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3. Juni 2014 | Rund ums Urheiligtum | 

Schönstatt-Männerbund geht Pilgerweg für den Frieden in Europa


Pilgerweg zu Fuß und per Schiff zur Gnadenkapelle in Vallendar-Schönstatt (Foto: Konrad)

Pilgerweg zu Fuß und per Schiff zur Gnadenkapelle in Vallendar-Schönstatt (Foto: Konrad)

Joachim Konrad. Der Einladung des Schönstatt-Männerbundes zu einem Pilgerweg an Christi Himmelfahrt waren gut 30 Männer gefolgt. Unter dem Motto „100 Jahre: Beginn 1. Weltkrieg und Gründung Schönstatts“ war das Anliegen des Pilgerweges mit „Erinnerung - Versöhnung - Friede für Europa“ formuliert. Der Pilgerweg führte die Teilnehmer von Koblenz-Metternich zum Deutschen Eck und mit dem Boot weiter nach Vallendar. In der Gnadenkapelle endet der Pilgerweg

Der Pilgermarsch startete beim Schönstatt-Heiligtum in Metternich, wo es auch eine Statue des Gründers Schönstatts, P. Josef Kentenich, gibt  (Foto: Konrad)

Der Pilgermarsch startete beim Schönstatt-Heiligtum in Metternich, wo es auch eine Statue des Gründers Schönstatts, P. Josef Kentenich, gibt  (Foto: Konrad)

Die Berufung zu christlichen Männern und Vätern verlebendigen

Als Ausgangspunkt hatten die Männer das Schönstatt-Heiligtum in Koblenz-Metternich gewählt, das den Titel „Vaterheiligtum“ trägt. Es weist besonders hin auf Gott als guten Vater, wie ihn Pater Josef Kentenich, der Gründer Schönstatts, mit besonderer Leidenschaft verkündet hatte. An diesem Ort wollten die Teilnehmer in der Begegnung mit dem Gründer Schönstatts ihre eigene Berufung zu christlichen Männern und Vätern verlebendigen. In der Nähe der Kapelle erfuhren die Männer am Grab Schwester Emilie Engels, an Hand ihrer Lebensgeschichte, wie krank Menschen sein können, die schreckliche Gottesbilder in ihrem Leben mit sich tragen, so dass sie „beinahe unfähig sind zu leben“ (P. Kentenich über Schwester Emilie). Die Männer beteten, dass Maria, die Mutter Gottes, von diesem Vaterheiligtum aus die Not der Welt überwinden hilft, indem sie vielen Männern hilft, zu echten Vätern zu werden, die ihren Dienst am Leben leisten.

Auf der Koblenzer Schleuse (Foto: Konrad)

Auf der Koblenzer Schleuse (Foto: Konrad)

Für wen gehst du?

Mit der Impulsfrage „Für wen gehst du?“ machten die Männer sich dann auf den Weg. Ein erster Halt war auf der Moselschleuse mit ihrer faszinierenden Technik. Helmut S. meinte: „Dieses Auf und Ab und der ungeheure Kraftaufwand sind doch ein schönes Beispiel für 100 Jahre Schönstatt: auch ein ständiges Auf und Ab, immer wieder neue Kraftanstrengungen und schließlich die Erfahrung: die Gottesmutter ist es, die uns Brücken baut.“

Gründung Schönstatts und Beginn des 1. Weltkriegs im selben Jahr

Am Deutschen Eck hielt Dieter Große Böckmann einen interessanten Kurzvortrag über die Hintergründe und Auswirkungen des 1. Weltkrieges, in dessen Gefolge sich über Europa eine Kultur des Todes ausbreitete. In der Kirche St. Kastor setzte er die Betrachtung fort und stellte die Gründungsstunde Schönstatts in einen geistesgeschichtlichen Zusammenhang zum Krieg. Dadurch konnten die Zuhörer erfahren, wie der junge Pater Kentenich aus diesem Mainstream von 1914 den Geist der Zeit herausdestillierte und als Auftrag Gottes für die junge Generation formulierte.

Station am Deutschen Eck (Foto: Konrad)

Station am Deutschen Eck (Foto: Konrad)

Rast bei der Kirche St. Kastor (Foto: Konrad)

Rast bei der Kirche St. Kastor (Foto: Konrad)

Aus diesem unscheinbaren Samenkorn in der kleinen Kapelle im Tal von Schönstatt ist nach 100 Jahren eine weltweite Bewegung gewachsen, die sich der Gottesmutter für ihren Weltauftrag zur Verfügung stellt, eine neue Kultur des Lebens zu schaffen. Eine musikalische Mediation durch Guido Müller, auf dem Saxophon gespielt, rundete die Stunde ab. Mit einem gemeinsamen „Gebet für die Beseelung Europa“ endete der Morgen.

Am Denkmal für die Opfer von Krieg und Gewalt trafen sich die Männer mit einer weiteren kleinen Pilgergruppe, und fuhren gemeinsam mit dem Boot nach Vallendar weiter. Der Pilgerweg endete mit einem Dank in der Gnadenkapelle in Schönstatt.

Fazit der Männer: eine gelungene Mischung aus Pilgern, Beten, Impulsen, Erklärungen, die in die historischen Hintergründe einführten, und immer wieder Gespräche miteinander. Ernest O. formulierte sein Erlebnis so: „In Metternich wurden meine schönstättischen Lebensgeister neu geweckt. Ich erinnerte mich, wie ich Schönstatt kennenlernte und getrunken habe wie jungen Wein. Heute wird dieser Wein 100 Jahre alt und ich muss sagen, er schmeckt von Jahr zu Jahr besser!“


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