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6. September 2013 | Deutschland | 

Feier des Reinisch-Sonntag in Vallendar-Schönstatt


Reinisch-Sonntag: Gebet an der Gnadenkapelle in Schönstatt (Foto: Brehm)

Reinisch-Sonntag: Gebet an der Gnadenkapelle in Schönstatt (Foto: Brehm)

Eva Djakowski. Am Sonntag, 1. September, ist in Vallendar-Schönstatt zum ersten Mal der „Reinisch-Sonntag“ gefeiert worden. Der Tag war dem Gedenken an den Pallottiner Franz Reinisch gewidmet, der am 21.08.1942 durch die Nationalsozialisten hingerichtet wurde. Der Reinisch-Sonntag begann mit einem Gottesdienst in der vollen Pallottikirche in Vallendar-Schönstatt. Gemeinsam mit dem Vallendarer Moraltheologen P. Heribert Niederschlag konzelebrierten insgesamt vier Pallottinerpriester und vier Schönstattpatres die Heilige Messe.

Vier Pallottiner und vier Schönstatt-Patres feierten gemeinsam die Heilige Messe (Foto: Brehm)

Vier Pallottiner und vier Schönstatt-Patres feierten gemeinsam die Heilige Messe (Foto: Brehm)

Pater Heribert Niederschlag ist Postulator des Seligsprechungsprozesses (Foto: Brehm)

Pater Heribert Niederschlag ist Postulator des Seligsprechungsprozesses (Foto: Brehm)

„Es muss Menschen geben, die gegen den Missbrauch der Autorität protestieren; und ich fühle mich berufen zu diesem Protest“

Während seiner Predigt hob P. Niederschlag die herausragende Persönlichkeit von Franz Reinisch hervor, der den Mut hatte offen und öffentlich gegen das Nationalsozialistische Regime zu protestieren, indem er den Fahneneid auf Adolf Hitler verweigerte. Um sein Leben zu retten und Schaden von der Pallottinischen Gemeinschaft fernzuhalten, drängten seine kirchlichen Vorgesetzten P. Reinisch dazu, die Treuebereitschaft zu bekunden. Doch er weigerte sich, sagte P. Niederschlag in seiner Predigt: „Er konnte den Eid nicht leisten. Das hätte er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren können.“

In seiner Gefängniszelle schrieb er: „Es muss Menschen geben, die gegen den Missbrauch der Autorität protestieren; und ich fühle mich berufen zu diesem Protest“, zitierte der Hauptzelebrant. Im Folgenden betonte der Vallendarer Pallottiner den Mut Reinischs, seinem Gewissen zu vertrauen und zu seiner Gewissensentscheidung zu stehen, auch wenn dies Ungehorsam gegenüber seinen Oberen bedeutete.

Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die Besucher zu einem kurzen Gebet am Grab von Pater Reinisch in unmittelbarer Nähe des Urheiligtums. Dabei wurde um die Seligsprechung des „Märtyers des Gewissens“ gebetet. Der Seligsprechungsprozess für P. Franz Reinisch ist am 28. Mai 2013 in Trier von Bischof Stephan Ackermann eröffnet worden. Als Postulator ist P. Heribert Niederschlag eingesetzt. Vorsitzender der historischen Kommission ist der Schönstattpater Dr. Joachim Schmiedl.

Quelle: Pressemitteilung der Herz-Jesu-Provinz der Pallottiner
Gebet um die Seligsprechung von Pater Franz Reinisch an der Gnadenkapelle in Schönstatt (Foto: Brehm)

Gebet um die Seligsprechung von Pater Franz Reinisch an der Gnadenkapelle in Schönstatt (Foto: Brehm)


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