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27. Juni 2014 | Kirche | 

Arbeitsdokument für die Bischofssynode in Rom veröffentlicht


Bischofssynode (Foto: Walter/Hbre)

Bischofssynode (Foto: Walter/Hbre)

Hbre. Einer Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz ist zu entnehmen, daß das Generalsekretariat der Bischofssynode im Vatikan am 26. Juni das sogenannte „Instrumentum laboris“, das Arbeitsdokument für die Synode vorgestellt hat. Dieses Dokument gilt als Grundlage für die Beratungen der III. außerordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode, die vom 5. bis 19. Oktober 2014 unter dem Leitwort „Die pastoralen Herausforderungen im Hinblick auf die Familie im Kontext der Evangelisierung“ im Vatikan stattfindet.

Bischof Heiner Koch: Die Schönheit der Berufung zur Ehe entdecken und gestalten

Bischof Heiner Koch (Foto: Martin Rulsch)

Bischof Heiner Koch (Foto: Martin Rulsch)

Bischof Heiner Koch, stellvertretender Vorsitzender der Kommission "Ehe und Familie" der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof in Dresden-Meissen macht in einer Stellungnahme auf der Internetseite seines Bistums deutlich, dass ihn das Studium des „Instrumentum Laboris“ froh gemacht und zugleich die Spannung auf die bevorstehende III. Außerordentliche Generalversammlung der Bischofssynode im kommenden Oktober erhöht habe. „Gegen alle Reduzierung der Ehe auf eine sozio-kulturelle Größe spricht der Text als Hintergrund für alle Überlegungen von der Wahrheit und dem Evangelium der ehelichen Liebe und der Familie,“ so Koch.

Der Text, der auf der Basis der Antworten entstanden ist, welche die Bischofskonferenzen weltweit auf den im Herbst 2013 vom Vatikan versandten Fragebogen gegeben haben, mache Geschmack, „die Schönheit der Berufung zur Ehe zu entdecken, sich auf sie einzulassen und sie zu gestalten“, so Bischof Koch. „Ich bin froh, dass das Arbeitspapier viele Fragen, die in den deutschen Bistümern gestellt worden sind, aufgreift und die gegebene Spannung zwischen der Lehre der Kirche über Ehe und Familie und ihrer fehlenden Akzeptanz bei Vielen nicht beschönigt.“

Das Dokument spiegle auch die Sorge Vieler wieder, dass grundsätzliche kirchliche Aussagen über das Wesen und die Sakramentalität der Ehe nicht mehr verkündet und oftmals noch weniger verstanden würden. „Von einer klaren, verständlichen und einladenden Darlegung und Begründung des christlichen Ehe- und Familienverständnisses wird aber abhängen“, so der Bischof von Dresden-Meissen, „ob die christliche Botschaft von der Ehe innerkirchlich auseinandertriftende Kräfte wieder zusammenbringt und zugleich gesellschaftliche Wirkkraft entfaltet.“

Kardinal Reinhard Marx (Foto: Wolfgang Roucka)

Kardinal Reinhard Marx (Foto: Wolfgang Roucka)

Kardinal Marx würdigt „Fülle von Diskussionsstoff“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, betonte, dass im Arbeitsdokument der Bischofssynode deutlich werde, „dass sich die Herausforderungen für die Ehe- und Familienpastoral – gerade in weltkirchlicher Perspektive – nicht auf die Themen ‚Scheidung und Wiederheirat‘, ‚Nichteheliche Lebensgemeinschaft‘ und ‚Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften‘ reduzieren, auch wenn diese Themen nicht ausgespart bleiben.“ Er sei dankbar, dass das Papier eine breit gefächerte Betrachtungsweise biete und sich in vielen Fragen Perspektiven wieder fänden, die auch Aspekte der von der Deutschen Bischofskonferenz eingesandten Antworten aufnehmen. Als einen „Kontrapunkt zu anderen Betrachtungsweisen“ bezeichnete Marx die Tatsache, dass im Vorwort des Arbeitsdokumentes der Gedanke aufgegriffen wird, „die Kirche nehme sehr gerne ‚den Schwung zur Kenntnis, der vor allem unter Jugendlichen herrscht, und einen neuen Frühling der Familie erahnen lässt‘.“ Gleichzeitig betonte der Münchner Kardinal, dass der Text Wert darauf lege, „der Synode keine Beschlussvorlage, sondern stattdessen eine Fülle an Diskussionsstoff zu bieten.“

Alois Glück (Archiv-Foto: Brehm)

Alois Glück (Archiv-Foto: Brehm)

Alois Glück hält offenen und ergebnisbezogenen Dialog für möglich

Als ehrliche Beratungsgrundlage hat der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, das in Rom vorgestellte Arbeitspapier für die Bischofssynode bezeichnet. "In aller wünschenswerten Offenheit referiert das Arbeitspapier die Ergebnisse der Befragung von vergangenem Frühjahr und zeigt, wie groß die Krise weltweit ist, in der sich die Verkündigung der Kirche derzeit in Bezug auf Familie, Ehe und Sexualität befindet", so Alois Glück. Das Dokument spreche deutlich aus, „dass viele Christen, auch da, wo die Lehre der Kirche über Ehe und Familie bekannt ist, Schwierigkeiten haben, sie ganz anzunehmen" (Instrumentum Laboris Nr. 13) Glück betonte: "Auf der Grundlage dieses Arbeitspapiers wird ein offener und ergebnisbezogener Dialog möglich." Zusätzlich machte er deutlich, dass er die Ankündigung begrüße, dass Laien in die Beratungen der Synode entsprechend mit einbezogen werden.

 

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