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29. Januar 2014 | Rund ums Urheiligtum | 

Demaskierungen – Collage aus Wort, Musik und Spiel zur Annäherungen an einen Heiligen


Szene aus dem Stück "Demaskierungen" (Foto: Ingo Beller)

Szene aus dem Stück "Demaskierungen" (Foto: Ingo Beller)

Eva Djakowski, www.pallottiner.org. Wie malt man einen Heiligen? – Vor dieser Frage stand am vergangenen Freitag und Samstag der Protagonist der Collage aus Wort, Musik und Spiel „Demaskierungen – Annäherungen an einen Heiligen“ in der Pallottikirche in Vallendar. Der Auftrag für dieses Bild kam von niemand geringerem als dem Tod selbst und je Vorstellung sahen 350 Besucher dem Maler bei seiner Annäherung an den Heiligen Vinzenz Pallotti zu.

Zum Abschluss des Jubiläumsjahres „50 Jahre Heiligsprechung Vinzenz Pallotti“

Zum Abschluss des Jubiläumsjahres „50 Jahre Heiligsprechung Vinzenz Pallotti“ wurde das 1995 in der Pallotti-Schule in Rheinbach uraufgeführte Stück von Pallottinerpater Alexander Diensberg neu aufgelegt. Innerhalb von nur vier Probenwochenenden und einer Probenwoche in den Weihnachtsferien wurde es von den meist jugendlichen Schauspielern und Sängern einstudiert und schließlich in zwei Aufführungen einem begeisterten Publikum präsentiert.

Ein Kind hilft dem Maler bei der Demaskierung (Foto: pallottiner.org)

Ein Kind hilft dem Maler bei der Demaskierung (Foto: pallottiner.org)

In jedem wohnt ein Heiliger

Die Handlung: Ein Maler erhält vom Tod den Auftrag, anhand einer Totenmaske einen Heiligen – Vinzenz Pallotti – zu malen. Maler und Tod begeben sich gemeinsam auf eine Gedanken-Zeitreise von der Französischen Revolution über ein Konklave – das als „Reise nach Jerusalem“ dargestellt wird – bis ins Rom des 19. Jahrhunderts mit Cholera-Epidemien, sozialen Nöten und Karneval. Schließlich gelingt es dem Maler mit Hilfe eines Kindes hinter die Maske zu blicken und Pallottis Botschaft zu erkennen: in jedem wohnt ein Heiliger, man muss lediglich Mut zur Kindlichkeit, Emotionalität und Liebe haben.

Genau dies sollten auch die 105 Mitwirkenden von „Demaskierungen“ während des Projektes erfahren, so Alexander Diensberg, aus dessen Feder das Stück stammt. „Ich bin ein großer Sammler. Bei Demaskierungen handelt es sich um eine Collage aus Zitaten, Ideen und Gedanken von Vinzenz Pallotti aber auch vielen anderen, ganz unterschiedlichen Menschen. Die Musik ist zu einem Großteil selbstkomponiert. Im September hatten wir das Stück als Projekt von Haus Wasserburg ausgeschrieben und zahlreiche Interessierte im Alter von 8 – 88 haben mitgemacht.“ Neben dem Ziel, eine gelungene Aufführung zu präsentieren, ging es darum, bei den Jugendlichen selbst eine „Demaskierung“ zu bewirken und ihnen so Selbstvertrauen und natürlich auch die Botschaft Vinzenz Pallottis zu vermitteln.

Tolle Erfahrungen in der Gruppe

Bei der 17-jährigen Antonia Rennau, die einen bezaubernden Tod auf die Bühne gebracht hat, ist das sicherlich gelungen. Seit sieben Jahren singt sie, doch „Demaskierungen“ war ihre erste Hauptrolle bei der sie auch ihre schauspielerischen Talente zeigen konnte. „Das Projekt war einfach klasse. Ich habe mit der Gruppe hier tolle Erfahrungen sammeln können und wir hatten sehr, sehr viel Spaß bei der Vorbereitung. Beim nächsten Projekt der Wasserburg bin ich bestimmt wieder dabei.“ Auch für Tobias Bartscher, der im Kinderchor mitgesungen hat, war das Projekt ein voller Erfolg. Der Neunjährige kannte die regelmäßig stattfindenden Liedertage des von den Pallottinern betreuten „Haus Wasserburg“, hatte sich jedoch nicht getraut, teilzunehmen – bis zu den Demaskierungen. „Auf der Bühne zu stehen und zu singen, das hat richtig viel Freude bereitet.“

Das Stück ist eine bunte Mischung aus Schauspiel, Gesang und Musik (Foto: pallottiner.org)

Das Stück ist eine bunte Mischung aus Schauspiel, Gesang und Musik (Foto: pallottiner.org)

Gelungener Abend mit Tiefgang, Witz und Humor

Für das Publikum bedeutete der Besuch der beiden ausverkauften Vorstellungen einen gelungenen Abend mit Tiefgang und auch viel Witz und Humor. Gerd Kringl aus Bad Breising wusste nicht genau, was sich hinter dem Titel verbirgt und wollte sich überraschen lassen. „Die Stimmen und die schauspielerische Leistung der Jugendlichen sind sehr gut. Vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig geprobt wurde“, sagte er nach der Vorstellung.

„Heute sehe ich das Stück, bin beeindruckt vom Engagement und dem Können der Darsteller und erkenne den Roten Faden. Aber welchen Tiefgang die Botschaft hat, darüber muss ich mir in den nächsten Tagen erst noch in Ruhe Gedanken machen“, so Bonifar Verhoeven aus Neuwied.

Nur 18 Schauspieler brachten Leben in rund 90 verschiedene Rollen. Dank Chor und Orchester, fachkundiger Licht- und Tontechnik und professioneller Kostüme verwandelte sich die Pallottikirche in Vallendar zu einem hochklassigen Theater. „Das Equipment ist wie das Stück selbst eine Collage“, sagt Alexander Diensberg. „Es ist von hier und da zusammengetragen und –geliehen. Die Bühne haben wir vor rund zwei Wochen aufgebaut, doch die Kirchenbesucher störten sich nicht daran, dass das Gotteshaus „umfunktioniert“ wurde.“

Homepage der Pallottiner

Quelle: Pressemitteilung der Pallottiner

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