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18. Februar 2014 | Deutschland | 

1200 km durch das Erzbistum Paderborn


Das Gott-Vater-Symbol für das Urheiligtum auf der „Engelkinder-Bank“ im Geburtshaus von Sr. M. Emilie Engel in Husten (Foto: Brüning)

Das Gott-Vater-Symbol für das Urheiligtum auf der „Engelkinder-Bank“ im Geburtshaus von Sr. M. Emilie Engel in Husten (Foto: Brüning)

Sr. M. Sophia Brüning. Sieben Tage lang reiste das Vatersymbol, das einmal am Gründungsort der Schönstatt-Bewegung, in der Gnadenkapelle in Vallendar-Schönstatt, seinen Platz finden soll, durch das Erzbistum Paderborn und kam an 17 Orten mit etwa 1.000 Menschen in Berührung. Dass dieses Symbol sozusagen in einer kleinen „Festwoche“ viele miteinander in Verbindung brachte und eine so nachhaltige Spur der Freude hinterlassen würde, überraschte die Vorbereitungsteams vor Ort. So bunt wie die „Gastgeber“, so bunt waren die Erlebnisse. Eine der besonderen Begegnungen war das Treffen von Weihbischof Matthias König mit Firmbewerbern in der Taufkirche von Schwester M. Emilie Engel/St. Clemens Drolshagen. Es waren rund 400 Gläubige gekommen, darunter viele Jugendliche. Der Besuch des Vatersymbols prägte die Gestaltung des Abends, die der Schönstatt-Bewegung übertragen war.

Vatersymbol im Paderborner Dom (Brüning) Vatersymbol im Paderborner Dom (Brüning)

Vatersymbol im Paderborner Dom und im Geburtshaus von Sr. M. Emilie Engel (Brüning)

Ich darf dir vertrauen

Weihbischof Matthias König griff das Lebensgefühl des „Gesehen-Werdens“ in seiner Katechese auf: „Wir werden beobachtet, kontrolliert, ausspioniert, abgehört, gefilmt, „gespeichert“, …“ Die NSA-Affäre habe Menschen dafür wieder sensibilisiert. Heute müsse man damit rechnen, dass Informationen, die man von sich in den sozialen Netzwerken preisgibt, „im passenden Moment gegen uns verwendet werden“. Weihbischof König: „Und jetzt sagen wir: ‚Gott sieht mich‘. Was macht das mit uns?“ Die Frage, wie man sich den Blick Gottes vorstellen dürfe, sei in diesem Zusammenhang wichtig. In der Heiligen Schrift, in den Worten und im Leben Jesu sei darüber viel zu erfahren.

Weihbischof Matthias König mit den jungen Frauen aus der „Schönstattzeit“ am Taufbrunnen von Sr. M. Emilie Engel (Brüning)

Weihbischof Matthias König mit den jungen Frauen aus der „Schönstattzeit“ am Taufbrunnen von Sr. M. Emilie Engel (Brüning)

Zum weiteren Verlauf der Feier gehörten betrachtende Gebete, die sich die Frage des Jüngers Jesu zu Eigen machten: Herr, zeige uns den Vater, das genügt (vgl. Joh 14, 1-9). Anhand von vier Schriftstellen wurde Jesu Botschaft vom Vater etwas aufgeschlüsselt: Gott sieht dich, er führt dich in seiner Vorsehung! Gott liebt dich, du bist wertvoll in seinen Augen! Gott wartet auf dich, er schenkt dir immer einen neuen Anfang! Gott ist bei dir mit seinem Segen, er lässt dich nie allein.

Die Drolshagener Tageszeitung bündelt den Inhalt der Katechese mit einem Wort des Bischofs: „Das Vatersymbol möge viele Menschen in der gläubigen Haltung bestärken: Gott, du mein Vater, und ich dein Kind – ich darf dir vertrauen.“ Dass der Autor des Artikels die Feier, die von sechs jungen Frauen aus Chile und Paraguay, die zurzeit in Vallendar-Schönstatt sind, musikalisch mitgestaltet wurde, als „eindrucksvoll“ bezeichnet, hat das Vorbereitungsteam sehr gefreut.

Nach der sich anschließenden heiligen Messe zog die Gemeinde zum Bild der Gottesmutter, um – wie allmonatlich – die Marienweihe zu erneuern. Auf die Fürbitte der Dreimal Wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt spendete der Weihbischof dann den Schlusssegen und dankte allen Mitwirkenden und Mitfeiernden. Der Schönstattbewegung dankte er ausdrücklich, dass sie das Vatersymbol zu diesem Abend mitgebracht hatte. So rundete sich der Tag in der Heimat von Schwester M. Emilie Engel ab.

Schon vom Mutterschoß an … im Blick des Vatergottes“- Mutter-/Elternsegen im Heiligtum (Brüning)

Schon vom Mutterschoß an … im Blick des Vatergottes“- Mutter-/Elternsegen im Heiligtum (Brüning)

Teilnehmerinnen aus der italienischen Mission (Brüning)

Teilnehmerinnen aus der italienischen Mission (Brüning)

Übergabe an die Delegation aus Heiligenstadt (Foto: Böckmann)

Übergabe an die Delegation aus Heiligenstadt (Foto: Böckmann)

Geborgen im Blick des Vatergottes

Schwester M. Emilie hatte sich ja als Kind manches Mal vor dem „sehenden Gott“ versteckt. Der Gedanke, dass sie ihn enttäuscht haben und er jetzt nicht mit Wohlgefallen auf sie schauen könnte, war ihre große, tiefsitzende Not. Und wie froh und frei wurde sie, als sie in Schönstatt durch den Gründer Pater Josef Kentenich ein ganz anderes Gottesbild kennen lernte. Sie wusste sich zunehmend mehr unter dem liebenden, vorsehenden Blick des Vatergottes geborgen.

Für eine Familie am Schönstattzentrum Frohlinde war der Besuch des Vatersymboles eine besondere Freude. Die Mutter erwartet ihr viertes Kind und konnte den Mutter-/Elternsegen empfangen.

Der Besuch des Vatersymbols führte Menschen aus der italienischen und polnischen Mission, sowie aus Deutschland zu einer Gemeinschaft zusammen, die sich im Liebesbündnis miteinander verbunden erlebten. Eine italienische Teilnehmerin wiederholte für ihre deutschsprachige Gesprächspartnerin, die leider kein Italienisch verstand, voll Freude und mit südländischen Temperament immer wieder einen Satz, den schließlich jemand übersetzte: “Wir fahren voller Freude nach Hause und wollen das bezeugen.“

Gott sieht mich. Gott liebt mich. Gott braucht mich.

Prälat Kathke stellte in seiner Ansprache beim Sonntagsgottesdienst in der Pfarrkirche in Benhausen/Paderborn den Gläubigen die Frage: Was hat sich in deinem Leben verändert, seit du glaubst: „Gott sieht mich. Gott liebt mich. Gott braucht mich.“? Woran können die Mitmenschen erkennen, dass diese Botschaft dein Leben prägt? Nach dem Gottesdienst wurde das Vatersymbol singend und betend durch das Dorf zur Schönstattkapelle begleitet. Die einfache, volkstümliche Gestaltung des Prozessionsweges unter strahlendem Himmel, vertiefte den Gedanken: Jesus hat uns den Vatergott offenbart.

Mit großer Dankbarkeit für allen Segen auf dieser Reise durch das Erzbistum wurde das Vatersymbol an die Delegation aus Heiligenstadt übergeben.


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