fragen in die Tiefe führte und als weisen Menschen, dessen erzieherische Kraft in einem intensiven Gebetsleben fußte. Beeindruckend sei seine Bereitschaft gewesen, sich durch das Erlernen von Sprachen auf die zunehmende Internationalisierung des Institutes der Schönstattfamilien einzustellen. Nachdem er schon bald nach Beginn seiner Assistentenverantwortung zur Begleitung der südamerikanischen Familien spanisch erlernt habe, habe er im hohen Alter z.B. noch so viel tschechisch gelernt, dass er wenigstens die heilige Messe in der Muttersprache der Familien dort feiern konnte. Für die Begleitung eines Noviziates von Familien in Belgien habe er seine Französischkenntnisse aufgefrischt und einsetzen können. Zusammen mit der ganzen Schönstattfamilie danke das Institut der Schönstattfamilien dem Verstorbenen für seine vergangene und zukünftige Wegbegleitung.

Mehr Information


Top