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31. Juli 2014 | Deutschland | 

Drei Mal 50 Jahre „Ja, ohne wenn und aber“


Gold-Jubilare feiern gemeinsam (Foto: Brehm)

Gold-Jubilare feiern gemeinsam: Helma und Michael Blum und Pater Rudolph Ammann (Foto: Brehm)

Cbre/Hbre. Goldenes Priesterjubiläum von Schönstatt-Pater Rudolf Ammann, Goldenes Ehejubiläum von Helma und Michael Blum, Vernissage einer Ausstellung zu Engel-Bildern des Künstlers Michael Blum und Buchpräsentation des im Patris-Verlag erschienenen Buches „Zwischen Erde und Himmel – Engel-Skizzen von Michael Blum“, die gut 200 Gäste hatten am 26. Juli einiges zu feiern! Für Pater Ammann und Michael Blum, die bereits mehrere Buchprojekte miteinander im Patris Verlag realisiert hatten, und für Helma Blum war es keine Frage, als gute Freunde ihr jeweiliges „Goldenes“ miteinander zu feiern. So traf sich eine illustre Schar unterschiedlichster Gäste zunächst zu einem Festgottesdienst in der Kapelle der philosophisch-theologischen Hochschule der Pallottiner in Vallendar, bevor es dann zum weiteren Fest ins Vaterhaus auf Berg Sion ging.

Menschen des Engagements und der Transparenz

Dass beide Lebenswege wichtige Berufungen seien, die letztlich von Gott geschenkt sind, wurde im Gottesdienst, der in der Kapelle der philosophisch-theologischen Hochschule der Pallottiner in Vallendar stattfand, schnell deutlich. Die Messe wolle eine Dankmesse sein für all das Gute, Sonnige, Schöne, das Gott getan habe, sowie ein Dank für „die Erfolge im Gegenwind“, wie Pater Ammann es ausdrückte: „Am Waldrand stehen die Bäume, die dem Wind ganz besonders ausgesetzt sind, das führt aber auch dazu, dass gerade diese Bäume die tiefsten Wurzeln haben.“

Festprediger: Pater Klaus Krenz, Berlin (Foto: Brehm)

Festprediger: Pater Klaus Krenz, Berlin (Foto: Brehm)

In seiner Predigt zeichnete der Mitbruder Pater Ammanns, Pater Klaus Krenz, Gefängnisseelsorger in Berlin, die Jubilare als Menschen, die das "prophetische Taufgeschenk" pflegten. Pater Ammanns Tätigkeit habe immer Zukunftspotential in sich getragen. Er sei in der christlichen Gegenwart und Vergangenheit verwurzelt, der Tag des Doppeljubiläums offenbare aber auch Ammanns Kirchen- und Schönstattvisionen. Ehepaar Blum seien „Propheten der Engel“, die die Realität nicht verdrängten, was einer Utopie gleich käme, sondern in der Gegenwart nach neuen Perspektiven suchten. So sei Ehepaar Blum überzeugt, dass die Engel den Menschen viel mehr helfen würden, als diese bereit seien, sich helfen zu lassen.

Abuna Üzel, syrisch-orthodoxer Priester, betet das "Vater unser" in Aramäisch (Foto: Brehm)

Abuna Üzel, syrisch-orthodoxer Priester, betet das "Vater unser" in Aramäisch (Foto: Brehm)

Pater Heribert Niederschlag SAC (Foto: Brehm)

Pater Heribert Niederschlag SAC (Foto: Brehm)

Die Jubilare seien auch Menschen des Engagements für Transparenz. Als Journalist sei es z.B. Pater Ammann immer ein Anliegen gewesen, das Schönstatt-Chinesisch zu verdeutlichen und das Charisma des Gründers Pater Kentenichs in heute verständlicher Sprache zum Ausdruck zu bringen. Das „Adsum – ich bin bereit, ich werde da sein!“ seiner Priesterweihe habe er in großer Zuverlässigkeit sein ganzes Leben lang bewiesen, besonders in seinem jahrzehntelangen Engagement als Verlagsleiter im Patris Verlag. Bei Michael Blum werde deutlich, dass Transparenz mit Transzendenz zu tun habe. Blum sei überzeugt, dass der Glaube ohne Symbole nicht fassbar sei. Deshalb seien Blums Bilder so stark angereichert mit Symbolen. In seinen Engelbildern mache Blum Gott präsent.

Berührende Momente des Gottesdienstes waren besonders das "Vater unser"-Gebet, das der syrisch-orthodoxe Priester Abuna Üzel, ein Freund Pater Ammanns, in Aramäisch, der Muttersprache Jesu, vortrug, eine Meditation zur Kommunion, die Helma Blum vortrug und schon zu Beginn der Eucharistiefeier die Begrüßung der Festgemeinde durch Pater Dr. Heribert Niederschlag. Der ehemalige Rektor der Hochschule freute sich besonders darüber, dass es 50 Jahre nach der Trennung zwischen Pallottinern und Schönstatt im Jahr 1964 und mancher Misstöne in der Zwischenzeit jetzt möglich sei, dass ein Schönstatt-Pater sein Goldenes Priesterjubiläum in der Hochschulkirche der Pallottiner feiern könne.

Michael Blum, Roswitha Dockendorff und Pater Rudolph Ammann präsentieren ihr neues Buch (Foto: Brehm)

Michael Blum, Roswitha Dockendorff und Pater Rudolph Ammann präsentieren ihr neues Buch (Foto: Brehm)

Vernissage - 42 Engelskizzen

Im Nachmittagsprogramm des Festes fand im Vaterhaus der Schönstattpatres auf Berg Sion die Vernissage zu einer Ausstellung von 42 Engelskizzen von Michael Blum verbunden mit der Buchpräsentation der Neuerscheinung im Patris-Verlag „Zwischen Erde und Himmel - Engelskizzen von Michael Blum“, ein gemeinsames Werk des Künstlers mit den Autoren Roswitha Dockendorff und Rudolf Ammann, statt. Prälat Josef Sauerborn, Künstlerseelsorger im Erzbistum Köln, nutzte seine Laudatio, um die interessierten Gäste der Jubilare in das Schaffen Michael Blums einzuführen.

Prälat Josef Sauerborn, Künstlerseelsorger im Erzbistum Köln (Foto: Brehm)

Laudator: Prälat Josef Sauerborn, Künstlerseelsorger im Erzbistum Köln (Foto: Brehm)

Sauerborn erweist sich als profunder Interpret von Blums Kunst (Foto: Brehm)

Sauerborn erweist sich als profunder Interpret von Blums Kunst (Foto: Brehm)

Der Künstler: Michael Blum (Foto: Brehm)

Der Künstler: Michael Blum (Foto: Brehm)

Autorin und Psychotherapeutin: Roswitha Dockendorff (Foto: Brehm)

Autorin und Psychotherapeutin: Roswitha Dockendorff (Foto: Brehm)

Theologe und Autor: Pater Rudolph Ammann (Foto: Brehm)

Theologe und Autor: Pater Rudolph Ammann (Foto: Brehm)

Engel kämen im Neuen Testament in der Kindheits- und Versuchungsgeschichte Jesu vor, während seines ganzen Wirkens nicht mehr, dann wieder im Garten von Gethsemane am Abend vor Karfreitag und bei allen Auferstehungszeugnissen, so legte der Künstlerseelsorger dar. Der Theologe Karl Barth habe die Engel immer als die beschrieben, die erklären, was vom Verstand her nicht erklärt werden könne. Blum greife dies in seinen Bildszenarien, die er auf kleine Malflächen gebannt habe, auf. Erkennbar seien ernsthafte, konzentrierte, manchmal heitere, dann wieder schützende Engel, aber auch Engel mit abwehrenden oder strafenden Händen.

Interpretierend wies Sauerborn darauf hin, dass Punkte und Striche in Blums Bildern eine große Rolle spielten, ebenso auch die Zahlensymbolik drei, vier und sieben. Eingewoben in Blums Bilder sei oft das göttliche Auge am Bildrand oben oder die Farbe Gold, die für das Göttliche stehe. Bei Blum sei eine archaische Zeichenhaftigkeit zu finden, niemals eine vollplastische Dreidimensionalität. Man würde den Bildern abnehmen, dass sie sich mit dem Nichtdarstellbaren auseinandersetzten. Auch habe man den Eindruck, dass die engelhaften Wesen mit dem Betrachter in Beziehung treten wollen, damit der Betrachter sich im Bild selbst entdecken könne: „Große Aussagen in kleinen Bildern“, wie Prälat Sauerborn anmerkt. Er schloss seine Ausführungen mit einem herzlichen Glückwunsch an die goldenen Jubilare: „50 Jahre sind eine gute Zeit. Glauben Sie mir, ohne Engel wär‘s nicht gegangen!“

Ein modernes Stundenbuch

Um nicht auszuufern, trug Michael Blum eine Rezension des Buches von Ursula Borstell vor, einer von ihm geschätzten Schriftstellerin, denn „beim Thema Engel kann ich mich eventuell nur schwer selbst begrenzen“. Borstell macht deutlich, dass sich das neue Buch in der Kombination von Engelskizzen, biblischen Versen, Gebeten und Aphorismen, fast wie ein modernes Stundenbuch lese. Psychologische und theologische Einblicke nehmen die Engel und die Seele des Menschen in den Blick und machen den Auftrag der Engel deutlich, jedem Menschen die Liebe Gottes nahe zu bringen.

Angeschaut und geliebt

Die Mitautorin und Psychotherapeutin Roswitha Dockendorff führt aus, wie Engel den Menschen helfen könnten, das Eigentliche zu erkennen, dem eigenen Selbst auf die Spur zu kommen, das Unbewusste und Bewusste in Verbindung miteinander zu bringen und Kontakt zu schaffen zwischen dem eigenen Körper und der Seele. In der Psychoanalyse – so führt Dockendorff aus – spiele das gesehen- und wahrgenommen Werden eine große Rolle. Ohne genügend angesehen zu sein, bleibe der Mensch ein Leben lang auf der Suche, verstricke sich in zerstörerischem Ehrgeiz oder flüchte in ständig wechselnde Beziehungen. Die vielen Augen der Blumschen Engelskizzen würden diesem gesehen werden Wollen des Menschen Rechnung tragen: „wohlwollende, liebevolle Augen, die uns helfen, uns dem liebevollen Blick Gottes anzuvertrauen.“

Die Teilnehmer der Vernissage der Ausstellung Michael Blums fanden sich im blauen Saal des Vaterhauses zusammen (Foto: Brehm)

Die Teilnehmer der Vernissage der Ausstellung Michael Blums fanden sich im blauen Saal des Vaterhauses zusammen (Foto: Brehm)

Protestbuch gegen die Verfügbarkeit der Engel

Für Rudolf Ammann ist das neue Buch auch ein „Protestbuch“ gegen die Vermarktung der Engel nicht nur in der Esoterik, wo Engel als verfügbare Wesen dargestellt werden, um Bedürfnisse von Menschen zu befriedigen, aber völlig außer Acht gelassen wird, „dass Engel Boten Gottes sind, auf ihn hin geordnet, von ihm ausgesandt und beauftragt.“ In seinem abschließenden Beitrag betonte Ammann, dass Engel ein anderer Name für Gott sei, „für Gott, der ins Leben des Menschen eingreift“. In Michael Blums Engelskizzen könne man dieses „Gottvolle“ der Engel erkennen.

Drei Mal 50 Jahre „Ja, ohne wenn und aber“, war ein eindrucksvolles Fest. Es hat neu den Blick geöffnet für das Geschenk und die Wirksamkeit der Engel, für die Freude und Gnade, die aus zwei völlig unterschiedlichen, aber treu gelebten Berufungswegen entstehen und nicht zuletzt für die Freude, „uralte“ Freunde und Bekannte überraschend wieder zu treffen.

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  • Michael Blum - Roswitha Dockendorff - Rudolf Ammann
    Zwischen Erde und Himmel - Engelskizzen von Michael Blum
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