Nachrichten

19. September 2014 | 2014 | 

Letzter Bündnistag im ersten Schönstatt-Jahrhundert


Gott-Vater-Symbol, Bündnisbuch und Krüge (Foto: Brehm)

Gott-Vater-Symbol, Bündnisbuch und Krüge (Foto: Brehm)

Hbre. Das Gott-Vater-Symbol für das Urheiligtum vor dem Altar, daneben das große Bündnisbuch und davor die Krüge mit den Liebesbündnis-Beiträgen vieler Menschen aus dem vergangenen Monat, das war die schlichte Gestaltung für die Feier des letzten Bündnisgottesdienstes des ersten Schönstatt-Jahrhunderts in der Pilgerkirche in Vallendar-Schönstatt. Es war der 1200. „Achtzehnte“ eines Monates, seit Pater Josef Kentenich zusammen mit einigen Schülern des Studienheimes der Pallottiner in der ehemaligen Friedhofskapelle des Klosters Schönstatt die Gottesmutter Maria gebeten hatte, an diesem Ort mit ihrer beheimatenden, wandelnden und sendenden Gnade niederzulassen.

Die Bündnisfeier beginnt mit einem feierlichen Gottesdienst in der Pilgerkirche (Foto: Brehm)

Die Bündnisfeier beginnt mit einem feierlichen Gottesdienst in der Pilgerkirche (Foto: Brehm)

Noch ein Monat bis zum 100-Jahr-Jubiläum Schönstatts

Neben einer Pilgergruppe aus Chile, die an diesem Tag auch ihren Nationalfeiertag begingen, einer Gruppe Indonesier, die in Deutschland wohnen, vielen Einzelbesuchern aus Brasilien, Mexico, Ecuador, Finnland und Deutschland, Bewohnern der verschiedenen Schönstatt-Häuser und Bürgern aus dem Umkreis des Wallfahrtsortes Schönstatt, konnte der Hauptzelebrant Dr. Bernd Bieberger, Generalrektor der Schönstätter Marienschwestern, als größte Gruppe unter den Mitfeiernden die jungen Volontäre aus aller Welt begrüßen, die in diesen Wochen das große Jubiläumsfest vorbereiten helfen und auch diesen Gottesdienst musikalisch mitgestalteten.

Generalrektor Dr. Bernd Biberger (Foto: Brehm)

Predigt: Generalrektor Dr. Bernd Biberger (Foto: Brehm)

„Ich wünsche Ihnen heute am letzten Bündnistag des ersten Schönstatt-Jahrhunderts, herzliche Bündnisgrüße.“ Dieser schriftliche Wunsch aus diesen Tagen habe ihm noch einmal ins Bewusstsein gerufen, dass die internationale Schönstatt-Bewegung genau in einem Monat versammelt sein wird zur großen Liebesbündnisfeier, zur Feier des 100-Jahr-Jubiläums. Neben all den vielen Arbeiten, die es an allen Ecken und Enden noch zu tun gäbe, rege dieser letzte Bündnistag vor dem Jubiläum besonders dazu an, auch die innere, die geistliche Vorbereitung nicht zu vergessen.

Erinnerung, Dank, Bekenntnis, Bekräftigung und Sendung

Das Jubiläum der Gründung Schönstatts wolle, so Biberger „zunächst einmal eine Feier der Erinnerung und des Dankes sein“. Erinnerung sei - ganz im Sinne der Heiligen Schrift, in der Gott sein Volk immer wieder dazu aufrufe sich seiner Heilstaten zu erinnern - die Vergewisserung der eigenen Wurzeln. „Wer wissen will, wohin sein Weg geht, muss auch wissen, woher er kommt“, so Biberger. „In der Feier des Jubiläums erinnern wir uns an die Anfänge Schönstatt, um neu Kraft zu schöpfen aus den Urkräften der Bewegung. Wir vergewissern uns des Fundaments, auf dem die ganze Schönstattfamilie aufgebaut ist.“ Mit der Erinnerung verbinde sich dann auch der Dank für alles, was in den zurückliegenden 100 Jahren aus den kleinen, unscheinbaren Anfängen geworden ist.

Neben Erinnerung und Dank sei die Jubiläumsfeier auch Bekenntnis und Bekräftigung. „Am Beginn des zweiten Jahrhunderts bekräftigen wir unser Ja zum Liebesbündnisschluss, und wir dürfen davon ausgehen, dass auch die Gottesmutter ihr Ja erneuert.“ Schließlich sei die Feier des Jubiläums auch eine Feier der Sendung, so Biberger. „Die Gottesmutter erwählt uns als ihre Werkzeuge, um auch im zweiten Schönstatt-Jahrhundert ihre Sendung vom Heiligtum fortzuführen und Christus in den Herzen der Menschen neu zu gebären.“

Mit dem Gott-Vater-Symbol auf dem Prozessionsweg zum Urheiligtum (Foto: Brehm)

Mit dem Gott-Vater-Symbol auf dem Prozessionsweg zum Urheiligtum (Foto: Brehm)

Liebesbündniserneuerung am Urheiligtum, dem Gründungsort Schönstatts (Foto: Brehm)

Liebesbündniserneuerung am Urheiligtum, dem Gründungsort Schönstatts (Foto: Brehm)

Symbol für das Gottesbild Schönstatts

Dass im Rahmen der Jubiläumsfeier das Gott-Vater-Symbol, das zur Vorbereitung auf das Jubiläum seit 2009 auf einer Weltreise durch die ganzen internationale Schönstatt-Bewegung unterwegs war und gerade in diesen Tagen wieder nach Schönstatt zurückkam, im Urheiligtum angebracht werde, sei ein unübersehbarer Hinweis dafür, dass das Liebesbündnis mit der Gottesmutter uns zum Liebesbündnis mit dem Vatergott führen will, wie es der Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich immer wieder betont habe. Bei der Anbringung des Vatersymbols im Heiligtum in Köln habe Kentenich 1966 gesagt: „Das ist ja der Sinn des Liebesbündnisses mit der lieben Gottesmutter: es soll der Ausdruck sein des Liebesbündnisses mit dem Vatergott, es soll zweitens die Sicherung sein für das Liebesbündnis mit dem Vater und drittens das Mittel, um das Liebesbündnis mit dem Vater unauslöschlich, unlösbar zu schließen.“

Das Gott-Vater-Symbol sei aber auch symbolischer Ausdruck für das schönstättische Gottesbild eines unendlich barmherzigen Vaters, zu dem Biberger ausführte: „Das Liebesbündnis mit dem Vater lässt uns erfahren, dass wir als Kinder eines barmherzig liebenden Vaters gerade in unserem Kleinsein angenommen und geliebt sind. Unsere Schwäche treibt den barmherzig liebenden Vater nicht von uns weg, sondern drängt ihn förmlich dazu, uns in unserer Begrenztheit zu Hilfe zu eilen. Das Vatersymbol erinnert uns somit an unsere Sendung aus dem Liebesbündnis, der Welt das neue Vaterbild zu künden.“

Ankunft der Prozession am Urheiligtum (Foto: Brehm)

Ankunft der Prozession am Urheiligtum (Foto: Brehm)

Liebesbündniserneuerung und Bündnisfeuer

Mit einer Lichterprozession zum Urheiligtum, die in innerer Verbindung mit Schönstättern auf der ganzen Welt ihren Höhepunkt in der Erneuerung des Liebesbündnisses hatte, sowie mit einer abschließenden Runde am Bündnisfeuer, die die internationalen Volontäre noch lange in die Nacht hinein mit Liedern aus aller Welt gestalteten, fand dieser denkwürdige letzte Bündnistag des ersten Schönstatt-Jahrhunderts seinen Abschluss.

Mehr Informationen


Top