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23. Dezember 2013 | Deutschland | 

An das Wunder der Heiligen Nacht 1965 erinnert


Gedenkfeier und Abendsegen am Urheiligtum in Schönstatt (Foto: Brehm)

Gedenkfeier und Abendsegen am Urheiligtum in Schönstatt (Foto: Brehm)

C. & H. Brehm. Es ist Sonntagabend, der 22. Dezember 2013, kurz vor 19.30 Uhr. Im sonst um diese Zeit eher stillen Schönstatt fahren Autos die Parkplätze beim Urheiligtum an, kommen Menschen trotz leichtem Nieselregen und Wind zu Fuß zum Gnadenort, wo vor fast 100 Jahren zum ersten Mal das Liebesbündnis geschlossen wurde. Die Besucher am Schönstatt-Heiligtum, Mitglieder und Freunde der Schönstatt-Gemeinschaften aus vielen Ländern, erinnern sich an diesem Abend während eines etwas ausführlicheren Abendsegen-Gebetes an den 22. Dezember 1965, als Pater Josef Kentenich, der "Vater und Gründer" der Schönstattfamilie, nach 14 langen Jahren kirchlich verfügten Exils, der Trennung von seinem Werk, von Milwaukee über Rom – von der Kirche rehabilitiert - nach Schönstatt zurückkommen konnte.

"Die Türe des Heiligtums steht offen für alle" (Foto: Brehm)

"Die Türe des Heiligtums steht offen für alle" (Foto: Brehm)

Die Tür des Heiligtums steht weit offen für alle

Neben dem Gedenken an dieses "Wunder der Heiligen Nacht 1965“ konzentrierte die Feierstunde mit abschließendem Abendsegen, die von schoenstatt-tv.de über das Internet weltweit übertragen wurde, zwei Tage vor Weihnachten („Nur noch zweimal schlafen, dann …“ heißt es mehrmals im Text den die Sprecherin, Dr. Agathe Hug, vorträgt,) das Gebet auf alle Menschen, die sich trotz baldigem Weihnachtsfest in Not und Leid befinden: Ob krank, alt, leidend oder verzweifelt, in Sucht verfangen, Unfriede oder Tötung ausgesetzt. Für sie alle stehe die Tür des Heiligtums weit offen, sagt Pater Michael Johannes Marmann, Rektor des Urheiligtums, zu Beginn der Feier.

Geprägt wird die Stimmung durch adventliche Lieder in deutscher und spanischer Sprache. Nach einem von Pater Ignacio vorgetragen spanischsprachigen Lied mit sehnsuchtsvoller Melodie, das den Messias besingt, der kommen wird und das Warten der Menschen beendet, trägt Bernadette Weweler, die gemeinsam mit ihrem Mann Norbert für die Sakristei des Heiligtums zuständig ist, Auszüge aus der Ansprache Pater Kentenichs vom 22. Dezember 1965 vor, die er damals bei seinem Eintreffen am Heiligtum gehalten hat.

Der Rektor den Heiligtums, Pater Michael Johannes Marmann, begrüßt die Teilnehmer, auch die, an den Internetbildschirmen in der ganzen Welt  (Foto: Brehm)

Der Rektor den Heiligtums, Pater Michael Johannes Marmann, begrüßt die Teilnehmer, auch die, an den Internetbildschirmen in der ganzen Welt  (Foto: Brehm)

Auf dem Altar steht ein Foto, das Pater Kentenich am 24. 12. 1965 bei der Mitternachtsmesse im Urheiligtum zeigt.  (Foto: Brehm)

Auf dem Altar steht ein Foto, das Pater Kentenich am 24. 12. 1965 bei der Mitternachtsmesse im Urheiligtum zeigt. (Foto: Brehm)

Ein denkwürdiger Abendsegen im Jubiläumsjahr Schönstatts (Foto: Brehm)

Ein denkwürdiger Abendsegen im Jubiläumsjahr Schönstatts (Foto: Brehm)

Ein Liebensbündnis unter-, mit- und füreinander

Auffallend wie er immer wieder auf die geheimnisvolle Verbindung hinweist zwischen dem Bündnis des einzelnen Menschen mit Gott und der Gottesmutter und dem Liebesbündnis unter-, mit- und füreinander. „Jahr für Jahr haben wir diese engere Verbindung der Bündnisse miteinander tiefer erlebt … Heute ist es eine ausgemachte Sache, dass wir alle miteinander in eine unaussprechliche Schicksals-, Aufgaben- und Herzensgemeinschaft gekommen sind, wie sie sonst schwerlich irgendwo zu finden ist.“ Diese Worte Pater Kentenichs passen gut für alle Vorbereitungen des Jubiläumsjahres „100 Jahre Schönstatt“, das im Oktober 2013 eröffnet wurde. „Dein Bündnis – unsere Mission!“, dieses Leitwort des Jubiläumsjahres kann nur Wirklichkeit werden, wenn alle Familienmitglieder der Schönstattfamilie überall auf der Welt zusammenstehen und sich über alle Grenzen der Sprachen und Gemeinschaften hinweg miteinander innerlich und äußerlich - und jeder an seinem Platz - auf den Weg machen, das Liebesbündnis zu konkretisieren. Und beim Jubiläum im Oktober 2014 kann dann diese Schicksals-, Aufgaben- und Herzensgemeinschaft gemeinsam erlebt werden.

Pater Kentenich betonte 1965 gegen Ende seiner Ansprache: „Dankbar wollen wir die Hände unserer lieben Dreimal Wunderbaren Mutter und Königin von Schönstatt als den sichtbar gewordenen Händen des dreifaltigen Gottes reichen. Dankbar wollen wir auch einander sein für die getreue Art, wie wir das gemeinsame Kreuz getragen haben, und einander unentwegte Liebestreue versprechen.“ Ein schönes Wort des Vaters und Gründers an seinem „Heimkehrabend“, das auch heute den Blick der Schönstattfamilie auf den Himmel und hin zum Mitmenschen lenkt, und so für die verbleibenden Tage bis Weihnachten vielleicht die Richtung weisen kann, um zu unterscheiden, was wichtige und was eher unwichtige Arbeiten sind, die vor dem erneuten Kommen Jesu noch zu tun sind.

 


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