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22. September 2014 | Aus Bewegungen | 

Fokolar-Bewegung befasste sich mit Dialogerfahrung – Neuwahl der Präsidentschaft


Maria Voce, Präsidentin der Fokolar-Bewegung und Kopräsident Jesús Morán (Foto: Fokolar-Bewegung SIF)

Maria Voce, Präsidentin der Fokolar-Bewegung und Kopräsident Jesús Morán (Foto: Fokolar-Bewegung SIF)

Hbre. Zehn Tage vor dem Abschluss der Generalversammlung der Fokolar-Bewegung traf diese sich einen Nachmittag lang mit Vertretern anderer christlicher Bewegungen, mit Freunden aus anderen Weltreligionen und nichtreligiöser Weltanschauungen. Die Begegnung sollte die jahrelangen Beziehungen untereinander weiter vertiefen und Gelegenheit geben, die neu gewählte Präsidentin und den neuen Kopräsidenten, Maria Voce und Jesús Morán, persönlich kennenzulernen. Ein Nachmittag ganz im Zeichen des Dialoges, zu dem die Fokolare sich ihrer Berufung nach verpflichtet wissen.

Aufbau weltweiter Geschwisterlichkeit

Die Gruppe stand stellvertretend für ein dichtes Netz von Beziehungen zwischen Einzelnen, Gruppen und Verbänden, „eine große Unterstützung beim Aufbau weltweiter Geschwisterlichkeit“, wie die Präsidentin betonte.

Maria Voce mit Gerhard Pross, dem Leiter des “Treffens von Verantwortlichen TvV” von 120 christlichen Bewegungen und Gruppierungen (Foto: SIF)

Maria Voce mit Gerhard Pross, dem Leiter des “Treffens von Verantwortlichen TvV” von 120 christlichen Bewegungen und Gruppierungen (Foto: SIF)

P. Heinrich Walter, Vorsitzender des Generalpräsidiums der internationalen Schönstatt-Bewegung, mit dem Kopräsidenten Jesús Morán (Foto: SIF)

P. Heinrich Walter, Vorsitzender des Generalpräsidiums der internationalen Schönstatt-Bewegung, mit dem Kopräsidenten Jesús Morán (Foto: SIF)

Gérard Testard (Fondácio, Frankreich) mit Maria Voce (Foto: SIF)

Gérard Testard (Fondácio, Frankreich) mit Maria Voce (Foto: SIF)

Delegation der anderen Religionen (Christina Lee, Mustafa Cenape, Shahrzad Houshmand, Adnane Mokrani, Hiromasa Tanaka, Katsuotishi Mizumo) (Foto: SIF)

Delegation der anderen Religionen: Christina Lee, Mustafa Cenape, Shahrzad Houshmand, Adnane Mokrani, Hiromasa Tanaka, Katsuotishi Mizumo (Foto: SIF)

Über das Netzwerk „Miteinander für Europa“, das seit 15 Jahren existiert und inzwischen 300 christliche Gruppierungen und Bewegungen vereint, sprachen Thomas Römer vom CVJM München und Gerhard Pross, verantwortlich für „Treffen der Verantwortlichen“ von 120 christlichen Gruppierungen und Bewegungen im deutschsprachigen Raum, der Franzose Gérard Testard, Mitbegründer von Fondácio und heutiger Präsident von Efesia, P. Heinrich Walter, Vorsitzender des Generalpräsidiums der Schönstatt-Bewegung und Cesare Zucconi, der die Grüße von Andrea Riccardi von der Gemeinschaft S. Egidio überbrachte. Es wurde eine große Lebendigkeit deutlich, die „Geistliches mit Politischem verbindet“, ein Dialog des Lebens, der Vorurteile beiseite schiebt und zum gemeinsamen Friedenseinsatz ermuntert.

Dialog des Lebens

„Gemeinsam die Wärme des Friedens in die Welt tragen“ war die zentrale Aussage in der Botschaft der buddhistischen Bewegung aus Japan Rissho-Kosei-kai, die durch Rev. Katsuotishi Mizumo mit Frau und Hiromasa Tanaka vertreten wurde. „Gemeinsam Subjekte des Dialogs sein“ war die Kernaussage der muslimischen Vertretung: Prof. Adnana Mokrani, Direktor des Kulturzentrums „Tevere“ in Rom, Mustafa Cenap aus der Türkei und Prof. Shahrzad Houshman, Theologin aus dem Iran, die bekannte, von Chiara Lubich „die Kraft eines universellen Glaubens gelernt zu haben, der die Herzen alle Gläubigen berührt“.

Kennzeichen des Dialogs der Fokolar-Bewegung ist das Leben, nach der Meinung der US-amerikanischen Jüdin Emily Soloff: „der Dialog der Fokolare mit Juden, Muslimen, Buddhisten ist immer ein Dialog des Lebens, der vom Leben der Einzelnen ausgeht, vom Verständnis für den anderen.“ Lisa Palmieri Billig, auch sie Mitglied im American Jewish Committee, erklärte: „Mich hat immer beeindruckt, dass ihr davon ausgeht, als Erster auf den anderen zuzugehen, Liebe anzubieten und so die Verbreitung des Hasses in der Welt von heute einzuschränken“.

„Chiara Lubich hat vom ersten Moment an begriffen, dass man die Einheit nur mit den anderen und nicht gegen die anderen erreichen kann, darum hat sie den Teil der Menschheit, der sich nicht zu einem religiösen Glauben bekennt, nicht davon ausgeschlossen“, betonte Luciana Scalacci mit großer Entschiedenheit. Andere ergreifen nach ihr noch das Wort: Zdravka Gutic, ehemaliger stellvertretender Bürgermeister von Sarajevo, Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, Juri Pismak, Wissenschaftler aus St.Petersburg in Russland, der seit einiger Zeit in Rom lebt und der junge Römer Andrea Onelli.

Den Schatz hüten, vermehren und weitergeben

Die einzelnen Beiträge – so Maria Voce – „sind kostbare Perlen, die den Schatz, den wir zu hüten haben, noch reicher machen. Diesen Schatz gilt es, gemeinsam zu hüten, zu vermehren und weiterzugeben an die Menschheit.“ Und Kopräsident Jesús Morán bedankte sich mit den Worten: „In einer Generalversammlung wie der unseren, die fest verbunden mit der Quelle nach vorne schaut, durfte dieser unvergessliche Nachmittag nicht fehlen. Mit euch sind wir mehr wir.

Präsidentschaft neu gewählt

Die derzeit in Castel Gandolfo, Rom, tagende Generalversammlung der Fokolar-Bewegung (1.-28. September) hat Maria Voce am 12. September erneut zur Präsidentin gewählt. Neuer Kopräsident wurde Jesús Morán. An der Generalversammlung im Mariapolizentrum nehmen 494 Vertreter der Fokolar-Bewegung aus allen fünf Kontinenten und allen Gruppierungen teil. Laut dem Allgemeinen Statut der Bewegung muss an ihrer Spitze immer eine Frau stehen. Gemeinsam mit der Gestalt des Kopräsidenten soll deutlich werden, dass es in der Fokolar-Bewegung immer darum geht, nach dem Wort Jesu zu leben: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20). Die Wahl der Präsidentin und des Kopräsidenten wurde vom Präsident des Päpstlichen Laienrates, Kardinal Stanislaw Rylko bestätigt, der an Maria Voce gerichtet schrieb: Ich „wünsche Ihnen die besondere Nähe des Heiligen Geistes. Ich habe ihren Dienst dem Schutz der Gottesmutter anvertraut“.

Maria Voce (Foto: SIF)Maria Voce, geboren am 16. Juli 1937 in Aiello Calabro, Cosenza (Italien), war die erste gewählte Präsidentin nach dem Tod von Chiara Lubich. Sie hat die Fokolar-Bewegung 1959 kennengelernt. Maria Voce hat zunächst Jura studiert, später dann ein Theologiestudium abgeschlossen und sich in Kirchenrecht spezialisiert. Von 1978 bis 1988 war sie verantwortlich für die Bewegung in der Türkei. In dieser Zeit war sie eng mit dem orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel verbunden, mit den Verantwortlichen anderer christlicher Kirchen in der Türkei und mit der muslimischen Welt. Sie hat mit Chiara Lubich an der Überarbeitung des Allgemeinen Statuts der Bewegung gearbeitet und ist Konsulentin beim Päpstlichen Rat für die Laien sowie dem Rat zur Förderung der Neuevangelisierung.

Jesús Morán (Foto: SIF)Jesús Morán wurde 1957 in Avila geboren. Er ist Priesterfokolar, wie es im Allgemeinen Statut der Fokolar-Bewegung für den Kopräsidenten vorgeschrieben ist und war seit 2008 zentraler Berater für den Bereich der kulturellen und theologischen Weiterbildung. Als solcher gehörte er zur Scuola Abba, dem interdisziplinären und internationalen Studienzentrum der Bewegung. 25 Jahre stand er im Dienst der Fokolar-Bewegung in Chile, Bolivien, Mexiko und Kuba. Er hat ein abgeschlossenes Philosophie- und Theologiestudium und beendet derzeit sein Doktorat in Theologie an der Universität im Lateran (Rom).

Unter Verwendung von Pressemitteilungen der Fokolar-Bewegung

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