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12. Dezember 2013 | Rund ums Urheiligtum | 

Die Mitte Schönstatts zum Strahlen bringen


Am 12. Dezember 2013 wird die erneuerte Türe des Urheiligtums in Schönstatt wieder eingesetzt (Foto: Brehm)

Am 12. Dezember 2013 wird die erneuerte Türe des Urheiligtums in Schönstatt wieder eingesetzt (Foto: Brehm)

SAL. Seit dem 22. September 2013 verändert sich an und im Umkreis der Gnadenkapelle im Tal Schönstatt ständig etwas. Das kleine Kapellchen, das durch die großzügige Schenkung der Gesellschaft der Pallottiner in das Eigentum der Schönstatt-Bewegung übergegangen ist, ist die lokale Mitte der internationalen Bewegung, ihr Ursprungsort, ihr Urheiligtum. Dass er als solcher zum Hunderjahrjubiläum der Bewegung im Oktober 2014 auch erstrahlt, ist Anliegen und Ziel der im September angelaufenen Bau- und Sanierungsmaßnahmen in der Kapelle und darum herum, mit der der Verwaltungsrat die Baugesellschaft APS, Vallendar, und andere ortsansässige Firmen betraut hat. Heute, am 12. Dezember 2013 wurde die erneuerte Türe der Gnadenkapelle durch Mitarbeiter der Firma Meerbothe aus Koblenz wieder eingebaut. Bis zum 17. Dezember ist noch mit Einschränkungen für Beter und Besucher des Urheiligtums zu rechnen. Bis dahin sollen die Putz und Malerarbeiten im Bereich der neuen Türe abgeschlossen sein.

Altes mit Neuem zu verbinden ist sehr stimmig gelungen. Von der alten Türe stammen die dunklen Elemente. Die neue Türe ist mit drei beweglichen Flügeln so hergestellt, dass zu besonderen Anlässen die Türe fast doppelt so weit wie bisher geöffnet werden kann (Foto: Brehm)

Altes mit Neuem zu verbinden ist sehr stimmig gelungen. Von der alten Türe stammen die dunklen Elemente. Die neue Türe ist mit drei beweglichen Flügeln so hergestellt, dass zu besonderen Anlässen die Türe fast doppelt so weit wie bisher geöffnet werden kann (Foto: Brehm)

Das Urheiligtum als zentrale Mitte präsentieren

Als „große Ehre“ bezeichnet es Arne Reichert, Chef der Gesellschaft APS, „auch zum zentralen Punkt hier am Ort, zum Urheiligtum, gerufen“ worden zu sein. Er, der „seit 26 Jahren mit Schönstatt verbunden“ ist und „seit16 Jahren für Schönstatt“ arbeitet, nahezu in jedem Haus Schönstatts bautechnische Projekte begleitet hat, erlebt es als „bewegend“, „dass wir auserkoren sind, diese Arbeiten durchzuführen“. „Das Urheiligtum so präsentieren, dass auch nach außen sichtbar wird, dass dies die zentrale Mitte Schönstatts ist“, versteht er als zentralen Punkt aller notwendigen Baumaßnahmen, z. B. Maler- und Verputzarbeiten, Installation einer neuen Beleuchtungs- und Beschallungstechnik, Restaurierung der Tür etc. Beleuchtungstechnisch ist es bereits geglückt, dass „das Kapellchen der Lichtpunkt“ am Ort ist, aber dass das sogenannte „Alte Haus“ – Haus St. Marien – dadurch nicht „in den Hintergrund gerät“ und dass es auch „nicht den Alten Turm dominiert“, der als stummer Zeuge der nahezu 100jährigen Schönstattgeschichte bei Haus Wasserburg steht.

Baumaßnahmen am Urheiligtum in Schönstatt (Foto: Neiser)

Weiterhin Baumaßnahmen am Urheiligtum in Schönstatt (Foto: Neiser)

APS im Einsatz beim Urheiligtum (Foto: Weweler)

APS im Einsatz beim Urheiligtum (Foto: Weweler)

Herausforderung und Bereicherung

Arne Reichert hat sich das Ziel, die Mitte Schönstatts zum Strahlen zu bringen, zum urpersönlichen Anliegen gemacht. Zum einen ist der Auftrag eine Herausforderung für ihn: z. B. dadurch dass der Auftraggeber ein Gremium ist, mit dem es auch Reibungen gibt, dass die ganze Angelegenheit viel Fingerspitzengefühl erfordert, dass es ständig neue Entdeckungen gibt, die zusätzliche Sitzungen und Anpassung der Maßnahmen erfordern. Aber viel mehr noch erfährt er sich bereichert. Geradezu begeistert schwärmt er, dass es schon etwas Besonderes ist, durch Baumaßnahmen „in das Herz eines solchen Gebäudes eingreifen“ zu können. Aber dass die Erlebnisse am Ort Schönstatt, beim und im Urheiligtum, eine Erfahrung sind, die er so „noch nicht gemacht habe“ und die „toll“ ist für ihn. Noch beim Erzählen verursache sie ihm eine Gänsehaut: Beobachten können, wie „mit fortschreitender Zeit und Fertigstellung der Außendarstellung des Gebäudes bei den Arbeitern etwas passiert“. Erfahren dürfen, dass die Handwerker „mit Kapellchenbesuchern ins Gespräch kommen“, „in Bann gezogen werden“ und „etwas mitnehmen aus dem Umgang der Schönstätter mit dem Kapellchen“. Miterleben dürfen, dass „muslimische Mitarbeiter staunend feststellen, dass es auch in der deutschen Bevölkerung einen tiefen Glauben gibt“, und darum bitten, „vom Innern des Kapellchens Fotos machen zu dürfen“ für ihre Familien. Mit seiner Firmenphilosophie „Arbeit positiv sehen“ auch bewusst den „Weg des Glaubens, des Christseins“ zu leben und den eigenen Glauben „auch nach außen zeigen“ zu können.

Baumaßnahmen zur Sanierung der Tür (Foto: Weweler)Arne Reichert begutachtet eine alte Steinstufe, die bei der Erneuerung des Eingangsbereiches ca. 20 cm unter dem heutigen Fußboden-Niveau der Kapelle gefunden wurde (Foto: Weweler)

Arne Reichert (Bild rechts im rechten Bild) begutachtet eine alte Steinstufe, die bei der Erneuerung des Eingangsbereiches ca. 20 cm unter dem heutigen Fußboden-Niveau der Kapelle gefunden und ausgegraben wurde (Foto: Weweler)

Eine Erfahrung eigener Art ist für ihn und die Arbeiter die Sache mit dem alten Schornstein in der Außenwand des Urheiligtums, der den Schönstattgemeinschaften zum Füllen freigegeben wurde. „Da sind Tausende von Gebeten, Wünschen etc. hineingewandert“, erinnert sich Arne Reichert und formuliert diesen Vorgang als Erfahrung, „wie man mit dem zentralen Thema Glauben und Gebet umgehen kann, wie man Wünsche abgeben kann“. Ein Handwerker der Verputzer-Firma, ein gebürtiger Franzose, habe sogar darum gebeten, „dass von ihm Bilder gemacht werden, wenn er durch seine Verputzarbeit die Öffnung des alten Schornsteins verschließt“.

Einsetzung einer provisorischen Tür (Foto: Neiser)

Einsetzung einer provisorischen Tür (Foto: Neiser)

Fachmännische Planung der notwendigen Schritte (Foto: Zillekens)

Fachmännische Planung der notwendigen Schritte (Foto: Zillekens)

Die Vergangenheit sichtbar erhalten

Als Generalunternehmer verfügt Arne Reichert über „einen Pool an Firmen, die alle Schönstatt kennen“ und die gezielt als ortsansässige Handwerksbetriebe engagiert sind, z. B. die Firma Meerbothe aus Koblenz, die die Restaurierung der Heiligtumstür in Auftrag hat. „Eine sehr sensible Arbeit“ meint Firmenchef Wolfram Lehnen und erklärt, dass „ein Portal zu bauen immer etwas Besonderes“ sei, hier aber ganz besonders. Hier spielen historische Gesichtspunkte, kulturelle Aspekte, der Einsatz modernster Technik und die Spiritualität der Schönstattbewegung eine Rolle.

„Dass das ganze Portal gediegene Wertigkeit“ erhält, ist sein großes Anliegen und Ziel. Das heißt ganz konkret, dass es nicht darum geht, alles Alte zu entfernen und Neues zu montieren, sondern im Neuen soll „die Vergangenheit sichtbar“ sein – angefangen von alten Rauchspuren bis hin zur Farbgebung. Als „Arbeit, in die man reinwachsen muss“ sieht er diesen Auftrag, für den er sich durch die jahrelange Erfahrung mit Schönstatt, die Zusammenarbeit mit den Marienschwestern vorbereitet weiß. Was sie und die ganze Schönstatt-Bewegung weltweit umsetzen, versuche er mit seiner Firma auf einer anderen Ebene und im Kleinen: „Werte schaffen, die von Dauer sind“. In diesen Prozess versucht er auch seine Mitarbeiter zu integrieren, die stolz sind auf ihr Werk: die neue Tür es Urheiligtums.

 

Stolz auf ihr Werk: die neue Urheiligtumstür (Foto: Reichert)

Stolz auf ihr Werk: die neue Urheiligtumstür (Foto: Reichert)

"Im Miteinander"

Als „Gemeinschaftswerk“ und „Gemeinschaftserfahrung“ bezeichnen Wolfram Lehnen und Arne Reichert ihren Einsatz am und im Urheiligtum Schönstatts. Beide betonen die gute Zusammenarbeit – „sehr herzlich und von gegenseitiger Hochachtung geprägt“ – zwischen dem Auftrag gebenden Gremium, ihnen selbst und den verschiedenen Firmen und Arbeitern. „Dass so ein tolles Miteinander an diesem zentralen Ort Schönstatts erfahrbar wird“, freut Arne Reichert ungemein. Das trägt wesentlich dazu bei, dass sie „den bisherigen Zeitplan einhalten konnten“. „Nur im Miteinander“ ist so ein Werk überhaupt möglich, spitzt Wolfram Lehnen zu und bestätigt: „Das ist Schönstatt.“


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