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2. Januar 2010 | International | 

Taxisegnung in Buenos Aires


Nicht nur Taxis wurden gesegnet ...ARGENTINIEN, Cliver Beltramo. "Möge Gott unsere Herzen erleuchten, damit wir lebendige Krippe sein können, in der das Christkind geboren wird - Manuel, katholische Taxifahrermission": so steht es auf einem der Hunderte von Sternen, die am Heiligabend ins Urheiligtum gebracht wurden. Taxifahrer aus Buenos Aires eine lebendige Krippe für das Jesuskind, Taxis der Millionenstadt Buenos Aires ein Bethlehem für die Fahrgäste: das ist keine rührende Weihnachtsgeschichte, sondern Realität.


Passanten beten vor der AuxiliarSeit acht Jahren, als Kardinal Jorge Mario Bergoglio, Erzbischof von und Vorsitzender der Argentinischen Bischofskonferenz, Pfarrer José María "Pepe" Casadevall zum Seelsorger der katholischen Taxifahrer ernannt hat, lädt die Katholische Taxifahrermission dreimal im Jahr zur Taxisegnung ein. Die erste ist jeweils am Samstag vor dem Welttag des Freundes, die zweite am Samstag vor dem 21. September, dem Frühlingsbeginn auf der Südhalbkugel. Und die dritte und letzte am Samstag vor Weihnachten. Diesmal also am 20. Dezember 2009, und zwar vor dem Eingang der Loreto-Kirche in der Avenida Coronel Díaz y Juncal; Beginn war um 10.00 Uhr, die letzten gingen um 13.00 Uhr.

Das Team bestand aus Pfr. Pepe, Ehepaar Marta und Roberto Spera (Cursillo), Clara Vidal de Suppa (Ehefrau eines Taxifahrers) und den Taxifahrern Javier Maulen, Pablo Cavallaro, Ehepaar Leonardo und Nora Cuenca, Cliver Beltram und seiner Frau María Teres (Missionare der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt im Taxi); sehr unterstützt hat sie diesmal auch Pfr. Salvador Casadevall, ein Onkel von Pfr. Pepe, vor allem bei der Verteilung des vorbereiteten Materials. Alles sollte gut vorbereitet sein für die Segnung der Taxis und Taxifahrer. Plakate wurden aufgehängt, ein Tisch aufgestellt mit Weihwasser und dem, was jeder Taxifahrer nach dem Segen erhalten würde: eine Flasche mit Weihwasser, MTA-Bilder mit dem Gebet der Taxifahrer, Krippenaufkleber für die Windschutzscheibe und ein weihnachtliches Tischgebet.

Taxifahrer… und Eltern mit Kinderwagen, Behinderte in ihren Rollstühlen, Junge und Alte kamen zu IHR

Weihwasser, Bilder, AufkleberEiner der Verantwortlichen aus dem Team lotste die Taxifahrer ein auf den reservierten Platz vor der Pfarrkirche. Als die ersten Taxifahrer gekommen waren, begannen sie, über Funk ihre Kollegen zu verständigen und sie ebenfalls einzuladen. Die Passanten ebenso wie die Autofahrer schauten erstaunt, was da vor sich ging, und viele von ihnen kamen auch, um sich segnen zu lassen, was Pfarrer José María "Pepe" Casadevall andächtig und mit sichtlicher Freude tat. So kam es, dass auch viele, die sonst mit Kirche nicht viel am Hut haben, zum Segen kamen - Eltern mit ihren Kindern, im Kinderwagen, Radfahrer, Fußgänger, Behinderte, die mit dem Rollstuhl kamen und den Segen für ihr Gefährt und sich selbst erbaten; viele näherten sich auch dem Bild der Gottesmutter von Schönstatt, das an prominenter Stelle vor der Pfarrkirche stand.

Da standen Menschen vor dem Bild der Auxiliar, berührten sie, beteten still, dankten... Sie wirkt Wunder, sie antwortet auf die Nöte jedes Einzelnen.

Anhalten zum Beichten

Beichte auf offener StraßeGroß war die Überraschung, als ein Taxifahrer einen aus dem Organisationsteam ansprach, ob "der Pfarrer" ihm die Beichte abnehmen könne. Das war auf offener Straße noch nie vorher passiert. Bei keiner der früheren Taxisegnungen hatte jemand nach dem Sakrament der Versöhnung gefragt! Man ließ ihn durch und sein Taxi abstellen, dann brachte man ihn zu Pfarrer Pepe, der sich sofort Zeit nahm, um ihm zuzuhören. Die anderen zogen sich diskret ein Stück zurück, und gute zehn Minuten lang redete sich dieser Taxifahrer alles von der Seele, was er womöglich schon jahrelang an Last und Schuld mitschleppte. Dieser Taxifahrer war gerade im Dienst, wenn auch mit einer Leerfahrt, aber er unterbrach seine Arbeit, weil er über Funk vom Segen gehört hatte und einfach das Bedürfnis spürte, mit einem Priester zu sprechen.

Auch manche Privatautos wurden an diesem vorweihnachtlichen Tag gesegnet. Viele brachten Andachtsgegenstände, um sie segnen zu lassen - Bilder, Rosenkränze, Halsketten mit Kreuzen und Medaillen, Haus- und Autoschlüssel…

Am Schluss war es fast schon traurig, aufhören zu müssen… Doch die Freude, Werkzeug gewesen zu sein in der Hand der Gottesmutter, war groß! Und klar ist, dass auch im nächsten Jahr wieder Taxisegnungen angesetzt werden, damit viele Taxifahrer und alle, die es brauchen, Segen empfangen.

Die Katholischen Taxifahrer von Buenos Aires, unter dem Schutz der Gottesmutter von Schönstatt, wünschen allen ein Gutes Neues Jahr und noch eine gesegnete Weihnachtszeit!

Vor der Loreto-Kirche


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