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2. August 2013 | Deutschland | 

Entschieden zur Freiheit - Von Schönstatt zur Gedächtnisstätte in Dachau


Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau (Foto: FTS)

Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau (Foto: FTS)

A. Brück. Insgesamt neun Frauen aus dem Kreis der Frauen nach Trennung oder Scheidung machten sich im Juli von Schönstatt aus auf den Weg nach Dachau. Vorbei an den Schönstattzentren Rodgau und Würzburg, war das Schönstattzentrum Canisiushof, Kösching-Kasing, der geeignete Ausgangspunkt für die Tagesfahrten nach Ingolstadt und zum ehemaligen KZ in Dachau, wo Pater Josef Kentenich, der Gründer der Schönstattbewegung, von 1942 bis 1945 gefangen war.

Schwester Elinor, Schönstätter Marienschwester und Dachaureferentin, führte die Gruppe (Foto: FTS)

Schwester Elinor, Schönstätter Marienschwester und Dachaureferentin, führte die Gruppe (Foto: FTS)

Ein Relief des Gnadenbildes von Schönstatt ein Bild von Pater Kentenich eines von Karl Leisner weitere Namen und Andenken finden sich in einem (Foto: FTS)

Ein Relief des Gnadenbildes von Schönstatt ein Bild von Pater Kentenich eines von Karl Leisner weitere Namen und Andenken finden sich in einem (Foto: FTS)

Das Bild der "Königin der Neuevangelisierung Europas" neben einem Gedenkstein, der an den Priesterblock des KZs dachau erinnert (Foto: FTS)

Das Bild der "Königin der Neuevangelisierung Europas" neben einem Gedenkstein, der an den Priesterblock des KZs dachau erinnert (Foto: FTS)

Ein Ort des Lebensbekenntnisses

Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 kam es zu Bespitzelungen in Schönstatt. Pater Kentenich stellte sich offen gegen das NS-Regime. Am 20. September 1941 wurde er durch die geheime Staatspolizei in Koblenz verhaftet. Nach Dunkelhaft und Gefängnis in Koblenz wurde er am 11. März 1942 in das KZ Dachau deportiert, in die „Heiden-, Sklaven-, Narren- und Todesstadt“, wie Pater Kentenich das Konzentrationslager nannte. Dem Terror, der Hungersnot und dauernder Schikane setzte er bewusst ein Leben aus dem Glauben entgegen. Wo immer es möglich war, nutzte Pater Kentenich die Gelegenheit zur individuellen Seelsorge und Seelenführung, gab Gelegenheit  zu Gesprächen und zu Exerzitien. Er war Vorbild und Halt. Dachau, ein Ort des Grauens, wurde für Pater Kentenich und für viele andere zu einem Ort des Lebensbekenntnisses.

Schwester Elinor, Schönstätter Marienschwester und Dachaureferentin, verstand es ausgezeichnet, den politischen Hintergrund und die Verhältnisse in Dachau aufzuzeigen und dies mit den Lebensspuren Pater Kentenichs zu verbinden.

Das Bild der "Königin der Neuevangelisierung Europas" in Dachau (Foto: FTS)

Am 16. Juli 2013, dem Fest „Maria vom Berge Karmel“, an dem im Hungersommer 1942 Pater Kentenich im geheimen die beiden Gründungen (Schönstätter Marienbrüder, Schönstätter Familienverband) im KZ Dachau vollzog, kam das Bild der "Königin der Neuevangelisierung Europas" in die KZ-Gedenkstätte Dachau. Einige Schönstätter freuten sich, dass sie an diesem Gedenktag stellvertretend für die internationale Schönstattfamilie zugegen sein konnten.

Freiheit kann auch in größter äußerer Unfreiheit gelebt werden

Der dumpfe Glockenklang kurz vor 15 Uhr an der Todesangst-Christi-Kapelle war wie ein Mahnläuten. Es erinnerte an den Tod und an das Leiden vieler Menschen in diesem Lager und brachte das Mitleiden Gottes zum Ausdruck. Besinnlich verweilten die Teilnehmerinnen beim Stundengebet der Karmelitinnen, bei den religiösen Mahnmalen und am Block 26, der der Priesterblock im KZ war.

„Entschieden zur Freiheit“ – das Thema passte für die Impulse, die die Gedächtnisstätte bot. Die Übertragung auf das eigene Leben lag auf der Hand: Es gibt eine Freiheit, die auch in größter äußerer Unfreiheit gelebt werden kann. Es ist die Freiheit eines Menschen, der sich abhängig macht von dem, was Gott möchte. Die große Herausforderung, die zu leben jeder Mensch berufen ist, liegt darin, sich Gottes Liebe anzuvertrauen.

Auf Gottes Liebe vertrauen

„Diese Reise hat die Perspektive auf das eigene Leben verändert,“ so G.W., eine der teilnehmenden Frauen. „Sie hat mir auch gezeigt, worin die Lösung der eigenen Schwierigkeiten liegt. Auf der einen Seite kann und muss ich alles tun, um mein Leben zu bewältigen. Auf der anderen Seite aber heißt das für mich: auf Gottes Liebe vertrauen.“

Im Jubiläumsjahr Schönstatts – 2014 – werden auch zahlreiche Pilger aus dem Ausland in der Gedächtnisstätte Dachau erwartet. Schw. M. Elinor Grimm ist zur Besucherbegleitung gerne bereit: sr.elinor@s-ms.org.

Schönstattzentrum Canisiushof, Kösching: Herrlich gelegen 430 km vom Urheiligtum in Schönstatt entfernt und guter Ausgangspunkt für einen Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau (Foto: FTZ)

Schönstattzentrum Canisiushof, Kösching: Herrlich gelegen 430 km vom Urheiligtum in Schönstatt entfernt und guter Ausgangspunkt für einen Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau (Foto: FTZ)


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