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25. Juni 2014 | Deutschland | 

Erzbischof segnet Statue von Pater Kentenich beim Begegnungsfest in Marienfried, Oberkirch


Segnung der Vaterstatue beim Schönstatt-Zentrum Marienfried, Oberkirch, durch Erzbischod Dr. Robert Zollitsch (Foto: Fischer)

Segnung der Vaterstatue beim Schönstatt-Zentrum Marienfried, Oberkirch, durch Erzbischod Dr. Robert Zollitsch (Foto: Fischer)

Peter Meier/Hbre. Zu einem tiefen Erlebnis für die Teilnehmer wurde am Sonntag, 22. Juni, das Begegnungsfest, zu dem die Schönstatt-Bewegung im Erzbistum Freiburg im 100. Jubiläumsjahr der internationalen Schönstatt-Bewegung ins Zentrum Marienfried, Oberkirch, eingeladen hatte. Zu diesem Festtag waren rund 600 Gäste aus der ganzen Erzdiözese angereist, die bei strahlendem Sonnenwetter zusammen mit Erzbischof Dr. Robert Zollitsch einen frohen und festlichen Tag erlebten. Am Nachmittag fand der Tag, zu dem auch Pater Dr. Lothar Penners, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland eigens gekommen war, einen besonderen Höhepunkt mit der Aufstellung und Segnung der lebensgroßen Broncestatue von Pater Josef Kentenich auf dem Vorplatz des Schönstatt-Heiligtums.

Fest der Begegnung der Schönstattfamilie des Erzbistums Freiburg (Foto: Fischer)

Fest der Begegnung der Schönstattfamilie des Erzbistums Freiburg (Foto: Fischer)

Pfarrer Lukas Wehrle, Leiter der Schönstattbewegung in der Erzdiözese Freiburg, begrüßt Erzbischof Dr. Robert Zollitsch und Pater Dr. Lothar Penners, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Fischer)

Pfarrer Lukas Wehrle, Leiter der Schönstattbewegung in der Erzdiözese Freiburg, begrüßt Erzbischof Dr. Robert Zollitsch und Pater Dr. Lothar Penners, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Fischer)

Predigt: Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch (Foto: Fischer)

Predigt: Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch (Foto: Fischer)

Erzbischof Zollitsch, Rektor Dr. Rainer Birkenmaier, Pfarrer Wehrle (Foto: Fischer)

Erzbischof Zollitsch, Rektor Dr. Rainer Birkenmaier, Pfarrer Wehrle (Foto: Fischer)

Lebendig halten, was P. Kentenich vor 100 Jahren als Impuls in die Kirche getragen hat

Es sei heute hochaktuell, dem Gründer Schönstatts zu begegnen und sich von ihm inspirieren zu lassen, machte Erzbischof Zollitsch in seiner Predigt beim Festgottesdienst am Vormittag im Blick auf die Aufstellung und Segnung der Statue Pater Josef Kentenich deutlich. Es komme heute darauf an, das aufzugreifen, was durch Pater Kentenich in der Kirche angestoßen wurde und aufgebrochen ist! „Er hat uns den Schlüssel in die Hand gegeben, um in unserer veränderten Welt heute Zeugnis für Jesus Christus abzulegen; einen Glauben zu leben, der nicht von äußeren Einflüssen und Bestätigung abhängig ist; einen Glauben, der wetterfest den Weg in die Zukunft weist. Es liegt an uns, uns das zu eigen zu machen, was er uns als Auftrag mitgegeben hat; dass wir seinen Rhythmus aufnehmen und gemeinsam in unsere Diözese hinaus tragen.“ Die Statue lade die Schönstattfamilie in besonderer Weise ein, danach zu fragen, wie sie das lebendig halte, was P. Kentenich vor 100 Jahren angestoßen und als Impuls in die Kirche getragen habe, so der Erzbischof weiter. „Eine Kirche, die bereit ist, zu hören, und sich aufmerksam für das interessiert, was die Menschen unserer Tage brauchen; eine dienende Kirche, die nicht auf Äußerlichkeiten bedacht ist, sondern danach fragt, wie sie Fragenden und den Bedürftigen zur Seite stehen kann; eine pilgernde Kirche, die stets auf dem Weg ist und nicht sich selbst genügt, die bereit ist, andere mitzunehmen auf ihrem Weg und sich dabei von Gott überraschen lässt, der größer ist als unsere Vorstellungen. Wir spüren, wie aktuell und zentral dies ist, um glaubwürdig das Evangelium zu verkünden. Und wie dankbar wir sind, dass wir Papst Franziskus haben, der aus diesem Geist lebt – mit dem wir gemeinsam unsere Vision von Kirche verwirklichen dürfen.“

Mit dem reichen Schatz nicht hinter dem Berg halten

Zollitsch ermutigte die Anwesenden, alles das, was die Schönstattfamilie durch P. Kentenich erfahren habe in die Kirche einzubringen. „Ja, ich möchte beinahe sagen: wir haben die Pflicht, mit unserem reichen Schatz nicht hinter dem Berg zu halten! Unsere Kirche braucht gerade in unserem Land unsere Erfahrungen, braucht die Begegnung mit unserem Gründer. Sei es in der Familienpastoral, wenn es darum geht, Paare zu stärken, Mut für Kinder zu wecken, das Miteinander zu leben und einander Zeugnis zu geben. Mit dem Pilgerheiligtum aufzubrechen und die Gottesmutter unseren Nachbarn zu bringen, sie zum Gebet einzuladen.“ In einer Zeit, in der es nicht mehr so viele Priester gäbe wie gewohnt, habe die Schönstatt-Bewegung als apostolische Gemeinschaft, in der in erster Linie Laien Verantwortung übernehmen, eine Vorreiterrolle. „Wir zeigen in unserer Bewegung, wie ein konstruktives Miteinander von Priestern und Laien aussieht, das wir selbstverständlich leben und dabei den jeweils anderen wertschätzen“, so der Erzbischof.

Segnung (Im Hintergrund die Mariensäule) (Foto: Fischer)

Segnung (Im Hintergrund die Mariensäule) (Foto: Fischer)

Pflanzung eines Kirschbaumes (Foto: Fischer)

Pflanzung eines Kirschbaumes (Foto: Fischer)

Aufstellung der Vaterstatue (Foto: Fischer)

Aufstellung der Vaterstatue (Foto: Fischer)

Einen Kirschbaum als Dank für einen mutigen Bischof

Am Ende des Gottesdienstes, der unter Leitung von Gertraud Wackerbauer und Wilfried Röhrig musikalisch hervorragend gestaltet wurde, dankte Pfarrer Lukas Wehrle, Leiter der Schönstattbewegung in der Erzdiözese Freiburg im Namen der Bewegung dem Erzbischof für seinen elfjährigen Hirtendienst, den er am 29. Juni mit der Weihe seines Nachfolgers, Stephan Burger, in jüngere Hände legen wird.

Erzbischof Zollitsch sei ein Bischof, „der Schwierigkeiten nicht aus dem Weg geht und sich nicht einschüchtern lässt und nicht resigniert", betonte Wehrle. Für diesen Mut, der aus dem Glauben kommt und der immer die offene Tür sucht, sprach er ihm Dank aus. Außerdem erinnerte er an einen Auftrag, den der Bischof immer wieder ins Wort bringt, wenn er für eine „hörende, dienende und pilgernde Kirche“ werbe. „Sie haben damit das Kirchenbild unseres Gründers, das er nach dem Konzil immer wieder verkündet hat, aufgenommen und in dem von Ihnen angestoßenen Dialogprozess konkret gemacht“, betonte Wehrle. Hierfür dankte Wehrle dem Bischof ebenso wie für das Vertrauen, das dieser stets in die Schönstattbewegung gesetzt habe und dem man auch gerecht werden wolle. Als Zeichen dieser Dankbarkeit wurde dann ein kleiner Kirschbaum gepflanzt, der an das erinnern soll, was der Bischof in seiner Amtzeit angestoßen und eingesetzt hat. Der Baum werde bewusst an einem für alle zugänglichen Platz gepflanzt, damit die Früchte auch von allen erreicht werden könnten. Pfarrer Wehrle äußerte die Hoffnung, dass man künftig den Bischof noch oft im Schönstatt-Zentrum Marienfried erleben werde.

Ein reichhaltiges kulinarisches Angebot verwöhnte die vielen Gäste, die alle gerne einen Schattenplatz suchten, um sich zu stärken. Die musikalische Unterhaltung übernahm die Trachtenkapelle Butschbach - Hesselbach unter Leitung von Dirigent Dirigent Jürgen Mehrbrei und auch ein Drehorgelspieler war auf dem Festgelände im Einsatz.

Segnung der Kentenich-Statue durch Erzbischof Zollitsch

Besonderer Höhepunkt war am Nachmittag dann die Aufstellung und Segnung der lebensgroßen Broncestatue von Pater Josef Kentenich auf dem neu gestalteten Vorplatz des Schönstatt-Heiligtums. Im Jahr 1967, ein Jahr vor seinem Tod, hatte Pater Kentenich das Schönstattzentrum in Oberkirch besucht. Viele Menschen auch aus der Diözese hatten ihn als einen geistlichen Vater und prophetischen Priester erlebt, der für die Gestalt der Kirche und für den Glauben heute viel zu sagen hat. "Mit dieser Statue kommt Pater Kentenich als Symbol zu uns, lebt in uns weiter, setzt in uns seine Sendung fort", betonte Pfarrer Wehrle. Der Wunsch, eine solche Statue von Pater Kentenich in Oberkirch aufzustellen war vor mehreren Jahren unter Milwaukee-Pilgern entstanden, die gemeinsam mit dem derzeitigen Rektor des Zentrums in Oberkirch, Dr. Rainer Birkenmaier, auf den Spuren Pater Kentenichs in den USA waren.

Den Auftakt der Feier bildeten vier eindrucksvolle Lebenszeugnisse von Mitgliedern der Schönstattbewegung. Dann wurde die Statue auf einem Rollwagen aus dem Heiligtum an den Platz gebracht, an dem sie nun Pilger und Besucher zum Verweilen zur Begegnung und zur Berührung einlädt. Erzbischof Zollitsch nahm dann die Weihe der Statue vor. Sie wird zur großen Jubiläumswallfahrt um den 18. Oktober 2014 noch zum Ursprungsort der Bewegung nach Schönstatt/Vallendar, um dann im Herbst auf Dauer ihren Platz auf Marienfried zu finden. Viele der Besucher nahmen im Anschluss an die Feier die Gelegenheit wahr, dem Gründer auf Augenhöhe zu begegnen und sich mit der Statue fotografieren zu lassen. Mit der Musik und den Tänzen der Renchtäler Trachtentanzgruppe fand der Festtag einen frohen und stimmungsvollen Abschluss.


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