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23. Juni 2014 | Rund ums Urheiligtum | 

In der Leidenschaft des Ursprungs - Der Generalobere der Schönstatt-Patres feierte 60. Geburtstag


Pater Heinrich Walter (Foto: Brehm)

Pater Heinrich Walter (Foto: Brehm)

Hbre. Zur Feier seines 60. Geburtstages konnte Pater Heinrich Walter Mitte Juni eine große Zahl von Gästen im Vaterhaus seiner Gemeinschaft auf Berg Sion in Schönstatt, Vallendar, begrüßen. Unter den Mitfeiernden waren neben Mitgliedern seiner Ursprungsfamilie und vielen Mitbrüdern aus seiner internationalen Schönstatt-Patres-Familie, deren Generaloberer er derzeit ist, Weggefährten aus den verschiedenen vergangenen Lebensabschnitten, die Walter zu Beginn des Gottesdienstes in der Hauskapelle des Vaterhauses auf Berg Sion vorstellte und eigens begrüßte.

Festgottesdienst in der Hauskapelle des Vaterhauses Berg Sion (Foto: Brehm)

Festgottesdienst in der Hauskapelle des Vaterhauses Berg Sion (Foto: Brehm)

Pater Walter: Wesentlich ist das „Einfach-gern-haben“ (Foto: Brehm)

Pater Walter: Wesentlich ist das „Einfach-gern-haben“ (Foto: Brehm)

Am Altar mit Pfarrer Wolfgang Schneck, Fokolarpriester (l) und Mons. Dr. Peter Wolf, Schönstatt-Institut Diözesanpriester (Foto: Brehm)

Am Altar mit Pfarrer Wolfgang Schneck, Fokolarpriester (l) und Mons. Dr. Peter Wolf, Schönstatt-Institut Diözesanpriester (Foto: Brehm)

Das Zentrale ist das Leben und die Vitalität

Natürlich stünde da am Anfang die Familie, in der er vor allem das Leben aus dem Glauben erfahren und erlernt habe. Für seine Eltern sei der Glaube das A und O gewesen. Sehr beeindruckend sei für ihn z.B. die Beobachtung gewesen, dass es für seine Mutter normal gewesen sei, Arbeit und Gebet miteinander zu verbinden. Dass er nach Erfahrungen mit verschiedenen Jugendgruppen schließlich bei der Schönstattjugend hängen geblieben sei, sei zwei Punkten geschuldet: „Wie die über Gott geredet haben, das habe ich bis dahin nicht gehört und das hat mich beeindruckt. Und wie die einander das Leben erzählt haben, auch das kannte ich so noch nicht.“ Auf dem Weg zu den Schönstatt-Patres sei ihm der Kurs, in den er im Noviziat gekommen sei, wichtig geworden und bis heute wichtig. Hier sei ihm deutlich geworden, „dass das Zentrale das Leben ist und die Vitalität. Es muss immer zuerst um das Leben gehen und um die Frage, was macht uns lebendiger.“ Er sei sehr dankbar für alle Erfahrungen in dieser „Sions Vivens“ - Kursgemeinschaft innerhalb der Patres-Gemeinschaft.

Beziehung und Freundschaft

Nach seiner Priesterweihe am 6. Juli 1985 habe er mit der Arbeit als Vikar in Rottweil dann seine „erste Liebe“ getroffen. Das Leben mit Menschen zu teilen, zu versuchen mit positiver Grundeinstellung aufeinander zuzugehen, das sei für ihn als angehenden Seelsorger eine wunderbare Erfahrung gewesen und er freue sich besonders, dass aus dieser Zeit Freunde sein Geburtstagsfest mitfeierten. Weiter begrüßte Pater Walter Weggefährten aus der Zeit als Jugendseelsorger in seiner Heimatdiözese Freiburg, aus der Familienakademie, bei der er mitarbeiten dürfe, aus der „Genesis-Generation“ in der sich Schönstätter zusammen getan haben, denen es vor allem um Beziehung und Freundschaft über die Gemeinschaftsgrenzen hinweg ging, und natürlich Mitglieder aus den Leitungen der Schönstattgemeinschaften, mit denen er im Generalpräsidium des Schönstattwerkes zusammenarbeiten dürfe sowie Verantwortliche, die derzeit das Jubiläum 2014, den 100. Geburtstag Schönstatts, vorbereiten.

Vor der Zusammenarbeit die Freundschaft

Besonders freue er sich über die Anwesenheit von zwei Priestern aus der Fokolarbewegung, die stellvertretend für andere Wegbegleiter aus dem Bereich des „Miteinander für Europa“ stünden. Dass er persönlich in diesem Miteinander mitwirken dürfe, sei ein großes Geschenk. Auch hier stünde an erster Stelle die Freundschaft und dann erst käme die Zusammenarbeit. „Wenn man mit Protestanten auf menschlicher Ebene erst mal Freundschaft schließt, dann kann man hinterher zusammenarbeiten! Die theologischen Schwierigkeiten existieren dann zwar noch, aber als Freunde kann man über das Trennende ganz anders reden.“ Den Vorgang der gegenseitigen Ergänzung der Charismen bezeichnete Pater Walter als etwas Singuläres, Bahnbrechendes in der Kirche und - wenn man an die Zusammenarbeit für Europa denke - auch in der Gesellschaft. „Hier gießt der Heilige Geist Gnade in Kübeln aus und ich darf beteiligt sein und mitarbeiten!“, betonte Pater Walter nicht ohne Respekt.

Gratulationslied der Novizen der Schönstatt-Patres (Foto: Brehm)

Gratulationslied der Novizen der Schönstatt-Patres (Foto: Brehm)

Pater Antonio Bracht (r.) gratuliert Pater Walter (Foto: Brehm)

Pater Antonio Bracht (r.) gratuliert Pater Walter (Foto: Brehm)

Martin Walter, Präsident des Württembergischen Volleyball-Landesverbandes gratulierte seinem Bruder Heinrich  (Foto: Brehm)

Martin Walter, Präsident des Württembergischen Volleyball-Landesverbandes gratulierte seinem Bruder Heinrich  (Foto: Brehm)

Pater Lothar Penners gratuliert im Namen der Sions-Provinz der Schönstatt-Patres (Foto: Brehm)

Pater Lothar Penners gratuliert im Namen der Sions-Provinz der Schönstatt-Patres (Foto: Brehm)

Auf dem Weg zu gelingendem und glücklich machendem Leben

Seine Predigt zu drei Worten, die er aus den drei Lesungen entnommen hatte, wollte Pater Walter als ein Zeugnis aus seiner Lebensgeschichte verstanden wissen, wie Leben gelingen, wie Leben glücklich werden kann.

Die Erfahrung, geliebt zu sein und jemandem zu gehören, die er als Kind in der Familie gemacht habe, sei eine gute Voraussetzung, dass das Wort aus Dtn 7, 69: "Weil der Herr euch liebt" und "Ihr gehört ihm persönlich“ in die Seele fallen und schließlich Wesentliches für ein gelingendes und glücklich machendes Leben bewirken könne.

Mit seinen eigenen Worten oder mit den Worten Pater Kentenichs wolle er eine Erfahrung aufgreifen, die in Kol. 3,12-16 zum Ausdruck komme: „Im Leben geht es um das schlichte Gern - haben.“ Wesentlich sei nicht das „Theater“ um Ideale und Ideologien, sondern das „Einfach-gern-haben“. Das schlichte gern haben sei ein Band das Menschen zusammenführe und zusammenhalte. Durch dieses Band geschehe Vervollkommnung wie es im Kolosserbrief ausgedrückt werde. „Sagen wir es in ganz einfachen Worten, die jeder versteht: durch dieses ‚Gern haben‘ werde ich ein besserer Mensch und durch mein ‚Gern haben‘ wird der andere ein besserer Mensch“, so Pater Walter. Das sei Vervollkommnung.

Aus dem Evangelium vom Kauf des Ackers mit der Perle (Mt 13, 44-46) stamme das dritte Wort, das auf den Weg zu einem geglückten Leben hinweise. Es gehe darum, nicht etwas, sondern alles zu geben. „Wenn es gelingt, alles zu geben, dann passiert mehr“, sagte Pater Walter. Heute redeten alle davon, dass es wichtig sei, zur Fülle des Lebens zu gelangen. „Mir scheint“, so Pater Walter, „die Fülle beginnt mit diesem schlichten Vorgang alles zu geben, dass der ganze Mensch in diesem Vorgang drin ist.“

In der Leidenschaft des Ursprungs weiterleben

Beim Empfang und dem sich anschließenden Assado konnte Pater Walter Glückwünsche seiner Mitbrüder und der anwesenden Gäste entgegen nehmen. Nach einer gesungenen Gratulation durch die Novizen der Schönstatt-Patres charakterisierte der Brasilianer Pater Antonio Bracht bezugnehmend auf die aktuell laufende Weltmeisterschaft Pater Heinrich Walter als einen für die Celesao (Bedeutung: Auslese) geeigneten Mann, den Jogi Löw deshalb als Ersatz für den verletzten Reus nachnominieren könne. Walter habe immer den Überblick und könne sich an neue Situationen gut anpassen. Wenn einer der 60 wird in der Leidenschaft des Ursprungs sich weiter einsetzen möchte, sei er für ein Nationalteam geeignet.

Martin Walter, Präsident des Württembergischen Volleyball-Landesverbandes gratulierte seinem Bruder Heinrich und überreichte ihm einen vom Olympiasieger signierten Volleyball mit dem Wunsch, dass er immer mal wieder die Zeit finden solle, sich mit diesem Sport zu entspannen.

Pater Lothar Penners aus der Leitung der Sions-Provinz der Schönstatt-Patres gratulierte Pater Walter im Namen der Sions-Provinz und überreichte ihm einen Geschenkgutschein für eine Reise nach Antiochia, „jener Stadt, in der sich Wichtiges für die Zukunft des jungen Christentums entschieden hat und von der aus Paulus aufbrach zur Evangelisierung in der alten Welt.“ Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass Walter nach Ablauf seiner Zeit als Generaloberer wieder in den Aufgabenbereich der Sions-Provinz zurückkehren möge.


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