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17. August 2009 | Deutschland | 

Das Interesse am Sohn ist wichtiger als die Überprüfung seiner Leistungen


Vater-Sohn-Wochenende in Würzburg  - Foto: Clemens MannClemens Mann. Ein Wochenende mit dem Vater im Zelt verbringen, gemeinsam werkeln und Aufgaben meistern. Dieser Jungen-Traum wurde für acht Vater-Sohn-Paare aus dem Würzburger und Bamberger Raum, vom Untermain und dem Spessart am Wochenende vom 10. - 12. Juli 2009 am Schönstattzentrum Marienhöhe in Würzburg wahr. Ziel der gemeinsamen Tage, die zum ersten Mal von der Schönstatt-Bewegung in Würzburg angeboten wurden, war es, die Beziehung zwischen Vater und Sohn zu stabilisieren und zu vertiefen.

Gemeinsam...Und so wurde die Beziehung zwischen Vater und Sohn an den drei Tagen gleich mehrmals auf die Probe gestellt. Nach dem Ansatz "Gemeinsames erleben - reflektieren - besprechen" galt es bei einer Vater-Sohn-Olympiade und beim Zeltaufbau Erfahrungen zu sammeln. Für den Samstag hatte sich Tagungsleiter Pfenning, Pfarrer und Berufsschulpädagoge und bereits über 20 Jahre in der Jugendarbeit mit Jungen tätig, zudem etwas Besonderes ausgedacht. Im Mittelpunkt stand ein Yton-Block. "Stellt eure Vater-Sohn-Beziehung in einer Skulptur dar!", lautete die kurze Anweisung Pfennings. Da galt es zuerst die Aufgabe gemeinsam zu besprechen, zu planen und schließlich mit Sägen, Bohrern und Feilen loszulegen. Die Väter sollten sich zurückhalten und ihren Söhnen, gleich einem Trainer, Raum zur Entfaltung lassen. Später präsentierten die Paare ihre Skulpturen, wie beispielsweise ein gemeinsames Haus, zwei Hände, ein zweiteiliges Herz mit einem Geheimnisfach, erläuterten die jeweilige Bedeutung und machten sich Gedanken darüber, wie die Zusammenarbeit untereinander gelaufen war.

Die Zeit mit dem Vater könnte ein Highlight werden

Neben den gemeinsamen Aktionen gab es für die Väter aber auch Austauschrunden, in denen es um die Gestaltung des Vater-Seins ging. Dabei geriet auch die Beziehung zum eigenen Vater in den Blick und so mancher Ärger ans Tageslicht. Wie aber kann's gelingen? Für diese Frage hatte Pfenning natürlich ein paar Ratschläge parat. "Die Väter müssen ihre Aufgabe bewusster wahrnehmen und sollen die Fähigkeiten der Söhne entdecken und fördern." Nicht die eigenen Wünsche, sondern die Wünsche des Sohnes stünden im Vordergrund. Am wichtigsten sei es aber, dass das Interesse am Sohn größer ist als die Überprüfung der Leistung. "Zuwendung und Liebe brauchen die Jungs - nicht Strenge!"

In der Austauschrunde wurden auch brandaktuelle Fragen angesprochen: "Wie lange soll mein Kind vor Fernsehen und PC sitzen?", ist nur eine von vielen. Nach Meinung Pfennings sei eine Stunde völlig ausreichend. Viel besser seien aber ohnehin gemeinsame Aktionen wie eine halbe Stunde Tischtennis oder eine Runde Mensch-ärger-Dich-nicht. Für die Söhne könnte die gemeinsame Zeit mit den Vätern schnell zum absoluten Highlight werden - gerade dann, wenn der Vater beruflich stark eingebunden sei. Und die Beziehung werde dadurch gepflegt und vertieft. "Ohne Investitionen der Väter geht's einfach nicht!"

"Jetzt bist Du nicht mehr nur mein Papa, sondern auch mein Freund!"

TeilnehmerAlle Anregungen und Einsichten flossen in das zentrale Vater+Sohn-Gespräch am Sonntag ein, das von Mann zu Mann unter vier Augen geführt wurde. Den Schlusspunkt bildet dann der Sonntagsgottesdienst in der Schönstattkapelle. Jedes Vater und Sohn-Paar erhielt dabei einen Einzelsegen.

Dass das Angebot von Pfenning einen Nerv traf, beweisen auch die Rückmeldungen der Teilnehmer: "Jetzt bist Du nicht mehr nur mein Papa, sondern auch mein Freund!" sagte einer der Jungen. Und ein zufriedener Vater meinte: "Danke, dass es so ein Angebot gibt! - Von diesen Tagen werden wir lange zehren!" Das macht Pfenning und seinen Helfern Mut. Die Planung am Schönstattzentrum in Würzburg laufen schon: Im Juli 2010 wird es wieder ein Vater+Sohn-Wochenende geben.


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