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11. November 2014 | 2014 | 

Regensburger Schönstattfamilie feiert 100 Jahre Schönstattbewegung mit Bischof Voderholzer


Bischof Voderholzer trägt sich ins Gästebuch des Zentrums ein (Foto: SchZentrum Nittenau)

Bischof Voderholzer trägt sich ins Gästebuch des Zentrums ein (Foto: SchZentrum Nittenau)

Adolf Schöls / Hbre. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feierte am Sonntag den 9. November 2014 gemeinsam mit Mitgliedern und Freunden der Schönstatt-Bewegung des Bistums Regensburg in Nittenau mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche "Mariä Geburt" und einer Feierstunde im diözesanen Schönstatt-Zentrum den 100. Geburtstag der Schönstatt-Bewegung. Schönstatt-Diözesanpräses Adolf Schöls, der auch Stadtpfarrer in Nittenau ist, freute sich, dass er neben dem Bischof und seinen Priesterkollegen in der voll besetzten Pfarrkirche eine große Zahl von Gottesdienstbesuchern aus der Gemeinde und aus der Schönstatt-Bewegung des Bistums begrüßen konnte.

Jubiläumsgottesdienst in der Pfarrkirche Nittenau (Foto: SchZentrum Nittenau)

Jubiläumsgottesdienst in der Pfarrkirche Nittenau (Foto: SchZentrum Nittenau)

Am Altar gemeinsam mit Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer: Pfarrer Konrad Brunner, Oberstudienrat Leo Feichtmeier, Pfarrvikar Andreas Hörbe, BGR Johann Babl, Pfarrer Georg Frank, Schönstattpfarrer Ludwig Güthlein aus München, Diözesanpräses Adolf Schöls (Foto: SchZentrum Nittenau)

Am Altar gemeinsam mit Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer: Pfarrer Konrad Brunner, Oberstudienrat Leo Feichtmeier, Pfarrvikar Andreas Hörbe, BGR Johann Babl, Pfarrer Georg Frank, Schönstattpfarrer Ludwig Güthlein aus München, Diözesanpräses Adolf Schöls (Foto: SchZentrum Nittenau)

Ein persönlicher Segen beim Auszug (Foto: SchZentrum Nittenau)

Ein persönlicher Segen beim Auszug (Foto: SchZentrum Nittenau)

Feier an geschichtsträchtigem Datum

Bischof Voderholzer, der sich herzlich für die Einladung zu den Feierlichkeiten bedankte, stellte den Termin dieser diözesanen Feier zu 100 Jahre Schönstatt, diesen 9. November, in einen größeren geschichtlichen Zusammenhang. Einmal werde an diesem Tag der Kirchweihe der Lateranbasilika in Rom gedacht, und zum zweiten sei vor 25 Jahren die innerdeutsche Grenze gefallen, mit der Folge der friedlichen Vereinigung Ost- und Westdeutschlands. Außerdem erinnerte der Regensburger Diözesanbischof an den Gründer Pater Josef Kentenich, der am 18. Oktober 1914 ein Liebesbündnis mit der Mutter Gottes geschlossen hatte und damit die Schönstattbewegung ins Leben rief, während an der Westfront des ersten Weltkrieges unzählige junge Menschen ihr Leben hingaben. Dies sei die Gründung einer geistlichen Gegenbewegung gegen den Ungeist dieser Zeit und gegen das in nationalistischem Furor aufgebrachte Europa gewesen. Diese Initiative hätte bereits wenige Jahre später Früchte getragen.

Dank für das Engagement in der Ehe- und Familienpastoral

Bischof Rudolf lobte die Verdienste der Schönstattbewegung im Bereich der Ehe- und Familienpastoral. Es gehöre viel Kompetenz und Erfahrung dazu, die Herausforderung der Gegenwart in Ehe und Familie wahrzunehmen und kompetent aus den Quellen des Glaubens heraus zu unterstützen, so der Bischof. Das christliche Verständnis von Ehe und Familie aufrechtzuerhalten, sei die große Anforderung dieser Zeit. Bischof Rudolf erwähnte die so genannte Gender-Bewegung, bei der das Mann-Sein oder Frau-Sein lediglich als kulturelle Ausprägungen des Mensch-Seins angesehen werde. Dies sei jedoch eine „abgrundtiefe Verirrung“ und ein Widerspruch zur Schöpfungsordnung. Allein das biblische Menschenbild sei das Zukunftsmodell der Welt. Hier zähle er, sagte der Bischof, auf die Schönstattbewegung. Er bat die Mitglieder darum, standhaft für Glaubensüberzeugungen einzustehen und für das biblische Bild einer christlichen Familie zu kämpfen. „Lassen wir uns nicht einreden, dass wir eine veraltete Sicht des Menschen haben. Leben wir dem Staat und der Gesellschaft ein Geschenk für die ganze Welt vor“, betonte Voderholzer mit Leidenschaft.

Schönstatt-Heiligtum in Nittenau (Foto: SchZentrum Nittenau)

Schönstatt-Heiligtum in Nittenau (Foto: SchZentrum Nittenau)

Zur festlichen musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes trugen die Chorgemeinschaft Nittenau, der Chor „Subito“, die Frauenschola und eine Bläsergruppe unter der Gesamtleitung von Organist und Chorleiter Rainer Blommer bei. Mit Fahnenabordnungen vertreten waren die kirchlichen Vereine, die Kolpingfamilie, der kath. Frauenbund, sowie die Landvolkbewegung Nittenau. Auch eine Gruppe der Schönstattbewegung Mädchen / Junge Frauen (SchönstattMJF) war mit ihrem neuen Banner, das an diesem Tag gesegnet wurde, unter den Fahnenabordnungen vertreten. Vertreter der Schönstattfamilie Regensburg und die Pfarrgemeinderatssprecherin Christine Steinert dankten dem Bischof nach dem Gottesdienst für sein Kommen.

Feierstunde mit 300 Gästen im Schönstatt-Zentrum

Zur Feierstunde am Nachmittag, die im Saal des Pater-Kentenich-Hauses Nittenau stattfand, konnte Diözesanpräses Schöls neben Bischof Voderholzer und der Referentin für Orden und geistliche Gemeinschaften des Bistums Regensburg, Ordinariatsrätin Maria Luisa Öfele, auch den 1. Bürgermeister Nittenaus, Karl Bley, sowie etwa 300 weitere Gäste begrüßen. „Vor kurzem haben wir in Schönstatt/Vallendar mit über 30 Bischöfen dieses Jubiläum gefeiert sowie in Rom mit Papst Franziskus“, so Pfarrer Schöls. Bei der Audienz in Rom habe Papst Franziskus den Teilnehmern verraten, dass auf seinem Nachttisch auch ein Bild der Gottesmutter von Schönstatt stehe und dass er sie jeden Morgen mit einer Berührung begrüße. „Papst Franziskus hat uns bei der Audienz ermutigt, an Maria festzuhalten weil sie ein wesentlicher Bestandteil unseres Glaubens ist“, so Schöls in der Feierstunde.

Feierstunde im Saal des Pater-Josef-Kentenich Hauses, Nittenau  (Foto: SchZentrum Nittenau)

Feierstunde im Saal des Pater-Josef-Kentenich Hauses, Nittenau  (Foto: SchZentrum Nittenau)

Die SchönstattMJF hat ein neues Banner (Foto: SchZentrum Nittenau)

Die SchönstattMJF hat ein neues Banner (Foto: SchZentrum Nittenau)

Die Geschichte des Liebesbündnisses weiterschreiben

In Dankbarkeit für die 100jährige Geschichte füllten Vertreter der Schönstatt-Bewegung einen Gabentisch mit „Geschenken“ für die Gottesmutter. Ein Modell des Schönstatt-Heiligtums, ein Krug und ein Bild Pater Josef Kentenichs, ein Max-Brunner-Heft, das an den ersten Schönstätter aus der Diözese Regensburg erinnerte. Mit dem Slogan „Da bin i dahoam“ brachten drei Frauen ein Herz zum Gabentisch und erläuterten kurz, weshalb sie im Schönstattzentrum „dahoam san“. Ein Jugendlicher brachte die Symbolfigur des Jugendfestes, und auch ein Pilgerstab war ein weiteres Geschenk an die Gottesmutter. Die Familien Zizler und Bornschlegl legten verschiedene Symbole auf den Gabentisch, anhand derer sie die Arbeit der Familienbewegung vorstellten. Pfarrer Babel brachte symbolisch vier „Meilensteine“, die jeweils ein wichtiges Datum der Schönstattgeschichte beinhalten und die am Schönstattzentrum Nittenau aufgestellt sind. Die Mädchenjugend brachte der Gottesmutter ihr neues Banner als Geschenk. Die Gaben seien Symbol für die bisher gelebte Geschichte sagte Pfarrer Schöls. „Wir sind am 18. Oktober 2014 ins 2. Jahrhundert des Liebesbündnisses getreten. Es liegt nun an uns, diese Geschichte des Liebesbündnisses weiterzuschreiben.“

Reißt die anderen mit und begeistert sie

Bischof Voderholzer brachte noch einmal seine Freude über das große Engagement in der Schönstattfamilie zum Ausdruck. „Ich zähle auf die Schönstätter und erwarte von der Ehe- und Familienpastoral viel.“ An die junge Generation gewandt sprach: „Wer ein solches Banner hat, wird kein Fähnchen im Wind. Reißt die anderen mit und begeistert sie, dass auch sie glühen vor Liebe“, so der Diözesanbischof.

Im Anschluss an die Liebesbündnisfeier, die in der Schönstattkapelle stattfand, waren alle Gäste zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Viele Besucher aus nah und fern beteiligten sich an diesem 100-jährigen Jubiläum, das zu einem generationenübergreifenden Erlebnis wurde.


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