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10. Oktober 2013 | Deutschland | 

„Wiedersehen garantiert – deshalb freue ich mich auf das Kapellchenfest“


Gabenprozession beim Gottesdienst des Kirchweihfestes der Schönstatt-Kapelle im Eichsfeld (Foto: Schönstatt-Zentrum Kleines Paradies)

Gabenprozession beim Gottesdienst des Kirchweihfestes der Schönstatt-Kapelle im Eichsfeld (Foto: Schönstatt-Zentrum Kleines Paradies)

Sr. M. Tatjana, E. Busse. 400 Gläubige feierten am 3. Oktober den Kirchweihtag der Schönstatt-Kapelle im Kleinen Paradies im Eichsfeld. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal nicht gekommen bin. Der 3.Oktober in Heiligenstadt – das gehört fix in meinen Kalender!“ So äußerte sich eine Frau aus Göttingen. Viele, die vor 21 Jahren die Einweihung der Schönstatt-Kapelle mitgefeiert hatten, haben diese kleine Gnadenkapelle lieb gewonnen. Der einladende Blick der Gottesmutter auf dem Gnadenbild ermuntert, ihr die Sorgen und Nöte anzuvertrauen, die niederdrücken, aber auch die eine oder andere großmütige Entscheidung zu treffen, wenn es darum geht, enger mit Christus verbunden zu leben. Die strahlenden Gesichter der Teilnehmer lassen erahnen, dass viele durch intensive Erlebnisse in besonderer Weise an diese unscheinbare Kapelle gebunden sind.

Ein strahlend blauer Himmel und wenig Wind ließen einen die Kälte nicht so spüren. Und wer trotzdem nach der Messe durchgefroren war, konnte sich mit Kaffee oder Tee innerlich erwärmen. Zu Beginn des Gottesdienstes kam eine kleine Pilgergruppe, die den Teilnehmern im Gespräch die Symbolik des Plakates an der Rückwand der Altarinsel nahe brachte und das Motto deutete: "Geht, ich sende euch!"

Eine Pilgergruppe erläutert das Thema des Tages: "Geht, ich sende euch!" (Foto: Kleines Paradies)

Eine Pilgergruppe erläutert das Thema des Tages: "Geht, ich sende euch!" (Foto: Kleines Paradies)

Projektchor und Band (Foto: T. Koch)

Projektchor und Band (Foto: T. Koch)

Hans-Gerd Adler stellt die Broschüre "Einheit in Freiheit - Vom Aufbruch zum Magnifikat" vor (Foto: T. Koch)

Hans-Gerd Adler stellt die Broschüre "Einheit in Freiheit - Vom Aufbruch zum Magnifikat" vor (Foto: T. Koch)

Choreographie der SchönstattMJF (Foto: Kleines Paradies)

Choreographie der SchönstattMJF (Foto: Kleines Paradies)

Die Schönheit der Schöpfung wahrnehmen

Altpropst Heinz Josef Durstewitz predigte über die Gottesmutter als die offene Tür, durch die Gott in seine Schöpfung als Mensch eintreten konnte. Gott, der seine Schöpfung nicht nur gut, sondern sehr gut erschaffen habe, wolle die Menschen nicht ihrem selbstverschuldeten Elend überlassen, vielmehr habe er seinen Sohn als Erlöser in diese Welt gesandt, auf dem Weg über den Menschen Maria. Jeder, der die Nähe des vollerlösten Menschen Maria suche, begegne ihr als offener Tür, durch die er Gott nahe kommen kann. „Können wir mit offenen Augen die Spuren Gottes in den Herzen der Menschen und in der Schönheit der Schöpfung wahrnehmen oder stimmen wir ein in das allgemeine Klagelied über die Schlechtigkeit der Welt?“ Diese Frage des Predigers konnte sich jeder mitnehmen und ist jetzt täglich gefragt, sich für die eine oder andere Blickrichtung zu entscheiden.

Bei den Fürbitten wurden verschiedene Zeichen gebracht, wie zum Beispiel der Pilgerstab, das Logo für das Jubiläumsjahr, eine brennende Kerze für das Jahr des Glaubens u. a. Hauptzelebrant Pfarrer Eberhard Jacob aus Uder, wies darauf hin, dass am 18.Oktober das Jubiläumsjahr zum 100. Geburtstag Schönstatts beginnt. Von der Schönstattmädchenjugend wurden dann die Flyer für "Das Liebesbündnis für die Menschen in unserem Land" ausgeteilt.

Ein "Knotenpunkt" im Netzwerk

Im bunten Programm der Veranstaltungen nach der Mittagspause konnte sich jeder das Passende aussuchen. Für Ehepaare hielt Pater Elmar Busse einen Vortrag zum Thema „Was wirklich zählt im Leben – die Gabe der Unterscheidung“. Ausgehend von den Beobachtungen der australischen Altenpflegerin Bronnie Ware, was Sterbende am meisten bereuen, erschloss er den Lebenswert bestimmter Akzente der Schönstatt-Spiritualität.

Im großen Saal gab es Informationen zu den geplanten Jubiläumsfeiern 2013 und 2014 in Schönstatt und Rom. Spannend waren die Berichte über die verschiedenen Pilgerwege, die in diesem Jahr schon stattgefunden haben. Über den Pilgerweg vom Heiligtum im Kleinen Paradies zum Diözesanheiligtum in Friedrichroda, den im September ca. 30 Teilnehmer gegangen waren, konnte man sich anhand von gelungenen Schnappschüssen und Erlebnissen aus erster Hand informieren und den Appetit anregen lassen, um im nächsten Jahr vielleicht mitzugehen.

Viele nutzten die Gelegenheit, um sich einfach mit guten alten Bekannten, die man lange nicht mehr gesehen hatte, auszutauschen. Das schätzen viele an diesem „Knotenpunkt“ ihres Netzwerkes. Die vielen Kinder konnten sich auf der Hüpfburg und anderen Spielmöglichkeiten richtig austoben.

Liebesbündnis für die Menschen in unserem Land

In dem abschließenden kurzen Pilgerweg durchs Gelände mit einer Statio am Grenzzaun und der Andacht war jeder eingeladen, stellvertretend für die Menschen in unserem Land das Liebesbündnis mit der Gottesmutter zu schließen. Pater Kentenich, der Gründer der Schönstatt-Bewegung hatte den Gründungsvorgang 1914  in der kleinen Kapelle in Schönstatt später als „Liebesbündnis mit der Gottesmutter und Liebesbündnis untereinander“ charakterisiert. Schon im Neuen Testament wird die Wirksamkeit des stellvertretenden Glaubens einzelner, woraufhin Jesus Wunder wirkt, beschrieben. So war es naheliegend, dass aus dem zarten Pflänzchen des Liebesbündnisses mit der Gottesmutter im Laufe der Jahre die natürlich-übernatürliche Solidarität mit unseren Mitmenschen gewachsen ist. Wenn die ganze deutsche Schönstatt-Bewegung im Umfeld des 18.Oktober das Liebesbündnis für die Menschen in unserem Land schließt, dann wissen und fühlen sich die Teilnehmer vom Kapellchenfest in diesen Lebensvorgang eingebunden.  


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