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16. August 2013 | Deutschland | 

Zielklar als Familie unterwegs - Familien-Ferien-Tagung


Familien-Ferien-Tagung im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe (Foto: Potthast)

Familien-Ferien-Tagung im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe (Foto: Potthast)

Schw. M. Andita Potthast. 19 Familien mit insgesamt 53 Kindern sind der Einladung der Schönstatt-Familienbewegung zu einer Familien-Ferien-Tagung gefolgt und vom 31. Juli bis 7. August 2013 ins Schönstattzentrum Liebfrauenhöhe bei Rottenburg gekommen. „Zielklar – als Familie unterwegs“ war die Tagung überschrieben und so stand es auch auf großen Wegweisern am Eingang des Zentrums.

Eine große, fröhliche Truppe (Foto: Potthast)

Eine große, fröhliche Truppe (Foto: Potthast)

Zielklar – ist das noch klar?

„Gerade in heutiger Zeit wird der Begriff Familie sehr kontrovers diskutiert,“ meinte Erich G. als das Motto zum Tagungsbeginn problematisiert wurde. „Man versucht, Familie als Bezeichnung für alle möglichen Formen menschlichen Zusammenlebens zu verwenden. Wir sind aber überzeugt, dass eine Familie einzig und allein die natürliche, von Gott gewollte Form der Gemeinschaft ist, in der Vater, Mutter und Kinder zusammenleben. Die Familie in ihrer eigentlichen Form ist immer noch Basis unserer Gesellschaft und wichtigster Ort der Vermittlung entscheidender Werte.“ Deshalb komme der Stärkung der Familie – besonders der vom christlichen Glauben her geprägten Familie – eine zentrale Bedeutung in unserer pluralistischen Gesellschaft zu.

In der Diskussion der Eltern wurde schnell deutlich, dass es heute gar nicht mehr so einfach ist, Familie so zu leben, wie es einer christlichen Welt- und Wertanschauung entspricht. Umso dringender war der Bedarf, sich untereinander auszutauschen und einander zu stärken auf dem eingeschlagenen Weg. Davon zeugten auch die inoffiziellen Abendrunden, die bei herrlichen Sommertemperaturen bis Mitternacht im Freien stattfanden.

Da kommt Freude auf: Gemeinsame Spielerunde (Foto: Potthast)

Da kommt Freude auf: Gemeinsame Spielerunde (Foto: Potthast)

„Das haben wir selbst gemacht!“ Die gelungenen Ergebnisse des Freizeitangebotes für die Kinder werden präsentiert (Foto: Potthast)

„Das haben wir selbst gemacht!“ Die gelungenen Ergebnisse des Freizeitangebotes für die Kinder werden präsentiert (Foto: Potthast)

WIR im Plane Gottes

Traditionell werden bei Ferientagungen der Schönstatt-Familienbewegung die Vormittage mit Impulsreferaten, Gesprächsrunden und einer Paar-Gesprächs-Zeit, die auch mal am Abend sein kann, gestaltet. Pater Ludwig Güthlein sprach über die besonderen Chancen, die sich aus dem im Plan Gottes vorgesehenen Zusammenleben von Frau und Mann in der Ehe ergeben. „Als Mann und Frau schuf er sie...“: die sich daraus ergebende Ergänzung und erfahrbare Wertschätzung ließ die teilnehmenden Paare neu den ihnen geschenkten Reichtum erahnen. „Familie, so gegründet, ist eines der Meisterwerke Gottes.“

Ein Impuls von Familie R. über das Vater- und Muttersein, der ganz aus der Sicht des Gründers Schönstatts, Pater Josef Kentenich, inspiriert war, machte deutlich, dass es beim Vater- und Mutter-Sein nicht darum geht eine Rolle zu spielen, sondern dass es sich hier um eine wirkliche Berufung handelt.

„Gott möchte mit jedem Ehepaar Geschichte schreiben“, das war Kernpunkt des Impulses von Schwester M. Andita Potthast. Deutlich wurde das an einer von einem Ehepaar gestalteten Schriftrolle, auf der dieses Paar seine Liebesgeschichte festgehalten hat. Der Blick auf dieses Beispiel zeige: „Wir sind nicht nur ein kleiner Teil im Weltgetriebe. Nein, Gott braucht uns, damit durch uns seine Liebe leuchten kann,“ sagte Schwester Andita. Sie ermutigte die Paare selbst ihre Liebesgeschichte auf einer Schriftrolle festzuhalten und zu erleben, wie das sich Erinnern an besondere gemeinsame Erlebnisse, Krisen, Aufgaben und Wegabschnitte richtig glücklich machen kann. „Das macht unsere Ehe nochmal so wertvoll!“, sagte ein Paar nach einem gemeinsamen Austausch der Paare über die Momenten ihres sich Kennenlernens, die ja der Beginn der persönlichen Liebesgeschichte sind.

Große Wegweiser am Eingang des Zentrums und die gesamte liebevoll vom Leitungsteam gestaltete Deko im Haus griffen das Tagungsthema in unterschiedlichster Weise auf (Foto: Potthast)

Große Wegweiser am Eingang des Zentrums und die gesamte liebevoll vom Leitungsteam gestaltete Deko im Haus griffen das Tagungsthema in unterschiedlichster Weise auf (Foto: Potthast)

Zueinander und zu jedem der Kinder neu Ja sagen

In das - auch traditionell - zur Familientagung gehört Ritual der Erneuerung des Eheversprechens wurden in diesem Jahr eigens die Kinder miteinbezogen. Nicht nur das erneuerte Ja der Ehepartner zueinander berührte die Herzen, sondern besonders auch, dass jedes Kind neu mit seinem Namen gerufen wurde: z. B. „Johannes, wie gut, dass wir dich haben“. Diese frohmachende Erfahrung klang in einem von Spielen begleiteten Fest und mit einem Lichtergang zur Gnadenkapelle aus.

Freizeitgestaltung in eigener Regie der Familien

Dass sich die Familien ihr nachmittägliches Freizeitprogramm aus einem Markt der Möglichkeiten in eigener Regie gestalten konnten, war bei dieser Tagung auf der Liebfrauenhöhe ein Novum. Im Angebot standen Kanufahren und Stocherkahn fahren auf dem Neckar, ein Waldklettergarten, ein Barfußpfad, die Besichtigung der Burg Hohenzollern, ein Besuch im Porschemuseum in Stuttgart und eine Brauereibesichtigung. Neu war auch die zeitweise Betreuung der jüngeren Schulkinder durch ältere jugendliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich im Vorfeld bereits darauf vorbereitet hatten. Dankbar waren die Familien für die hervorragende Arbeit des Kinderbetreuungsteams. „Ohne die uns durch die Kinderbetreuung geschenkte Zeit würde das Auftanken und Sich-Neurorientieren in diesen Tage lange nicht so gut möglich sein,“ sagte eines der Ehepaare.

„Diese Ferientagung für Familien war wieder eine wunderbare Zeit des äußeren und inneren Auftankens und der Stärkung unseres Selbstbewußtseins als christliche Familien, die viel zu schnell vorüberging“, brachten Conny und Erich G. aus Plochingen zum Ausdruck. „Diese Woche hat viele bleibende und tiefe Eindrücke und Spuren in uns allen hinterlassen und uns gestärkt für unseren Alltag als Familien. Dafür sind wir dankbar.“ Familie K. aus Stuttgart, die erstmalig dabei waren, ergänzte: „Können wir uns gleich fürs nächste Jahr anmelden? Unsere Kinder wollen auf jeden Fall wieder dabei sein!“


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