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18. Oktober 2013 | Worte des Bewegungsleiters | 

Wir überschreiten die Schwelle


Jahresmotto 2013 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland

Jahresmotto 2013 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland

Liebe Mitglieder und Freunde unserer Schönstatt-Bewegung!

Am 18. Oktober diesen Monats, gegen 20 Uhr, werden der Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien, Stanislaw Kardinal Rylko, der Vorsitzende des Generalpräsidiums, Pater Heinrich Walter, und der Rektor des Urheiligtums, Pater Michael Marmann, die „Schwelle“  überschreiten, indem sie quer über die Pilgerwiese zum Ur-Heiligtum kommen.

Das Jubiläumsjahr beginnt – „unser“ Heiliges Jahr, auf das wir uns drei Jahre lang vorbereitet haben – mit der Bitte, dass es fruchtbar wird nicht nur für unsere weltweite Schönstatt-Bewegung, sondern auch für die Kirche und die Zukunft des Glaubens.

Zur Einstimmung auf das Geschehen an diesem Bündnistag und dem gesamten Triduum, ein Geschehen, das wir auch über EWTN und Internet mitverfolgen können, hier einige Überlegungen, was uns die Jubiläumszeit schenken will und wozu sie uns ruft.

Das Jubiläumsjahr und was wir von ihm – neu – erwarten dürfen

Ich denke, die vor uns liegenden Monate wollen uns und, so Gott will, auch unsere Umgebung neu aufschließen: Es gibt diese Kontaktstelle „Maria“, an der der Himmel die Erde berührt hat – bei der Menschwerdung Gottes aus der Jungfrau von Nazareth.

Und sie – die Kontaktstelle – lässt nochmals „Strom fließen“, wenn sich das Ja-Wort Mariens erneuert bei Menschen, welche sich das Testament Jesu in der Stunde seines Todes zu eigen machen: Frau, siehe da, deinen Sohn. Sohn, siehe da, deine Mutter (vgl. Joh 19,26 f.), bei Menschen, die sich in das Liebesbündnis zwischen der Mutter Jesu und dem Liebesjünger einbeziehen lassen.

Diesen Weg wurde zunächst in unseren Tagen Pater Josef Kentenich geführt, der seit seiner Kindheit gleichsam im Haus Mariens wohnen durfte – offensichtlich wurde er dabei einen stellvertretenden Weg geführt. – Durch das Liebesbündnis vom 18. Oktober 1914 ist das kleine Heiligtum im Rheintal zur Jüngerschaftsschule geworden und – immer mehr – zu einem Gnadenort für das Volk Gottes auf seinem Pilgerweg in dieser Zeit.

„Im Liebesbündnis für die Menschen in unserem Land“ öffnen wir als Schönstatt-Bewegung die Tür zum Heiligtum bewusst für viele.1

Die Jubiläumszeit – ein Anruf an uns

Das Jubiläumsjahr kann ein Strudel sein, der uns tiefer hineinzieht in das, was das Liebesbündnis aus uns machen will.

Dabei geht es zentral darum, nicht irgendetwas zu tun, sondern „bessere“ Partner zu werden. Oder: In unserer Christus- und Marienähnlichkeit zu wachsen. Vom Ziel des Neuen Bundes heißt es in einem unserer Hochgebete: „… damit du in uns lieben kannst, was du in deinem eigenen Sohne geliebt hast“ (Präfation für die Sonntage im Jahreskreis VII) – gerichtet an den Vatergott.

Das Jubiläumsjahr will uns liebenswürdiger machen! Und das werden wir in dem Maße, wie wir wachsen in unserer originellen Christus- und Marienähnlichkeit. Der Vater im Himmel möchte immer mehr in uns lieben können, was er in Christus und Maria geliebt hat. Nicht umsonst weist manche Zeitenstimme uns darauf hin, es gehe in dem, was wir als Menschen zutiefst suchen, mehr um das „Sein“ als um das „Haben“.

In diesem Sinne mag dann auch gelten: Alle Anstrengungen und Mühen, die mit unseren Festvorbereitungen und der Durchführung des Jubiläums verbunden sind, hierzulande und in der weiten Welt, sollten letztlich keinen anderen Sinn verfolgen, als die Edelsteine unserer Ideale neu zu schleifen, damit sie heller, ursprünglicher und authentischer leuchten!

Eine Jubiläumszeit ohne neues Aufblitzen unserer Ideale (= Werte!) ist keine!

Als deutsche Schönstattfamilie öffnen wir unsere Ursprungserfahrung für alle: Inländer und Ausländer!

Das Jubiläumsjahr ruft uns neu, Sendungsträger zu sein

Wir sind dabei, als Schönstattfamilie dieses Landes Pilgerwege aus den Regionen Deutschlands zum Urheiligtum in Gang zu bringen. – Dazu sind uns junge und alte „Wandervögel“ durchaus willkommen. Auf unseren Pilgerwegen suchen wir mit ihnen den Gott des Lebens und sprechen über Erfahrungen, wie das Evangelium Wege finden kann in unser alltägliches Leben und in dieses Land.

Die Pilgerwege, ein Projekt, das seine Zeit braucht und das gemeinschaftliche Engagement des alten und des jungen Schönstatt; ebenso die Gemeinsamkeit verschiedenster Gruppierungen in Deutschland und Europa. Evangelisierung geht nur im Zusammengehen aller, welche das Evangelium weitergeben möchten, wenn auch auf verschiedenen Land- und Wasserstraßen – Luftwege dabei nicht ausgeschlossen!

Im Jubiläumsjahr leuchten Fern-Ziele unserer Familie auf, deren Realisierung gerade mit dem zweiten Jahrhundert zusammenhängen dürften. Wir streben nach einer marianischen Bündniskultur, in welcher alle Zielsetzungen unserer Bewegung: das Ziel vom neuen Menschen in der neuen Gemeinschaft; das Ziel von der föderativen Zusammenarbeit apostolischer Kräfte und das Ziel von der Erneuerung und Weiterführung des abendländischen Charismas, zusammengefasst sind.

Uns allen ein glückendes und frohes Innehalten zum Beginn des Jubiläumsjahres!

Mit herzlichen Grüßen vom Urheiligtum,

Ihr
P. Dr. Lothar Penners
Leiter der Schönstatt-Bewegung in Deutschland

 

1 Vgl. das Weihegebet, das in der Eucharistiefeier am 19. Oktober 2013 beim Urheiligtum gebetet wird.


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