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23. August 2013 | Rund ums Urheiligtum | 

„Heimkommen“, „an Wunder glauben“, „weitersagen“


Hilde und Herbert Fellhofer im Urheiligtum in Schönstatt (Foto: Brehm)

Hilde und Herbert Fellhofer im Urheiligtum in Schönstatt (Foto: Brehm)

Claudia und Heinrich Brehm. Am 1. April 2012, dem Datum, ab dem die Pallottiner im Rahmen eines Nutzungsvertrages die Verantwortung für die Seelsorge am Urheiligtum der Schönstatt-Bewegung übergeben hatten, begannen Hilde und Herbert Fellhofer ihren Dienst als Sakristane des Urheiligtums. Jetzt, nicht 9 Monate später, wie zunächst geplant, sondern nach 17 Monaten, werden sie zum 1. September 2013 wieder in ihre Heimat nach Wien zurückkehren. Mit einem Gottesdienst und bei einem Abschiedsfest mit etwa 120 Teilnehmern, das wegen der Nacht des Heiligtums einige Tage vorverlegt wurde, würdigten Vertreter Schönstatts den unermüdlichen Einsatz des Ehepaares aus Österreich und brachten den Dank der ganzen internationalen Schönstattfamilie zum Ausdruck.

Verabschiedung von Ehepaar Fellhofer im und am Urheiligtum

In der heiligen Messe im Urheiligtum, deren Messformular und Textauswahl (Pfingsten und Magnificat) bereits Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck brachten, würdigte Pater Heinrich Walter, Vorsitzender des Generalpräsidiums und Vorsitzender im Verwaltungsrat des Urheiligtums das Engagement von Ehepaar Fellhofer und die Zeit ihres Dienstes als Sakristane des Urheiligtums unter drei Stichworten: „Hoamkemma“, „an Wunder glauben“ und „weitersagen“.

Gottesdienst als Dankeschön für einen selbstlosen Dienst (Foto: Brehm)

Gottesdienst als Dankeschön für einen selbstlosen Dienst (Foto: Brehm)

Pater Heinrich Walter: Eine Zeit lang Dienst tun dürfen im Heiligtum, stellvertretend für das ganze Volk, das ist eine ganz besondere Aufgabe (Foto: Brehm)

Pater Heinrich Walter: Eine Zeit lang Dienst tun dürfen im Heiligtum, stellvertretend für das ganze Volk, das ist eine ganz besondere Aufgabe (Foto: Brehm)

Hoamkemma

„Hoamkemma (österreichisch für heimkommen) hier zur Gottesmutter. Hier schaut mich jemand an und das ist etwas Wunderbares. Das konnten wir in diesen Monaten spüren“, so Pater Walter. „Manchmal wusste man nicht, was ist wichtiger: dass die Kapellchentür auf ist und man weiß, man kann hineingehen oder daß das Licht brennt in der Sakristei und man weiß, Sie sind da. - Ich habe das als ein wunderbares Miteinander und Ineinander erlebt, wie sehr hier das Religiöse, Heilige verknüpft ist mit dem Menschen. Sie Familie Fellhofer waren ein wunderbares Werkzeug, dass dieses Heimkommen tiefer, natürlicher, selbstverständlicher, ganzheitlicher geworden ist.“ An der Art und Weise wie Ehepaar Fellhofer immer mit Liebe, Freundlichkeit und Offenheit ihren Dienst getan hätten, könnten alle ablesen, wie das „Nichts ohne dich, nichts ohne uns“ geschehen könne.

In den vergangenen Monaten sei „die Schule der Beheimatung erlebbar geworden“, sei so etwas entstanden, „hinter das wir nicht mehr zurück wollen“, so Pater Walter. „Nicht nur ein Heimkommen zur Gottesmutter, sondern auch ein Heimkommen untereinander.“ Mehr Familie sei geworden am Ort des Ursprungs.

An Wunder glauben

Die Monate ihres Dienstes seien aber auch Monate, in denen die Schönstattbewegung neu gelernt habe an Wunder zu glauben. Natürlich, so Pater Walter, sei damit das große Wunder vom 22. Mai gemeint, „auf das wir gehofft haben, das aber niemand erwartet hat.“. Aber gemeint seien auch die vielen großen und kleinen Wunder, die Ehepaar Fellhofer in der Begegnung mit Menschen und Situationen miterlebt und von denen sie berichtet hätten. P. Walter: „Manchmal ertappt man sich, man hat Zweifel: Wird das, wofür ich bitte denn gehen? Ist Wandlung möglich? In diesen Monaten, wo Sie hier waren, haben wir neu gelernt an Wunder zu glauben. Wenn wir das mitnehmen können, wenn das in uns zu mehr Wagemut führen könnte, würde auch mehr geschehen.“

Weitersagen

Unter diesem Stichwort wies Pater Walter nicht nur darauf hin, dass wohl noch nie in der Schönstattgeschichte eine Nachricht weltweit so schnell „weitergesagt“ und verbreitet worden sei, wie die Nachricht von der Schenkung des Urheiligtums an die Schönstatt-Bewegung, die am 22. Mai bekannt gegeben wurde, sondern auch auf die Fähigkeit Fellhofers, das was sie im Rahmen ihres Dienstes erlebten, weiterzuerzählen. „Immer wieder denke ich mir“, so Walter, „dass wir untereinander viel mehr in Austausch kommen sollten, was in jeder Gruppe, Gemeinschaft, Gliederung gerade lebt.“ Früher sei das alles über den Gründer Pater Kentenich gelaufen. Er habe vieles aufgenommen und vieles weitererzählt und dadurch Herzen geweitet und aufgemacht. „Nur wenn Herzen einander Anteil geben, entsteht Kraft und Vitalität. Die apostolische Fruchtbarkeit hat wesentlich damit zu tun, dass wir die Dinge weitersagen und weitererzählen. Das weckt den Glauben, das weckt die Hoffnung, das macht stark.“

Schwester Rosillo von der Anbetung im Urheiligtum und Vertreter des Gebetskreises überreichen ein Erinnerungsalbum  (Foto: Brehm)

Schwester Rosillo von der Anbetung im Urheiligtum und Vertreter des Gebetskreises überreichen ein Erinnerungsalbum (Foto: Brehm)

Pater Michael J. Marmann schenkt Fellhofers ein Foto vom Inneren des Heiligtums fürs Hausheiligtum (Foto: Brehm)

Pater Michael J. Marmann schenkt Fellhofers ein Foto vom Inneren des Heiligtums fürs Hausheiligtum (Foto: Brehm)

Im „Garten“ des Urheiligtums

Nach dem Gottesdienst erwartete die versammelte Familie auf der Wiese beim Urheiligtum ein langes Buffet voller Köstlichkeiten. Ganz unkompliziert hatten viele etwas mitgebracht, vom ideenvollen Salat über Kuchen, leckere Desserts, Braten, Getränken und Vielem mehr. Mit der Überreichung eines Pilgerstabes eröffnete Pater Dr. Lothar Penners, Leiter der Schönstatt-Bewegung in Deutschland, den Reigen der Dankadressen. Pater Michael Marmann, Rektor des Urheiligtums, unterstrich in seinem Dank, daß er viel von Fellhofers gelernt habe wie sie auf Menschen zugehen. Schwester Rosillo von den Anbetungsschwestern im Urheiligtum erzählt, dass Ehepaar Fellhofer nicht nur viel gearbeitet, sondern auch viel gebetet hat und überreicht einen Ordner mit vielen Blättern, auf denen die „täglichen Besucher“ des Urheiligtums je eine Seite für Familie Fellhofer gestaltet hatten. Pater Walter überreicht als Vorsitzender des Verwaltungsrats zum „Dank für so viele Monate hervorragendem Sakristanendienst“ einen Gutschein für eine Romreise im Dezember.

Gesicht und Kontakt der Bewegung

„Sie sind Gesicht und Kontakt der Bewegung!“ Dieser Satz Pater Marmanns am Beginn ihrer Tätigkeit habe sie zunächst erschreckt. Dieser Satz sei für sie aber Wirklichkeit geworden. Das machten Hilde und Herbert Fellhofer in einem beeindruckenden Blick zurück deutlich. „Vor allem durch das Hören.“ Durch Hören nehme man die vielen Menschen, die zum Heiligtum kämen, auf, trage sie mit sich, trage sie ins Heiligtum; schwierige Dinge, schöne Dinge; man leide mit, man freue sich mit.

Dadurch habe sich aber ihr eigener Glaube auch vertieft. „Es kamen so viele Menschen mit einem so starken Vertrauen! Das sind Zeugen, das geht auf einen über“, sagte Frau Fellhofer. „Wir sind der Gottesmutter nur dankbar, dass sie uns hergeholt hat, dass sie uns so unsere Herzen geöffnet hat, das Wagnis einzugehen!“

Ehepaar Fellhofer: „Vielen Dank, vergelts Gott, es war für uns eine Zeit der Gnade. Danke, danke, wir können nur der Gottesmutter immer wieder danke sagen. Vergelt‘s Gott allen miteinander.“ (Foto: Brehm)

Ehepaar Fellhofer: „Vielen Dank, vergelts Gott, es war für uns eine Zeit der Gnade. Danke, danke, wir können nur der Gottesmutter immer wieder danke sagen. Vergelt‘s Gott allen miteinander.“ (Foto: Brehm)

Nicht ganz vollzählig: Das Sakristanen-Team des Urheiligtums (Foto: Brehm)

Nicht ganz vollzählig: Das Sakristanen-Team des Urheiligtums (Foto: Brehm)

Für sie beide sei es sehr beeindruckend gewesen, erzählt Herbert Fellhofer, wie wichtig dieses Kapellchen den Menschen sei, die hierher kommen. „Wir haben hier eine weltweite internationale Familie vorgefunden an dem Ort, wo wir alle unsere Heimat haben, weil die Gottesmutter die Menschen hier aufnimmt.“ Und so hätten auch sie die Menschen aufnehmen wollen, tagsüber und nachts. Deshalb sei es für sie auch selbstverständlich gewesen, auch noch am späten Abend den Besuch im Urheiligtum noch zu ermöglichen.

Das zuverlässigste Team in Schönstatt!

Gemeinsam dankte das Sakristanenpaar allen „Engeln“, die ihnen zur Seite standen mit Sakristanen-Crashkurs drei Tage vor Arbeitsbeginn; mit Einweisung in die komplizierte Lautsprecheranlage, mit Einführung in die Kunst des Blumensteckens sowie mit dauerhafte Begleitung beim Blumenschmuck, mit prompter Hilfe bei leise geäußerten Wünschen, … Einen besonderen Dank richteten Fellhofers an das Team der Sakristanen-Assistenten, die ihnen einmal wöchentlich einen freien Tag und auch mal eine etwas längere Unterbrechung des Dienstes ermöglichten. „Das zuverlässigste Team in Schönstatt!“, wie Pater Marmann ergänzte. Und als ob ihr treuer Dienst nicht schon genug wäre, überreichten Fellhofers an Pater Marmann „als etwas bleibendes von Ihnen“ eine noch fehlende, passende Stola zum extra leichte Messgewand („wann‘s wieder so heiß wird wie neulich“) und jedem mitfeiernden Gast einen österreichischen Keks und eine Mozartkugel.

Mit dem Abendsegen ging dieses wunderschöne Zusammensein zu Ende. Glückliche Stimmen meinten, so einen Abend müsse es jedes Jahr mindestens einmal geben, das würde der Schönstattfamilie am Ort soooo gut tun. Und die Autoren können sich den Worten von Hilde Fellhofer nur anschließen: „Vielen Dank, vergelts Gott, es war für uns eine Zeit der Gnade. Danke, danke, wir können nur der Gottesmutter immer wieder danke sagen. Vergelt‘s Gott allen miteinander.“

Ein Familienfest im „Garten“ des Urheiligtums (Foto: Brehm)

Ein Familienfest im „Garten“ des Urheiligtums (Foto: Brehm)


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