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10. November 2013 | Deutschland | 

Ein "verborgenes Heiligtum" feierte 50jähriges Jubiläum


Feier beim Schönstatt-Heiligtum in Karlsruhe (Foto: Kraus)

Feier beim Schönstatt-Heiligtum in Karlsruhe (Foto: Kraus)

Ilse Keßler / Martina Kraus. Ein "verborgenes Heiligtum" konnte in Karlsruhe sein 50jähriges Weihejubiläum feiern. Dazu kamen bereits am 29. September 2013 Frauen von Schönstatt und Mitglieder der Karlsruher Schönstatt-Familie zum Festgottesdienst zum Haus Bethanien, dem Schönstatt-Zentrum in Karlsruhe-Durlach. Im Rahmen der Feier kam es zur symbolischen Übergabe eines Glasmosaik-Fensters des Künstlers Peter Valentin Feuerstein an Dr. Peter Wolf, der dieses Fenster für das Rom-Zentrum Belmonte der internationalen Schönstatt-Bewegung entgegen nahm. Dieses Fenster hatte über viele Jahre hinweg seinen Platz im „verborgenen Heiligtum“.

Irmgard Claßen, Generaloberin des Institutes Frauen von Schönstatt (Foto: Kraus)

Irmgard Claßen, Generaloberin des Institutes Frauen von Schönstatt (Foto: Kraus)

Maria Fischer führt in die Bedeutung des Festes ein (Foto: Kraus)

Maria Fischer führt in die Bedeutung des Festes ein (Foto: Kraus)

Nach der Begrüßung durch Irmgard Claßen, Generaloberin des Institutes Frauen von Schönstatt, führte Maria Fischer in die Bedeutung des Festes ein. Sie erinnerte daran, dass vor 50 Jahren keine Baugenehmigung für ein Original-Heiligtum im Raum Karlsruhe zu bekommen war. 1963 entdeckten Mitglieder der Regio Baden der Frauen von Schönstatt, dass eine angebaute Eternitbaracke fast die Innenmaße eines Schönstattheiligtums hat. Mit dieser "Entdeckung" verband sich spontan der Entschluss, darin ein Original-Schönstatt-Heiligtum einzurichten. So konnte ein "verborgenes Heiligtum" am 29.9.1963 seine Weihe erhalten.

Meditationsfenster werden für Rom geschenkt

1972 konnte auf Anregung Pater Kentenichs, das originalgetreue Heiligtum auf dem Gelände der Frauen von Schönstatt in Karlsruhe-Durlach doch gebaut werden. Die vorhandene originale Inneneinrichtung wurde in das neue Heiligtum - bis heute bekannt als "Bethanien-Heiligtum" oder auch als "Heiligtum der Vaterliebe" - gebracht. Das 'leer' gewordene verborgene Heiligtum blieb und wurde durch die Installation von Meditationsfenstern bedeutsam als „Gründergedenkstätte“.

Glasmosaikfenster des Künstlers Peter Valentin Feuerstein  (Foto: Kraus)

Glasmosaikfenster des Künstlers Peter Valentin Feuerstein  (Foto: Kraus)

Das Glasmosaik (470 x 260 cm) wie auch drei weitere Fenster des Raumes wurden vom Künstler Peter Valentin Feuerstein entworfen und ausgeführt. Er hatte den Auftrag bekommen, "im Kontext der alt- und neutestamentlichen Heilsgeschichte den ‚Einbruch des Göttlichen‘ im Leben Pater Kentenichs und in der Schönstattgeschichte darzustellen. Die ‚vier Meilensteine‘ sollten dabei ordnender Gesichtspunkt sein. Es erschließt sich nicht dem flüchtigen Betrachter; allein dem betenden Menschen" - vermutlich auch dem Suchenden, Fragenden - "lässt es die Wunderwelt göttlichen Wirkens aufleuchten." (s. Broschüre "Bleibet in meiner Liebe 19-3-1972, Juli 1983, S. 7)

Predigt von P. Alejandro Martinez, Generaldirektor der Frauen von Schönstatt  (Foto: Kraus)

Predigt von P. Alejandro Martinez, Generaldirektor der Frauen von Schönstatt  (Foto: Kraus)

Symbolische Übergabe des Fensters an Dr. Peter Wolf (Foto: Kraus)

Symbolische Übergabe des Fensters an Dr. Peter Wolf (Foto: Kraus)

Die Frauen von Schönstatt möchten dieses Meditationsfenster nun für das Internationale Schönstatt Zentrum in Belmonte / Rom schenken. So überreichte am Ende der Festmesse Reinhilde Grundler, Regionaloberin der Regio Süd der Frauen von Schönstatt, symbolisch dieses Fenster an das Institut der Schönstatt-Diözesanpriester und die Internationale Schönstattfamilie, vertreten durch Dr. Peter Wolf, Generalrektor des Institutes.

Den Horizont weiten

P. Alejandro Martinez, Generaldirektor der Frauen von Schönstatt und Hauptzelebrant der Messe, führte in der Predigt aus, dass mit dem Geschenk des Meditationsfensters das Engagement der Gemeinschaft zum Ausdruck gebracht wird. Bei diesem Engagement geht es um die prophetische Sendung Kentenichs für die Kirche. P. Alejandro sagte: „Nach Rom zu gehen, unser Glasfenster dorthin zu bringen, fordert uns auf, unseren Horizont zu weiten und bewusster und engagierter Verantwortung für die Gesamtkirche zu übernehmen. Und dafür brauchen wir uns nicht weit zu bewegen, sondern können hier vor Ort durch Beiträge zum Gnadenkapital anfangen. Wir selbst sollen lebendige Glasfenster einer erneuerten Kirche werden. Jeder auf seine Weise, in seiner je eigenen Lebenssituation, als origineller Lichtstrahl.“

Nach der Festmesse, die im Heiligtum stattfand, zogen alle Teilnehmer/innen ins "verborgene Heiligtum", um dort mit dem Lied „Dreifaltger Gott“ noch einmal Lob und Dank zu sagen für die vergangenen 50 Jahre.

Im Anschluss waren alle zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Das Highlight für kleine und große Kinder war eine Heiligtums-Hüpfburg, in der das Toben und Springen besonders viel Spaß machte. Gerne angenommen wurde auch das Angebot von Ilse Keßler, das Meditationsfenster auf seine Glaubensaussagen hin zu erschließen.

Fenster für die Eingangshalle des DOMUS PATER KENTENICH

Für viele der Festgäste war dies vermutlich die letzte Möglichkeit, die 15 Medaillons des Meditationsfensters an ihrem langjährigen Platz zu sehen und zu betrachten. Im Frühjahr 2014 wird es nach Rom transportiert. Auf Belmonte, in der Eingangshalle des DOMUS PATER KENTENICH wird es die Besucher mit dem ‚Einbruch des Göttlichen‘ im Leben des Gründers Schönstatts und seiner Gründung in Berührung bringen.

Generalrektor Dr. Peter Wolf, der das Geschenk entgegen nahm, betonte, wie kostbar dieses Geschenk sei, das er entgegennehmen dürfe: „… es ist ein ganz kostbares Geschenk, in dem aufleuchtet, wie ineinander gehört, was in der Heilsgeschichte, in der Bibel, gesagt ist und was unser Vater (P. Kentenich) verwirklichen wollte in unseren Tagen und hinein bringen wollte in die Kirche… Und ich möchte danken, im Namen derer, die einmal dahin kommen … und vor diesem Fenster stehen. Ich bin sehr, sehr dankbar und froh darum dieses Fenster dort einmal zu wissen, weil ich überzeugt bin, dass dieses Fenster etwas einleuchtend machen kann, was uns in der Schönstatt-Geschichte wichtig ist – und dafür danke ich in eine weite Zukunft hinein.“


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