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10. Juni 2014 | Deutschland | 

Mit allen Sinnen und Kräften, geöffnet für Gottes Geist“ - Pfingstgebet 2014 in Deutschland


9 Tage Pfingstgebet für den Dialogprozess der Kirche in Deutschland (Foto: Brehm)

9 Tage Pfingstgebet für den Dialogprozess der Kirche in Deutschland (Foto: Brehm)

Claudia Brehm/Hbre. Auch in diesem Jahr beteiligten sich wieder viele Gemeinden und Gebetsgruppen in Deutschland in der Zeit von Christi Himmelfahrt bis Pfingsten am Pfingstgebet für den Dialogprozess der Kirche in Deutschland. An vielen Orten wurde bei täglich stattfindenden Gebetstreffen an einem Bildstock, in einer Kirche, in/an einer Kapelle oder einem Schönstattzentrum um die Gaben des Heiligen Geistes gebetet. Anhand von Texten, die Pfarrer Josef Treutlein, Würzburg, in einer Arbeitshilfe zusammengestellt hatte, war das Pfingstgebet in diesem Jahr eine besondere Einladung, „Mit allen Sinnen und Kräften, geöffnet für Gottes Geist“ zu leben. Das Pfingstgebet wurde von der Schönstatt-Bewegung angeregt, um den 2011 von den Deutschen Bischöfen auf Initiative von Erzbischof Robert Zollitsch, Freiburg, ins Leben gerufenen und immer noch andauernden Dialogprozess in der katholischen Kirche besonders im Gebet zu unterstützen.

Die Volontäre 2014 gestalteten einen Abend des Pfingstgebetes in Schönstatt am Urheiligtum (Foto: Brehm)

Die Volontäre 2014 gestalteten einen Abend des Pfingstgebetes in Schönstatt am Urheiligtum (Foto: Brehm)

Vereine mit ins Boot genommen

Familie Regina und Richard Schmucker engagieren sich seit zwei Jahren für das Pfingstgebet in ihrer Gemeinde im Kreis Rottweil. Sie schrieben alle kirchlich engagierten Vereine in ihrem Dorf an und luden sie ein, das Pfingstgebet mitzugestalten. Außerdem nahmen sie auch die Anliegen dieser Gruppen in die Gebetsstunde mit hinein, was die Teilnehmer jeweils sehr bewegt hat. Durch diese Art angesprochen, nahmen auch örtliche Jugendgruppen an der Gestaltung des Pfingstgebetes teil. In diesem Jahr konnte sich das Initiatoren-Ehepaar über beträchtlichen Zuwachs von Teilnehmern freuen, die der Einladung zum neuntägigen Pfingstgebet gerne jeden Abend folgten. „Ihnen ist der Heilige Geist, der ja manchmal nur schwer verständlich erscheint, ans Herz gewachsen und seine Wichtigkeit für ihr Leben hat zugenommen“, erzählt Richard Schmucker. „Zum Glück gibt es das gute Textheft“, meinte seine Frau, „ansonsten wäre die Hürde für mich viel zu hoch gewesen, zum Pfingstgebet zusammenzurufen. Aber mit diesem Arbeitsmaterial, mit den sehr guten Texten, war es vom Arbeitsaufwand für mich gut zu schaffen.“

Arnsberg: „Dem Himmel so nah ...“

Ein besonderes Erlebnis hatten auch die Besucher des Pfingstgebetes in Arnsberg, wo am 12. Mai die kleine Waldkapelle Opfer einer Brandstiftung wurde. Gabriele Thießen berichtet, dass das Pfingstgebet nicht ausfallen musste. „An einem Kreuz, das neben der Kapelle steht, haben wir ein Foto vom Inneren der ehemaligen Kapelle angebracht und so einen schönen Platz unter freiem Himmel geschaffen für das Pfingstgebet in diesem Jahr. Dem Himmel so nah ...“ Die Teilnehmer hätten sich immer wieder bedankt für die modernen, alltagsnahen Texte des Pfingstgebetes und wären gerne am nächsten Abend wieder gekommen. Wie Frau Thießen weiter berichtet, freut sich die kleine Schönstattfamilie von Arnsberg besonders darüber, dass aus der Bevölkerung starke Anstöße und Unterstützung kommen, die zerstörte Kapelle wieder aufzubauen. „Jede erdenkliche Mithilfe, sei es finanziell oder durch Mitarbeit beim Abriss und Wiederaufbau, wird uns zugesagt“, so Frau Thießen. „Die Kapelle sei den Menschen über die Jahre doch sehr wichtig und zum persönlichen Anker- bzw. Ruhepunkt geworden.“

Unter reichlich Brausen und Luftzug – fast hätte man meinen können, der Heilige Geist ist im Anflug – landete der örtliche Rettungshubschrauber am Schluss des Pfingstgebetes am Donnerstag, 5.6.2014, direkt neben dem Urheiligtum auf der Pilgerwiese (Foto: Brehm)

Unter reichlich Brausen und Luftzug – fast hätte man meinen können, der Heilige Geist ist im Anflug – landete der örtliche Rettungshubschrauber am Schluss des Pfingstgebetes am Donnerstag, 5.6.2014, direkt neben dem Urheiligtum auf der Pilgerwiese (Foto: Brehm)

Reichlich Brausen und Luftzug beim Urheiligtum

In Schönstatt, Vallendar, versammelte sich seit Christi Himmelfahrt am Urheiligtum jeden Abend eine stetig anwachsende Zahl von Betern, Pilgern, „Schönstattbewohnern“ und den seit neuestem dort lebenden Volontären 2014 (freiwillige junge Helfer aus aller Welt zur Vorbereitung des 100 jährigen Jubiläums Schönstatt im Oktober), zu 30 Minuten Pfingstgebet, das mit dem Abendsegen um 21 Uhr endete. Ob Priester, Frauen von Schönstatt, Pallottiner, Marienschwestern, Marienbrüder oder Volontäre 2014 den Abend gestalteten, jedes Mal entstand Gemeinschaft im Gebet ums Urheiligtum herum und das Bedürfnis, in diese zerrissene Welt den Heiligen Geist herab zu bitten. Der von der Familienbewegung gestaltete Abend, der unter dem Thema „Wonach duften wir“ stand, mit viel Weihrauch gestaltet war und den Teilnehmern die Frage stellte, welchen (Lieblings-)Duft sie in die Welt tragen möchten, fand am Ende der Gebetsstunde einen bemerkenswerten Abschluss: Unter reichlich Brausen und Luftzug – fast hätte man meinen können, der Heilige Geist ist im Anflug – landete der örtliche Rettungshubschrauber direkt neben dem Urheiligtum auf der Pilgerwiese. Nachdem der Notarzt der betroffenen Person in einem nahegelegen Schönstatt-Haus helfen konnte, wurde der Hubschrauber unter viel Winken wieder verabschiedet. Am letzten Abend des Pfingstgebetes, den die Mitglieder des Schönstatt Frauenbundes gestalteten, gab es traditionell zum Ausklang wieder ein Pfingstfeuer und für jeden ein oder mehrere Stücke herrlichen Kuchen. Obwohl die Gemeinschaft am Pfingstsonntag bei einem Tag der offenen Tür allen Interessierten ermöglichen wollte, das neu renovierte Haus Mariengart zu besuchen, ließen die Frauen es sich nicht nehmen, auch für den Abschluss der Pfingstnovene noch zu backen. „Daran könnte man sich gerne gewöhnen“, meinte eine Familie, „dass jeden Abend bis 22.00 Uhr so viel Leben ums Urheiligtum ist, so viele Menschen noch zusammen stehen und miteinander Spaß haben.“

Ein Abend wurde am Urheiligtum in Schönstatt von Pallottiner-Pater Pater Edward Fröhling SAC gestaltet (Foto: Brehm)

Ein Abend wurde am Urheiligtum in Schönstatt von Pallottiner-Pater Edward Fröhling SAC gestaltet (Foto: Brehm)

Nicht nur durch die guten Textvorlagen, sondern auch durch die Vorbereitung der Gebetsabende durch verschiedene Gemeinschaften und mit internationalen Liedern war das Pfingstgebet sehr abwechslungsreich (Foto: Brehm)

Nicht nur durch die guten Textvorlagen, sondern auch durch die Vorbereitung der Gebetsabende durch verschiedene Gemeinschaften und mit internationalen Liedern war das Pfingstgebet sehr abwechslungsreich (Foto: Brehm)

Pfingstgebet - Erlebnis von Kirche im Kleinen

Aus weiteren Rückmeldungen von Verantwortlichen für das Pfingstgebet ist immer wieder die Dankbarkeit über die modern gestalteten Texte mit viel Bezug zum konkreten Leben zu entnehmen. Viele der Teilnehmer haben zum Ende der Pfingstgebete darum gebeten, das Heft mit nach Hause nehmen zu dürfen. Nach Ende dem Pfingstfestes erhielt das Büro des Leiters der Schönstatt-Bewegung in Deutschland z.B. die folgende Nachbestellung: „Bitte senden Sie mir noch 3 Mal das Pfingstgebet 2014 zu, da es in meinem Freundeskreis auf so positive Kritik gestoßen ist.“ Vom „Schönstatt-Heiligtum der Freude“ in Herxheim oder auch vom „Schönstatt-Heiligtum der barmherzigen Vaterliebe“ in Borken war zu hören, dass sich jeden Abend eine Gruppe begeisterter Hl. Geist Anrufer versammelt hätte. Teilnehmer hätten öfters geäußert, wie gut Ihnen diese halbe Stunde tue, es sei einfach „so schön und wohltuend“.

Die Verantwortlichen der Pfingstgebete äußern sich dankbar darüber, dass sie jedes Jahr auf so gut ausgearbeitete, schon fertige Textzusammenstellungen zurückgreifen könnten, die trotzdem Raum lassen, die Gebetszeiten nach den individuellen Erfordernissen vor Ort zu gestalten. Der Organisationsaufwand für diese Gebetsangebote sei sehr niedrig. „Geringer Aufwand, maximaler Gewinn: Gemeinschaftsfeeling, inspirierende Texte, gute Vorbereitung auf Pfingsten, Stress-Stopper in hektischen Tagen, Erlebnis von Kirche im Kleinen - so ein Angebot findet man so schnell nicht wieder“, meinte Veranstalter Michael D. „Wir werden nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein.“

Mehr Informationen

  • Die Materialien der vergangenen drei Jahre stehen auf der Internetseite www.pfingstgebet.schoenstatt.de weiterhin zum Download bereit.
  • Das Pfingstgebet für den Dialogprozess der Kirche in Deutschland findet auch im kommenden Jahr statt. Termin: 14. bis 23. Mai 2015

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