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21. Juni 2014 | Deutschland | 

Heimwärts zum Vater … Zur Beerdigung von Lambert Schroedter


Beisetzungsfeier für Marienbruder Lambert Schroedter (Foto: Brehm)

Beisetzungsfeier für Marienbruder Lambert Schroedter (Foto: Brehm)

Claudia und Heinrich Brehm. Mit dem frühen Tod von Lambert Maria Schroedter verliert die Gemeinschaft der Schönstätter Marienbrüder einen Mitbruder, der für die Sendung seiner Marienbrüder-Familie lebte und sich neben seiner beruflichen Tätigkeit vor allem für das Apostolat für Männer besonders auch in Polen und Tschechien engagierte. Der erst 55jährige Schroedter, der trotz schwerer Erkrankung mit einem Blick in die Zukunft lebte und noch viele Pläne hatte, erlag am 11. Juni nach einer Knochenmarks-Transplantation und einem sechswöchigen künstlichen Koma seinem Krebsleiden. Mit einem Requiem in der Hauskapelle des Pilgerhauses in Schönstatt und der Beerdigung auf dem Friedhof in Vallendar nahmen die Gemeinschaft, die Familie und Freunde einen Tag vor Fronleichnam Abschied von ihrem Mitbruder.

Lambert Schroedter: geboren am 1.12.1958, gestorben am 11.6.2014 (Foto: Schönstätter Marienbrüder)

Lambert Schroedter: geboren am 1.12.1958, gestorben am 11.6.2014 (Foto: Schönstätter Marienbrüder)

„… als ‚Bruder in Christus‘ dienen“

Lambert Schroedter, seit seiner Jugend mit Schönstatt verbunden, - er war Diözesanführer der Schönstatt-Mannesjugend in der Erzdiözese Freiburg – spürte seine Berufung zum Marienbruder im Schatten des damals gerade entstehenden „Heiligtums der Berufung“ in Freiburg-Merzhausen. Er schrieb in seiner Bewerbung: „Ich möchte schlicht und einfach, unerkannt den Menschen als ‚Bruder in Christus‘ dienen.“ Mit seinem Kurs fühlte er sich besonders dem biblischen Bild und Ereignis vom Berg Tabor verbunden. „In dieser Begegnung bleiben zu wollen, die Gemeinschaft mit Jesus zu leben, in der Feier der Eucharistie und der Anbetung des Herrn zu verharren – das markierte die Spiritualität Lamberts, so führt Pater Joachim Schmiedl, Geistlicher Assistent der Schönstätter Marienbrüder in seiner Predigt beim Requiem aus. „Die Schwestern vom Kreuzberg können von dieser Liebe zum Heiligtum, von der Treue zur Anbetung und dem Gebet des Rosenkranzes Zeugnis ablegen.“

Predigt: Pater Joachim Schmiedl, Geistlicher Assistent der Schönstätter Marienbrüder  (Foto: Brehm)

Predigt: Pater Joachim Schmiedl, Geistlicher Assistent der Schönstätter Marienbrüder  (Foto: Brehm)

„… als ‚Bruder in Christus‘ dienen“ (Foto: Brehm)

„… als ‚Bruder in Christus‘ dienen“ (Foto: Brehm)

Beerdigung in der Grablege der Schönstätter Marienbrüder auf dem Friedhof in Vallendar (Foto: Brehm)

Beerdigung in der Grablege der Schönstätter Marienbrüder auf dem Friedhof in Vallendar (Foto: Brehm)

Einsatz für Josef Engling

Das große Vorbild Lambert Schroedters sei Josef Engling gewesen. Dabei habe er sich besonders zu dessen Geburtsort Prositten im Ermland (heute Polen) hingezogen gefühlt. Seit über 15 Jahren fuhr er regelmäßig dorthin, knüpfte Freundschaften, organisierte Pilgerfahrten, nahm teil an den Engling Seminaren und redigierte bis zuletzt auch noch in seiner schweren Krankheit den Rundbrief, der über Aktivitäten im Umfeld von Prositten und Cambrai, dem Sterbeort Josef Englings, informiert.

Vertrauen auf einen liebenden Vater-Gott

Dass Lambert Schroedter auch seinen letzten Lebensabschnitt im Vertrauen auf einen liebenden Vater-Gott gehen konnte, ist – wie Pater Schmiedl in seiner Predigt weiter ausführen konnte - einem beeindruckenden Gebet zu entnehmen, das Schroedter angesichts seiner immer offenkundiger werdenden Krankheit und konfrontiert mit den Fragen nach Therapien und einer nötigen Knochenmarks-Transplantation im Juli 2013 in einem Kreis von Vertrauten im Kreuzberg-Heiligtum in Bonn betete. „Liebe Mutter und Königin, mein Leben ist gefährdet … Ich habe Hunger auf Leben und möchte gerne meine Gesundheit wiedererlangen … ich bin aber auch bereit das Kreuz dieser Krankheit zu tragen, wenn es im Plane des Vaters liegt und notwendig ist für die Erfüllung meiner Lebenssendung … Im Liebesbündnis … lege ich … mein Leben ganz in deine Hände und biete es an für die Ziele der großen Sendung, die der Gründer in Dachau für die Marienbrüder und die gesamte Männerwelt erfleht hat …“ Lambert habe sein Lebensangebot als einen Beitrag gesehen „für einen fruchtbaren Aufbruch der weltweiten Schönstatt-Familie im Hinblick auf das Jubiläum 2014.“ Die Strahlkraft des Urheiligtums und ein künftiges Heiligtum im Ermland - so Pater Schmiedl – seien Lambert Schroedter besonders wichtig gewesen.

Dank für einen unermüdlichen Einsatz für Männer in Polen und Tschechien (Foto: Brehm)

Dank für einen unermüdlichen Einsatz für Männer in Polen und Tschechien (Foto: Brehm)

Engagement für Männer in Osteuropa

Ein Vertreter der tschechischen Männerliga, der extra zur Beerdigung gekommen war, würdigte am Ende des Gottesdienstes, der auf Wunsch des Verstorbenen und von ihm selbst zu Lebzeiten noch vorbereitet als Auferstehungsgottesdienst gefeiert wurde, das Engagement von Bruder Lambert für Männergruppen in Osteuropa: „Wir sind traurig, enttäuscht und fast ohne Hoffnung. Unsere Situation erinnert an Emmaus. So wie wir Bruder Lambert gekannt haben mit viel apostolischem Einsatz und unerschütterlichem Vertrauen zu Maria, war es uns unvorstellbar, dass er seine Krankheit nicht überwinden würde. Auf Ostern schrieb er uns: ‚Mit dem Leiden, Sterben und Auferstehen Christi können wir alles verbinden, was uns belastet, auch unser eigenes Leiden. Das Leid ist der Schlüssel für unser Christsein, um neu zu Jesus zu finden. Das Leid schenkt viele Gnaden.‘ Diese Worte hat er mit seinem Leben bewiesen. Mit großem Dank gedenken wir der Reisen Bruder Lamberts in unser Land. Er half mit, unsere Gruppe zu formieren und geistlich zu unterstützen. Danke.“

Nach dem Requiem begleiteten Mitbrüder, Familienangehörige, Studenten, Angehörige der Hausgemeinschaft vom Kreuzberg in Bonn und viele Freunde Lambert Schroedters Sarg zum Friedhof in Vallendar, wo er in der Grablege der Schönstätter Marienbrüder im Kreise der schon verstorbenen Mitbrüder seine letzte Ruhestätte fand. Sonne und Wolken, die sich während der Beerdigungsfeier ständig abwechselten, ließen den Ruf vor dem Evangelium des Tages wirklich erfahrbar werden: „Aus der leuchtenden Wolke rief die Stimme des Vaters: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Halleluja!“


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