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10. September 2014 | Deutschland | 

Dorthin gehen, wo die Menschen sind: Familiensonntag auf der Kampenwand


Am Gipfelkreuz in der Nähe der Kampenwandbahn (Foto: Busse)

Am Gipfelkreuz in der Nähe der Kampenwandbahn (Foto: Busse)

PEB. Strahlend blauer Himmel mit einigen Wolken! Bis Samstag hatte es in Oberbayern viel geregnet; und auch am Dienstag danach goss es wieder vom Himmel. Doch der 17. August war ein strahlend schöner Tag. Die Kampenwandseilbahn hatte zum 1. Familiensonntag mit Bergmesse und Spielepfad eingeladen, der von der Schönstatt-Bewegung gestaltet wurde.

Familiensonntag mit herrlichem Panoramablick ins Alpenvorland (Foto: Busse)

Familiensonntag mit herrlichem Panoramablick ins Alpenvorland (Foto: Busse)

Kommunionausteilung beim Familien-Berggottesdienst (Foto: Mödlhammer)

Kommunionausteilung beim Familien-Berggottesdienst (Foto: Mödlhammer)

"Familien-Ski" auf dem Spieleparcours (Foto: Busse)

"Familien-Ski" auf dem Spieleparcours (Foto: Busse)

"Goldgräber"-Spiel (Foto: Busse)

"Goldgräber"-Spiel (Foto: Busse)

Zopf flechten (Foto: Busse)

Zopf flechten (Foto: Busse)

Wo gibt es denn einen Familiensonntag mit so einer Aussicht? (Foto: Mödlhammer)

Familien-Berggottesdienst auf 1500 Meter Höhe

Der Puls ging schnell auf 120, als zwei Träger das schwere Keyboard zum Steinaltar beim Andachtskreuz geschleppt haben. Schließlich mussten von der Bergstation noch einmal 100 Höhenmeter überwunden werden. Alles hat seinen Preis, auch die Entscheidung, die Bergmesse nicht „klassisch“ mit Blasmusik sondern anders zu gestalten. Familie Mödlhammer hatte die musikalische Gestaltung dankenswerterweise zum Familienprojekt erklärt und mit Keyboard, Geige und Gitarre die modernen rhythmischen Lieder begleitet. Etwa 120 Gläubige feierten die hl. Messe mit – manche, die den ersten schönen Tag zum Wandern nutzen wollten, gesellten sich spontan dazu. Familien einer Familiengruppe, die ein paar Tage in der nahe gelegenen Alpenvereinshütte verbrachten, waren da, weil sie die Werbeplakate im Berggasthof gesehen hatten.

„Wir – ganz oben – gemeinsam“

Der Tag stand unter dem Motto „Wir – ganz oben – gemeinsam“. Schließlich befindet sich die Bergstation auf 1400m. Pater Busse predigte über Mt 15, 21-28, das Tagesevangelium des 20. Sonntags im Jahreskreis: Da bittet eine kanaanäische Frau Jesus um Heilung für ihre Tochter. Jesus weist sie zunächst ab. Sie aber lässt sich nicht abschütteln, greift voller Selbstironie Jesu Begründung auf, und am Ende erhört Jesus ihre Bitte und anerkennt ihren großen Glauben. – „Wie gehen wir selber mit Bitten, Wünschen, Erwartungen in der Familie um? Wie reagieren wir auf ein Nein, wenn der andere von seiner Freiheit Gebrauch macht? Ist allen in der Familie der Unterschied zwischen verbindlichen Regeln und freien Wünschen klar?“ Die konkreten Beispiele lösten so manchen Lacher während der Predigt aus. Einige bedankten sich nach der Messe ausdrücklich für die lebensnahe Predigt.

Spieleparcours im beliebten Ausflugsziel für Familien

In der nahe gelegenen Sonnenalm war Gelegenheit zum Mittagessen, das Familien zusammen mit der Berg- und Talfahrt der Kampenwandbahn schon im Tal als kostengünstiges Komplettpaket buchen konnten. Nach der Mittagspause wurden die einzelnen Stationen des Spieleparcoures rechts und links vom Verbindungsweg zwischen der Bergstation der Kampenwandbahn und Sonnenalm aufgebaut. Obwohl es einige kleinere Probleme gab, mit den vielen Tretminen, die die weidenden Kühe hinterlassen hatten wurden die Spielstationen nicht nur von den Familien die zum Familiensonntag gekommen waren gerne genutzt. Als attraktives und beliebtes Ausflugsziel für Familien aus dem Großraum München kamen auch viele Familien unabhängig vom Familiensonntag auf die Kampenwand und hatten Spaß, sich auf die Spiele einzulassen. War eine Station umlagert, wurde die Wartschlange schnell länger. Spielte an einer Station niemand, brauchte es etwas Überredungskunst und werbende Worten des jeweiligen Stationenbetreuers, damit sich die vorbeigehenden Wanderer auf ein Spiel einließen. Typisch für einen Familiensonntag war natürlich das Angebot von Kooperationsspielen, bei denen es weniger ums Gewinnen als um den Spass beim Mitmachen ging.

„Dieser Familiensonntag war eine tolle Sache, weil wir Familien erreicht haben, die wir sonst nicht erreichen“, zog Pater Elmar Busse ein positives Resume. „Deshalb werden wir das Angebot im kommenden Jahr wiederholen und am 16. August 2015 mit dem zweiten Familiensonntag auf der Kampenwand wieder dorthin gehen, wo die Familien von sich aus sind.“


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