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16. April 2014 | Deutschland | 

Das „Vater unser“ mit den Füßen beten


Ankunft am Urheiligtum in Vallendar-Schönstatt (Foto: privat)

Ankunft am Urheiligtum in Vallendar-Schönstatt (Foto: privat)

Sr. Marié Munz. Begleitet von Sonnenschein und angenehmer Brise erreichen die sieben Pilger/innen am Samstag, den 12. April 2014, gegen 17.00 Uhr ihr Ziel, das Urheiligtum in Schönstatt. Aufgebrochen sind sie in Koblenz in der St. Kastor Basilika. Bewusst sprachen sie zu Beginn das Gebet für die Synode im Bistum Trier, um das große Anliegen der Erneuerung der Kirche im Heiligen Geist mitzutragen – Schritt für Schritt.

Gebet und Wegstationen an Orten des NS-Terrors

Werner Welling aus Ochtendung führt mit dem Pilgerstab in der Hand die kleine Gruppe zielsicher zu den Wegstationen: Orte in Koblenz, an denen Pater Josef Kentenich nach seiner Inhaftierung durch die SS vom nationalsozialistischen Terrorregime mürbe gemacht werden sollte.

Gedenkrelief in Koblenz (Foto: Munz)

Gedenkrelief in Koblenz (Foto: Munz)

Ein Gedenkrelief am Gebäude Ecke Rheinstraße/Karmeliterstraße erinnert daran. Auf einem Rasenstück „Im Vogelsang“ klopft Werner Welling mit dem Pilgerstab auf die Erde: Hier unter der Erde lagen die umfunktionierten Geldtresore der ehemaligen Reichsbank, die Bunker, in denen Gefangene in Dunkelhaft physisch und psychisch fertig gemacht wurden. Der Gründer Schönstatts, Pater Kentenich, wurde vier Wochen dieser Schikane ausgesetzt, jedoch ohne Erfolg.

An Schwierigkeiten emporwachsen

Die Impulse von Schwester Marié laden ein, dem nachzuspüren, was Pater Kentenich geholfen hat, die Zeit der Dunkelheit in eine Zeit des Lichtes und des Segens zu verwandeln. Sein Leben wird zu einem anschaulichen Kommentar zum Gebet der Christen, dem Vaterunser.

„Ich war zwar schon oft an den Stätten in Koblenz, aber in der Kombination mit den Texten des Vaterunsers fand ich es besonders gut. Eindringlich hat mich ein Wort von Pater Kentenich angesprochen: „Nie einer Schwierigkeit aus dem Wege gehen.... Wachsen Sie an dieser Schwierigkeit empor,“ sagte eine der Teilnehmerinnen.

Über die Schwelle des Heiligtums treten

Die Überfahrt mit der Fähre über den Rhein ist eine willkommene Ruhepause. Dann geht es redend, schweigend und an geeigneten Wegabschnitten auch betend den Rhein entlang. In unmittelbarer Nähe des Pilgerziels, dem Urheiligtum, wird noch einmal das Symbol in die Hand genommen, das sich die Teilnehmer beim Auftakt in der Kastorkirche gewählt haben, um auszudrücken: Dafür gehe ich, für diese Person, in diesem Anliegen. Ich trage alles zum Gnadenort der Gottesmutter – Schritt für Schritt. Am Urheiligtum wird die Gruppe von Schönstattpater Nöthen empfangen. Bewusst und mit Bedacht treten die Einzelnen über die Schwelle des Heiligtums, an dem am 18. Oktober 1914, vor 100 Jahren, ein neuer Lebensaufbruch im Liebesbündnis begann, damit sich die Bitte Jesu mehr und mehr erfüllen kann: Vater unser, DEIN Reich komme! Wie zu Beginn wird erneut das Gebet für die Synode im Bistum Trier gesprochen, um der Gottesmutter Maria den guten Ausgang des Erneuerungsprozesses anzuvertrauen.

„... Ja, wir sind gemeinsam gepilgert und es war wirklich schön!“, sagte eine Teilnehmerin: „Sonnenschein, nette Gespräche, viele Impulse, Zeit zum Nachdenken und ein toller Empfang in Schönstatt.“ Und eine andere: „Findet so ein Pilgerweg wieder einmal statt? Ich wäre gerne wieder dabei.“

Mehr Infos

Unter www.pilgerwege-schoenstatt.de finden sich Hinweise auf weitere Pilgerwege:

  • 29. Mai 2014 „Pilgerweg von Koblenz nach Schönstatt mit Stationen an Brennpunkten der Gesellschaft“
  • 10. Mai 2014 und weitere Termine: "Stationsweg über Berg Schönstatt zum Urheiligtum"
  • 8.-11. Juni 2014 "Pilgern von Maria Laach nach Schönstatt"

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