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13. September 2013 | Deutschland | 

Pilger begegnen Zeugen des Glaubens


Schönstatt-Pilgerweg im Bistum Hildesheim (Foto: L. Bittner)

Schönstatt-Pilgerweg im Bistum Hildesheim (Foto: L. Bittner)

Schw. M. Ilga Dreier. „Es ist eine besondere Erfahrung, nach dem ca. 16 km langen Fußweg in der Lamspringer Klosterkirche als Pilgergruppe speziell begrüßt zu werden“, freut sich eine der Teilnehmerinnen des Pilgerweges, zu dem die Schönstattbewegung in der Diözese Hildesheim am 31. August 2013 eingeladen hat. Auch der Einzug der Schönstattfahne zwischen den zahlreichen Kolpingfahnen wird zu einer echten Freude für die Mitglieder der Schönstattfamilie in der Hildesheimer Diasporadiözese. Die Mitfeier der hl. Messe zu Ehren des Hl. Oliver Plunkett mit Seán Kardinal Brady, Irland, und Bischof Nobert Trelle, Hildesheim, und die sich anschließende Reliquienprozession gibt dem Pilgerweg den festlichen Abschluss.

Seán Kardinal Brady, Irland (l), und Bischof Nobert Trelle, Hildesheim (Foto: L.Bittner)

Seán Kardinal Brady, Irland (l), und Bischof Nobert Trelle, Hildesheim, beim Einzug zur hl. Messe zu Ehren des Hl. Oliver Plunkett (Foto: L.Bittner)

Aufbrechen - lospilgern - "für die Menschen in unserem Land" (Foto: L.Bittner)

Aufbrechen - lospilgern - "für die Menschen in unserem Land" (Foto: L.Bittner)

Vor der Herausforderung nicht davonlaufen

In seiner Ansprache während der Festmesse betont Kardinal Brady: „Oliver Plunkett ist vor den Herausforderungen nicht davongelaufen. Er ist einer der glaubwürdigen Zeugen für das Evangelium in dieser Welt.“ Schon vor der Messe hatten einige Pilger aus der Gruppe eine herzliche Begegnung mit Kardinal Brady und dem ihn begleitenden irischen Priester.

Den Pilgerweg gehen für …

Aufgebrochen sind die rund 25 Teilnehmer, die u.a aus Nienhagen/Celle, Hannover, Bad Harzburg, Bad Salzdetfurth, Hildesheim und Göttingen kamen, nach einer Statio am Schönstatt-Heiligtum um 10.30 Uhr in Bad Salzdetfurth. Der Schönstatt-Pilgerstab, der mit Bändern geschmückt ist, auf die die Pilger zuvor all jene Personen geschrieben haben, für die sie den Pilgerweg gehen, wird abwechselnd von Teilnehmern getragen. Der Weg führt sie zunächst durch Bad Salzdetfurth über Wehrstedt nach Bodenburg, wo sie zu ihrer Überraschung die kleine katholische Kirche offen finden. Der Grund: Erstkommunionkinder und ihre Eltern haben dort ein Treffen an diesem Morgen. Nach einer kurzen Erklärung, warum und wohin die Pilgergruppe unterwegs ist, gibt es im evangelisch-lutherischen Pfarrheim direkt nebenan eine Mittagsrast. Dankbar für diese ökumenische Gastfreundschaft pilgert die Gruppe weiter über Evensen und Wöllersheim nach Lamspringe.

„Gespräche, Stille, Litaneien, Rosenkranzgebet und die Stationen mit Texten zu Zeugen des Glaubens, die in Beziehung zu Lamspringe stehen, machen den Pilgerweg zu einem geistlichen Gemeinschaftserlebnis“, so das Echo einer Teilnehmerin am Ende des Tages.

Zeugen des Glaubens, denen die Pilger an diesem Tag begegneten

=> Gottesmutter Maria

Begegnung mit Zeugen des Glaubens: Stationen unterwegs (Foto: L.Bittner)

Begegnung mit Zeugen des Glaubens: Stationen unterwegs (Foto: L.Bittner)

=> Hl. Oliver Plunkett, als Erzbischof von Armahg und Primas von Irland baute er nach der Abspaltung der englischen Kirche unter großen Mühen die Seelsorge in Irland bis zu seiner Verhaftung 1679 wieder auf, wurde unter dem Vorwand einer Jesuitenverschwörung des Hochverrats angeklagt, zum Tode verurteilt und starb 1681 am Galgen den Märtyrertod. 1683 kam durch einen Freund und Mitgefangenen sein Leichnam nach Lamspringe. Wohl wurde 1883 ein Großteil seiner Gebeine nach Irland und England überführt, einige Reliquien blieben jedoch in Lamspringe. Bei der jährlichen Prozession am letzten Samstag im August wird der Reliquienschrein durch die Straßen von Lamspringe getragen. 1975 wurde Oliver Plunkett heilig gesprochen.

=> Sr. M. Corbinia Aue, Schönstätter Marienschwester, 1916 in Lamspringe geboren, langjährige Rektorin der Marienschule in Vallendar, Terziatsmeisterin, Provinzoberin der mitteldeutschen Provinz, zu der die Diözese Hildesheim gehört, gestorben im September 1992 während sich die Hildesheimer Schönstattfamilie auf die Krönung der Gottesmutter im Vermächtnisheiligtum in Bad Salzdetfurth vorbereitet. Pater Kentenich hatte ihr den Auftrag gegeben: „Sorgen Sie für die Heimat!“

Kaplan Hermann Josef Fiege (Foto: aus der  Biografie "Wenn Gott ruft, muss man fröhlich sein")

Kaplan Hermann Josef Fiege (Foto: aus der  Biografie "Wenn Gott ruft, muss man fröhlich sein")

=> Kaplan Hermann Josef Fiege, Mitglied des Schönstatt-Priesterverbands, Generation St. Michael, 1925-1958, sein Grab mit einem schlichten Steinkreuz, darauf die Aufschrift „Wenn Gott ruft, muss man fröhlich sein“ befindet sich auf dem Friedhof in Lamspringe, der Heimat seiner Mutter. In der Kirche der alten Benediktinerabtei von Lamspringe feierte er seine erste offizielle Primizmesse am 3.8.1952, da er keine Einreiseerlaubnis in seine Heimatgemeinde Geismar im Eichsfeld erhielt. (Seine allererste hl. Messe feierte er übrigens im Urheiligtum!) Zeugnis einer ehemaligen Schülerin: „Seine strahlende Fröhlichkeit, seine glaubwürdige Frömmigkeit, seine unaufdringliche Intelligenz, seine ansteckende Musikalität, seine selbstverständliche Bescheidenheit, ... seine einfühlsame Art mit Menschen, Natur, Gott und der Kirchengemeinschaft umzugehen, ...ließ uns schon zu seinen Lebzeiten spüren: Er war ein begnadeter religiöser Erzieher und Priester, dessen Charisma hervorragend durch einfachste Handlungen und Bemerkungen zur rechten Zeit wirkte“.


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