Nachrichten

26. März 2014 | Deutschland | 

Steige hinauf! Pfarrer Karl-Heinz Mengedodt beigesetzt


Requiem für Pfarrer Karl-Heinr Mengedodt (Foto: Keller)

Requiem für Pfarrer Karl-Heinr Mengedodt (Foto: Keller)

C&H Brehm. In den frühen Morgenstunden des Bündnistages, am 18. März 2014 verwirklichte sich im Leben von Pfarrer Karl-Heinz Mengedodt endgültig das, was Pater Josef Kentenich ihm 1966 persönlich als Ideal aufgeschrieben hatte: „Ascendus superius! Steige hinauf!“ Mengedodt, Mitglied im Schönstatt-Institut Diözesanpriester, starb nach einer langen und schweren Kehlkopfkrebserkrankung. Zusammen mit Angehörigen, Mitgliedern seiner Priestergemeinschaft, Gemeindemitgliedern und vielen Freunden, feierte Weihbischof Wilfried Theising, Regionalbischof für die Region Niederrhein, am 22. März 2014 das Requiem in der Klosterkirche des Collegium Augustinianum Gaesdonck, Goch. Anschließend wurde Mengedodt auf dem Friedhof in Goch beigesetzt.

In einem eigens verfassten Gedicht beschreibt Mengedodt, was das „Steige hinauf“ von Pater Kentenich aufgeschrieben, ihm zu Lebzeiten bedeutet hat.

Mein Persönliches Ideal,
also, was ich von mir selbst
entdecke,
wer ich nach Gottes Willen sein darf
und wofür ich leben will

hat mir Pater Josef Kentenich
1966 aufgeschrieben:
„Ascende superius!“
Steige hinauf.

Er kannte mich kaum,
aber er durchschaute mich. -
Ganz hoch
bin ich nicht gekommen.

Aber immer wieder
hochkommen,
wenn man gefallen ist,
ist ja auch schon was.

Und ein paar Jahre
habe ich noch - Zeit.

K-H M. 2010

Karl-Heinz Mengedodt (Foto: moriah.de)

Karl-Heinz Mengedodt (Foto: moriah.de)

Stationen seines Lebens und Wirkens

Karl-Heinz Mengedodt, der am 16.5.1946 geboren wurde, studierte in Münster und Freiburg Theologie. Er beteiligte sich am Mariologischen Seminar mit Robert Zollitsch und gehörte zu den Mitgründern des Josef-Kentenich-Institutes (JKI), dessen erster Präsident er war. Nach seinem Diplom an der Freiburger Uni war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Christliche Gesellschaftslehre bei Professor Henning. Mengedodt wurde 1978 zum Priester geweiht und kam als Kaplan nach Wesel, St. Martini. Ab 1982 war er Rektor am Priesterhaus Berg Moriah (Simmern) und Mitarbeiter in der Zentrale der Schönstatt-Bewegung. 1987 ging er als Pfarrer nach Emmerich St. Aldegundis und wurde 1988 zum Dechanten im Dekanat Emmerich berufen. Ab 1989 war er Präses und Internatsleiter am Collegium Augustinianum in Goch (Gaesdonck) das er mit großem pädagogischen Geschick leitete. 2001 kam er als Pfarrer und Kreisdechant nach Wesel St. Mariä Himmelfahrt und ab 2010 war er Vicarius Cooperator in der Seelsorgeeinheit Borken St. Remigius und Christus König (Gemen).

Grab auf dem Friedhof im Innenhof der Gaesdoncker Marienkirche (Foto: Keller)

Grab auf dem Friedhof im Innenhof der Gaesdoncker Marienkirche (Foto: Keller)

Auszüge aus dem Nachruf durch seinen Kursbruder Dr. Peter Wolf

In seinem Nachruf sagte Dr. Peter Wolf, Generalrektor des Schönstatt-Instituts Diözesanpriester und Kursbruder des Verstorbenen: „Am Tag der Beerdigung unseres Vaters und Gründers begannen wir die Kandidatur im Verband und sind seither Kursbrüder. Wir begeisterten uns für das Ideal: einander und unserem Vater Consors zu werden.“ … „Bei der Einweihung der Schönstatt-Kapelle auf Berg Moriah (1976) pflanzten wir vom Consors-Patris-Kurs miteinander einen wilden Weinstock auf der linken Seite des Heiligtums und wollten uns verantwortlich wissen für unsere Priestergemeinschaft und ihr Vaterhaus. Für Karl-Heinz sollte dies bald nach seiner Priesterweihe und Kaplanszeit sehr konkret werden in der Übernahme der Verantwortung als erster Rektor unseres Hauses. Er hat unser Priester- und Bildungshaus Berg Moriah entscheidend mitgeprägt. In der Zeit seiner Präsenz hier auf Berg Moriah hat er darüber hinaus mitgewirkt in der Begleitung der Theologengemeinschaft und jüngerer Kurse. Er hat viele Besuche gemacht bei unseren polnischen Mitbrüdern und in Nigeria eine über Jahre lebendige Arbeit mit Seminaristen auf den Weg gebracht.“

Der Innenhof – links die Gaesdoncker Marienkirche, hinter der Hecke die Grablege (Foto: Keller)

Der Innenhof – links die Gaesdoncker Marienkirche, hinter der Hecke die Grablege (Foto: Keller)

„Wir versuchten, einander nahe zu sein in guten und in schweren Zeiten“, so Wolf weiter, „auch als bei unserem Mitbruder immer deutlicher ernste gesundheitliche Probleme auftraten. Sein oft schon früher bemerktes Räuspern zeigte sich als Kehlkopfkrebs. Er entschied sich gegen eine Operation und für Bestrahlung und Chemotherapie, weil er seine Stimme nicht verlieren wollte. Er wollte weiter predigen können. Bestrahlung und Chemotherapie brachten zwar Erfolge aber auch viele Nebenwirkungen, die sein Wirken in der Öffentlichkeit einschränkten. In seinem Einsatzwillen verlagerte er sich umso mehr auf das Schreiben von Artikeln und Gedichten. Über viele Jahre schrieb unser Mitbruder für die Zeitschrift der Schönstattbewegung 'Basis' und wurde ein gefragter Autor im Patris-Verlag.“

Schönstatt verständlich machen

Mit seinen Veröffentlichungen, Artikel, Kleinschriften und Büchern, konnte Mengedodt mit einer ganz heutigen Sprache dazu beitragen, vielen Mitgliedern der Schönstatt-Bewegung aber auch weit darüber hinaus, die Spiritualität Schönstatts besser verständlich zu machen. Gerade durch seine immer neu interessante Wortwahl und seine ganz eigene Art, Zusammenhänge aufzuzeigen, zog er den Leser in seinen Bann und ließ in der jungen Schönstattgeneration den Geheimtipp entstehen: „Willst du Schönstatt verstehen und aktuell rüberbingen, lies bei Mengegodt!“

Karl-Heinz Mengedodt: Wider den Pessimismus (Foto: Patris Verlag)

Karl-Heinz Mengedodt: Wider den Pessimismus (Foto: Patris Verlag)

Jesus ist kein Kind von Traurigkeit

In den letzten Jahren seines Lebens setzte Mengedodt seine noch verbliebenen Kräfte als Vicarius Cooperator in Borken, St. Remigius und Christus König ein. Zu diesem „Christus König“, dem er 36 Jahre als treuer Priester mit all seinen Fähigkeiten, Gaben und Talenten gedient hat, ist er nun heimgekehrt. Bei ihm wird er mit Sicherheit die Freude (und Heilung) finden, die er einmal in einem seiner Bücher so beschrieb: „Josef Kentenich sieht in Jesus einen ‚Freudenmeister‘, einen, bei dem man die Freude am Leben lernen kann. Sein letzter Auftrag an seine Freunde ist kein Bußfasten, sondern eine gute Mahlzeit mit Brot und Wein zur Erinnerung an ihn. Jesus ist kein Kind von Traurigkeit. Im Johannesevangelium wünscht Jesus seinen Freunden, also auch uns, dass ‚meine Freude in euch vollkommen sei‘ (Joh15, 11). Seine Lebensfreude will er mit-teilen: Alle Schwarzseher, Pessimisten, Jammerlappen, Querulanten, Melancholiker, Kritiker, Weltverbesserer, Psychologen, Pharisäer, Hypochonder und Theologen sind herzlich eingeladen, sich von Jesus heilen zu lassen.“ (Wider den Pessimismus, S.57, Patris Verlag 1993)


Top