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17. Juli 2014 | Deutschland | 

100 Jahre Schönstatt, Feier am Vermächtnisheiligtum in Bad Salzdethfurt


1.000 Jähriger Rosenstock am Dom zu Hildesheim (Foto: Bittner)

1.000 Jähriger Rosenstock am Dom zu Hildesheim (Foto: Bittner)

Sr. M. Ilga Dreier / Cbre. Unter großer Beteiligung von Personen der politischen wie auch der kirchlichen Gemeinden feierte die Schönstattfamilie im Bistum Hildesheim mit ihrem Bischof Norbert Trelle im Jahr der 1.200Jahr-Feier des Bistums und der Stadt Hildesheim ihr Jubiläum „100 Jahre Schönstatt“. Eine besondere Freude war, dass die „Nachbarn“ aus der Behinderteneinrichtung Röderhof mitfeierten. Diese überraschten mit einem Geschenk, einem von den Bewohnern gemalten Bild. Die Feierstunde zeigte bedeutsame Stationen in der Geschichte Schönstatts auf, ließ teilhaben am Leben der Schönstattfamilie in der Diözese Hildesheim und machte durch Zeugnisse deutlich, wie christliches Leben aus dem Liebesbündnis in der Familie und Kirchengemeinde gelingen kann.

Annemarie Lanzke: Begrüßung der Gäste und Honorationen: (Foto: Kaletta)

Annemarie Lanzke: Begrüßung der Gäste und Honorationen: (Foto: Kaletta)

Erna und Wolfgang Kaletta, Institut der Schönstattfamilien (Foto: Bittner)

Erna und Wolfgang Kaletta, Institut der Schönstattfamilien (Foto: Bittner)

Die Schönstattfamilie im Bistum Hildesheim veranstaltet schon seit Jahren Pilgerwege vom Schönstatt-Heiligtum zum Dom in Hildesheim (Foto: Bittner)

Die Schönstattfamilie im Bistum Hildesheim veranstaltet schon seit Jahren Pilgerwege vom Schönstatt-Heiligtum zum Dom in Hildesheim (Foto: Bittner)

Beziehungsnetze auf Augenhöhe

Vom Bericht der Eheleute Erna und Wolfgang Kaletta, Institut der Schönstattfamilien, über das Leben mit dem Hausheiligtum in ihrer Familie zeigte sich Bischof Norbert Trelle besonders angesprochen. Hatte er doch in seinem Geleitwort zu den Ergebnissen der Befragung zur Vorbereitung der Weltbischofssynode zu bedenken gegeben: „Es wird deutlich, dass wir von Seiten des Bistums stärker als zuvor die Familie als echte Hauskirche in den Blick nehmen müssen – eine Hauskirche, die sich auch weiten kann auf Beziehungsnetze auf Augenhöhe, die ja besonders wichtig sind.“

Dass das Projekt Pilgerheiligtum zu einem Zuwachs an gemeindlichem Engagement und intensiverem Miteinander führt, zeigte Maria Lohaus, Mitglied des Mütterbundes, eindrücklich auf.

Sr. M. Annegrete Ketteler erzählte über das Vermächtniswort“ Pater Kentenichs, des Gründers der Schönstattbewegung, der an die Hildesheimer den Auftrag gab: „Besorgen Sie in Gebet und Opfer ein großes Stück Ackerland für ein Gnadenheiligtum unserer Dreimal Wunderbaren Mutter und Königin von Schönstatt im Bistum Hildesheim, und sind Sie selbst fruchtbares Saatkorn dafür!“

Pilgerwege gehen

Dass das kleine Schönstatt-Kapellchen mit dem altehrwürdigen Hildesheimer Mariendom in enger Verbindung stehen möchte, führte zu der Idee, Pilgerwege zwischen beiden Orten zu gehen. Bereits seit den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts werden sie durchgeführt. Anliegen und Themen wechselten je aktuell nach Fastenhirtenbriefthemen oder aktuellen Themen in der Kirche. 2012 z.B. kam die Anregung aus einer Ansprache Papst Benedikts bei seinem Deutschlandbesuch: Mit Freude brechen wir auf zu deinem Heiligtum – Heilige Orte mitten unter uns. Und 2013 lautete das Motto: Lebenswege – Pilgerwege. Bärbel Bittner, Diözesanträgerin der Frauen und  Mütter in der Schönstattbewegung, gab dazu einen persönlichen Bericht.

Ankunft eines der Pilgerwege beim Dom in Hildesheim (Foto: Bittner)

Ankunft eines der Pilgerwege beim Dom in Hildesheim (Foto: Bittner)

Im Rahmen der Feierstunde waren die Teilnehmer auch eingeladen, eine „persönliche Liebesgabe“ zu notieren für ein gesegnetes Jubiläumsjahr der Diözese und Schönstatts. Ein Wort aus Evangelii gaudium von Papst Franziskus gab dazu die Anregung: „Vielleicht verwendet der Herr unsere Hingabe, um Segen zu spenden an einem Ort der Welt, wo wir niemals hinkommen werden“ (EG 279) Bischof Norbert wurde dann noch ein eigens für ihn und seine Anliegen formuliertes Gebet, das seit Februar 2014 jeweils bei den Anbetungsstunden im Vermächtnisheiligtum für ihn und seine Anliegen gebetet wird, mit dem Versprechen überreicht, es bis zum Ende des diözesanen Jubiläumsjahres 2015 weiter zu beten.

Der Regen konnte dem Fest die Freude nicht nehmen

Dass die Veranstalter für die Feier vor dem Heiligtum ein Zelt aufgestellt hatten, in dem die etwa 160 Gäste eng zusammenrückend bei Kaffee und Kuchen und später beim Gottesdienst Platz finden konnten, hatte sich angesichts des Regens, der den ganzen Nachmittag über nicht aufhören wollte, bewährt. „Der Regen tat der Freude jedenfalls keinen Abbruch, denn nun rückte man quasi enger zusammen um den Bischof, der zum Mitfeiern gekommen war“, so das Echo eines Gastes.

Diözesanbischof Norbert Trelle dankt der Schönstatt-Bewegung für ihr Engagement in der Kirche vor Ort (Foto: Kaletta)

Diözesanbischof Norbert Trelle dankt der Schönstatt-Bewegung für ihr Engagement in der und für die "Kirche vor Ort" ... (Foto: Kaletta)

... und feiert anschließend mit ihr einen Dankgottesdienst (Foto: Kaletta)

... und feiert anschließend mit ihr einen Dankgottesdienst (Foto: Kaletta)

Tätige Liebe zur Kirche vor Ort

Das die Messtexte vom Vorabend des Hochfestes der Apostel Petrus und Paulus wie geschaffen für die Festmesse zum 100-Jahr-Jubiläum der Schönstattbewegung seien, stellte Bischof Norbert in seiner Einführung heraus. Das Mitdenken mit und die tätige Liebe zur Kirche, zur konkreten Kirche vor Ort, sei immer wieder von Seiten der Schönstatt-Bewegung spürbar, führte der Bischof in seinem im Übrigen sehr persönlich gehaltenen Beitrag aus. So war zum Beispiel das, was Bischof Norbert von seinem Priesteronkel erzählte, ein besonderes Geschenk für die anwesenden Schönstätter: Dieser habe bei Pater Kentenich Exerzitien gemacht unter dem Thema der Frage Jesu an Petrus: „Liebst du mich – mehr als diese hier?“ Der Onkel sei von diesen Exerzitien tief berührt gewesen. Sie hätten sein weiteres Priesterleben begleitet und mitgeprägt. Wie tief ihn die Überreichung des Marianischen Reliquiars bei seiner Bischofseinführung berührt hatte, schilderte Bischof Trelle ebenfalls recht persönlich. Dieses 1.200 Jahre alte Hildesheimer Reliquiar – laut Überlieferung mit einem kleinen Stück Stoff vom Kleid der Gottesmutter in seinem Innern – bedeutet auch der Hildesheimer Schönstattfamilie viel. Hatte es doch Bischof Heinrich Maria Janssen überraschenderweise zur Einweihung des Vermächtnisheiligtums am 15. September 1977 mitgebracht und auf den Altar gestellt. Dieser Vorgang hat sich als sprechendes Zeichen für die Teilhabe und Mitverantwortung der Schönstatt-Bewegung an der marianischen Sendung der Diözese in den Herzen der Schönstätter des Bistums eingegraben, ähnlich wie der Ableger des 1.000-jährigen Rosenstockes des Hildesheimer Domes, der an der Apsis des Schönstatt-Heiligtums wächst.


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