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10. Juni 2014 | Deutschland | 

Siebensprachiges Friedensgebet am Pfingstsonntag in Schönstatt


Ein internationales Team leitete das Friedensgebet am Urheiligtum in Vallendar (Foto: Brehm)

Ein internationales Team leitete das Friedensgebet am Urheiligtum in Vallendar (Foto: Brehm)

Hbre. Knapp 100 Beter versammelten sich am Abend des Pfingstsonntages um das Urheiligtum in Schönstatt, um sich in das zeitgleich im Vatikan stattfindende Friedensgebet einzuschalten, zu dem Papst Franziskus die Präsidenten Shimon Peres und Mahmut Abbas in die Vatikanischen Gärten eingeladen hatte. Die wegen des bevorstehenden Hundertjahrjubiläums anwesenden Volontäre, Pfingst-Besucher aus aller Welt und anwesende Mitglieder der internationalen Leitungen verschiedener Schönstattgemeinschaften, sowie Jugendliche, die tagsüber noch die JubiDays der SchönstattMJF mitgefeiert hatten, bildeten eine internationale Gebetsgruppe, die gemeinsam um den Heiligen Geist für das Treffen in Rom betete.

Mit Maria um den Geist Gottes für den Frieden beten

"Wir haben uns in unserem Coenaculum versammelt, dem Urheiligtum," sagte Schwester Marie Munz zu Beginn der Gebetszeit um 20 Uhr, und lud dazu ein, gemeinsam mit Maria, der Mutter Jesu, die vor 2000 Jahren mit den Aposteln das Kommen des Heiligen Geistes erwartet habe, für das Kommen des Frieden zu beten. "Wir verbinden uns mit der Gottesmutter und bitten mit ihr um den Heiligen Geist für Papst Franziskus, für den israelischen Präsidenten Perez und für den palästinensischen Präsidenten Abbas."

Friedensgebet am abend des Pfingstsonntages in Schönstatt (Foto: Brehm)

Friedensgebet am Abend des Pfingstsonntages in Schönstatt (Foto: Brehm)

Wie das Gebetstreffen in Rom bestand auch die Gebetszeit am Urheiligtum aus drei Teilen: dem Lob Gottes, einer Gewissenserforschung und Fürbitten. Alle Gebete, Texte und Lieder der Gebetszeit wurden im Wechsel in Spanisch, Englisch und Deutsch vorgetragen.

Was kann ich selbst für Frieden tun?

In einem Moment der Stille war jeder Teilnehmer dazu aufgefordert, sich zu fragen, wo er selbst nicht wohlwollend mit anderen umgeht und so zum Unfrieden beiträgt. Die Einladung, "unser ehrliches Bekennen und Bereuen, der Gottesmutter als Beitrag zum Gnadenkapital für das Treffen in Rom zu schenken", wie es in der Gebetszeit hieß, wurde mit einem eindringlichen "Kyrie eleison" beantwortet.

Mit einem Rosenkranz-Fürbitt-Gebet in sieben Sprachen (spanisch, englisch, deutsch, portugiesisch, ungarisch, polnisch und in einer philippinischen Sprache), zu dem im Urheiligtum sieben Kerzen entzündet wurden fand die Gebetszeit ihren Höhepunkt.

Papst Franziskus: Mauern der Feindschaft niederreißen

Während sich in Schönstatt die Teilnehmer darin übten, das "Ave Maria" und das "Vater unser" in den verschiedenen Sprachen mitzubeten, sprach Papst Franziskus an die Präsidenten Israels und Palästinas gewandt in Rom davon, dass die Welt ein Erbe sei, das die Menschen von den Vorfahren empfangen hätten, sie aber auch eine Leihgabe der zukünftigen Generation, der Kinder sei, "Kinder, die müde und erschöpft sind von den Konflikten und danach verlangen, den Anbruch des Friedens zu erreichen; Kinder, die uns bitten, die Mauern der Feindschaft niederzureißen und den Weg des Dialogs und des Friedens zu beschreiten, damit Liebe und Freundschaft triumphieren", so der Papst. Und weiter: "Viele, allzu viele dieser Kinder sind unschuldige Opfer von Krieg und Gewalt geworden – Pflanzen, die in voller Blüte ausgerissen wurden. Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass ihr Opfer nicht vergeblich sei. Möge die Erinnerung an sie uns den Mut zum Frieden einflößen, die Kraft, um jeden Preis beharrlich den Dialog fortzusetzen, die Geduld, Tag für Tag das immer festere Netz eines respekt- und friedvollen Zusammenlebens zu knüpfen, zur Ehre Gottes und zum Wohl aller."

Hoffnungs-Zeichen für Bereitschaft zum Friedensschluss

Der israelische Präsident Shimon Peres erinnerte in seiner kurzen Ansprache an die Bedeutung Jerusalems für das jüdische Volk und sprach davon, dass sich das israelische und das palästinensische Volk Frieden wünschen: "Wir alle brauchen Frieden. Frieden unter Gleichen!“ Auch Präsident Abbas bat um Frieden und Gerechtigkeit für sein Volk, um ein würdiges Leben in Freiheit, eine Zukunft in einem freien und unabhängigen Staat. Er sagte: „Wir bitten dich, Palästina und vor allem Jerusalem in einen sicheren Ort für alle Gläubigen, einen Ort des Gebets und der Anbetung für alle monotheistischen Religionen zu verwandeln.“

Ein gemeinsam gepflanzter Ölbaum, und als „Friedensgeste“ ein aufrichtiger Handschlag zwischen Papst Franziskus und den Präsidenten Israels und Palästinas sowie herzliche Umarmungen waren eindrucksvolle Hoffnungs-Zeichen, die um die ganze Welt gingen.

Gegen 21 Uhr kamen noch mehrere Gruppen der SchönstattMJF dazu, die Tagsüber ihre JubiDays gefeiert hatten (Foto: Brehm)

Gegen 21 Uhr kamen noch mehrere Gruppen der SchönstattMJF dazu, die Tagsüber ihre JubiDays gefeiert hatten (Foto: Brehm)

 


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