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15. Juli 2014 | Rund ums Urheiligtum | 

Wallfahrt der polnisch-katholischen Missionen im 100-Jahr-Jubiläum Schönstatts


Bischof Romuald Maniski bei der Wallfahrt der Polnischen Mission nach Schönstatt (Foto: A. Kulma)

Bischof Romuald Maniski bei der Wallfahrt der Polnischen Mission nach Schönstatt (Foto: A. Kulma)

A. Brück. „Hier hinterlässt ein jeder von euch eine einmalige Spur seines Daseins, Lebens, Glaubens und seiner Entscheidungen. ... Vergesst nicht den Erdboden: das Erbe, dem ihr entwachsen seid, das euch geprägt hat und einen integralen Teil eurer Mentalität, eurer Persönlichkeit ausmacht.” (Joh. Paul II, an die Polen in Deutschland, 1980) Dieses kostbare Erbe des polnischen Volkes war spürbar, als am 5. Juli 2014 etwa 800 in Deutschland lebende Pilger polnischer Abstammung das 100-Jahr-Jubiläum Schönstatts mit einer größeren Wallfahrt feierten.

Einzug des Bildes der „Königin der Neuevangelisierung Europas“ in die Aula der Anbetungskirche  (Foto: A. Kulma)

Einzug des Bildes der „Königin der Neuevangelisierung Europas“ in die Aula der Anbetungskirche  (Foto: A. Kulma)

Wallfahrt mit der „Königin der Neuevangelisierung Europas“

Die Polnische Katholische Mission in Deutschland (PKM) hatte über Wochen diese Wallfahrt mit vorbereitet und unterstützt. Mit zehn Bussen und zahlreichen Pkw`s kamen die Pilger aus Hamburg, Berlin, Essen, Dortmund, Nürnberg, Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Köln und Frankfurt. Viele von ihnen trugen ihr Pilgerheiligtum im Arm. Sr. M. Damiana Czogala und Sr. M. Elwira Kedzia, die das Osteuropäische Sekretariat in Schönstatt führen, begleiten diese Pilgerkreise, von denen es mittlerweile in Deutschland 460 gibt.

Bischof Romuald Kaminski, Bistum Elk in Polen und der Delegat der Polnischen Mission in Deutschland, Prälat Stanislaw Budyn aus Hannover sowie Prälat Ryszard Mroziuk aus Dortmund erlebten am Samstagmorgen den bewegenden Einzug des Bildes der „Königin der Neuevangelisierung Europas“ in die Aula der Anbetungskirche am Samstagmorgen. Es war die erste größere Wallfahrt mit diesem Bild seit der Krönung der Europa-Auxiliar im Jahr 2012.

Szenische Darstellung aus der Gründungszeit Schönstatts (Foto: A. Kulma)

Szenische Darstellung aus der Gründungszeit Schönstatts (Foto: A. Kulma)

Die Geschichte geht weiter

Eine Theatergruppe der Schönstattjugend aus Opole ließ die Anfangsgeschichte Schönstatts auf beeindruckende Weise lebendig werden. Die jungen Akteure zeigten in einem Schattenspiel die wichtigen Momente im Leben Pater Kentenichs vor der Gründung Schönstatts. Der 18. Oktober 1914 wurde szenisch dargestellt. Josef Engling, einer der ersten Mitgründer, war in Szenen zu sehen, die seinen Alltag in Kaserne und Krieg aufgriffen. Eine Brücke wurde im Theaterspiel bis nach Brasilien geschlagen, wo Joao Luis Pozzobon mit einem Pilgerheiligtum die heute weltweit verbreitete Kampagne der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt initiierte.

Ein Stab, der wie in einer Staffel weitergegeben wurde, machte deutlich: Die Geschichte wird weitergeführt von denen, die sich heute im Liebesbündnis der Gottesmutter schenken. Daran knüpfte Pater Romuald Krzuk, Schönstattpater aus Polen, an. Er zeigte die Früchte des Liebesbündnisses auf und begeisterte für ein Leben mit Maria.

Kinder bei der Prozession von der Pilgerkirche zum Urheiligtum (Foto: Schönstatt Pilgerzentrale)

Kinder bei der Prozession von der Pilgerkirche zum Urheiligtum (Foto: Schönstatt Pilgerzentrale)

Singend und betend und mit Fahnen auf dem Pilgerweg zum Urheiligtum  (Foto: Schönstatt Pilgerzentrale)

Singend und betend und mit Fahnen auf dem Pilgerweg zum Urheiligtum  (Foto: Schönstatt Pilgerzentrale)

Zeugnisse und Gottesdienst

„Leben entzündet sich am Leben“, diese pädagogische Grundeinstellung Pater Josef Kentenichs konnte man bei den Zeugnissen am Nachmittag in der Pilgerkirche erleben. Familie Hübner, Dortmund, berichtete vom Entstehen neuer Pilgerheiligtums-Kreise an ihrem Wohnort. Familie Kruschana schaute zurück auf ihre Erfahrung mit dem Liebesbündnis, dem Hausheiligtum und dem Einsatz als Begleitpersonen von drei Pilgerkreisen in der Polnischen Mission. Eine polnische Kandidatin der Schönstätter Marienschwestern erzählte von ihrer Freundin, durch die sie Schönstatt kennen gelernt hatte.

Der Höhepunkt der Wallfahrt war die Eucharistiefeier mit Bischof Romuald Kaminski, dem Delegaten Prälat Stanislaw Budyn und weiteren zehn polnischen Priestern in der Pilgerkirche. In seiner Predigt verwies Bischof Kaminski auf die Geschichte Schönstatts, auf das Leben Mariens und auf ihren Vorbildcharakter für die Familien. Anhand von Beispielen aus dem Leben der Schönstatthelden machte er die Wirkmacht der Gottesmutter als Erzieherin vom Heiligtum aus deutlich.

Liebesbündnis

Volkstrachten und melodische Lieder, Gabengang mit vielen Krügen und Beiträgen zum Gnadenkapital, der Einzug des Bildes der „Königin der Neuevangelisierung Europas“, Kinder mit Schönstattfahnen und die Prozession zum Urheiligtum, waren die besonderen Momente an diesem Jubiläumstag. Im Urheiligtum schlossen ein Ehepaar und 16 Frauen erstmals das Liebesbündnis. Andere erneuerten es und gaben damit diesem gesegneten Tag, der trotz Regen am Urheiligtum in einer frohen und familiären Atmosphäre endete, einen krönenden Abschluss.


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