Nachrichten

1. August 2013 | Deutschland | 

Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe - Wandlung und Weiterentwicklung


Das Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe aus der Luft gesehen (Foto: LH)

Das Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe aus der Luft gesehen (Foto: LH)

Hbre. Das Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe ist nicht nur für die regionale Schönstattfamilie im Bistum Rottenburg-Stuttgart, die sich mit großem Engagement für das Zentrum einsetzt und sich einbringt, sondern weit darüber hinaus zu einem begehrten Tagungszentrum geworden. Das vielfältige Raumangebot, der individuelle Service und Zimmer mit Dusche/WC für ca. 30 Personen, tragen dazu bei. Weit über 30.000 Gäste wurden am Zentrum im Jahr 2012 gezählt. Dass sich das Zentrum trotz dieser Entwicklung wandeln wird, hängt mit der Aufgabe der beiden Schulzweige „Fachschule für Sozialpädagogik“ und „Berufsfachschule für Altenpflege“ der Liebfrauenschule am Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe zusammen, die seit 60 Jahren sozusagen zum Gesicht der Liebfrauenhöhe gehören.

Internatsgebäude der Liebfrauenschule (Foto: LH)

Internatsgebäude der Liebfrauenschule (Foto: LH)

61 Jahre Liebfrauenhöhe - 60 Jahre Liebfrauenschule (1953-2013)

"Liebfrauenhöhe und Liebfrauenschule – das ist für viele eins", sagt Provinzoberin Schw. M. Siglinde Hilser und berichtet, dass schon 1953, ein Jahr nach der Einweihung des „Mitgründerheiligtums“, wie die Schönstatt-Kapelle in Rottenburg-Ergenzingen genannt wird, die Schönstätter Marienschwestern die Liebfrauenschule, zunächst mit einer Haushaltungsschule eröffneten. 1959 wurde mit dem Seminar für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen – heute Fachschule für Sozialpädagogik – eine weitere Ausbildungsstätte etabliert. Der hauswirtschaftliche Zweig wurde von 1973 bis 1989 durch die Fachschule für Wirtschafterinnen erweitert. Danach eröffnete der Schulträger auf Anfrage der Stadt Rottenburg die Berufsfachschule für Altenpflege. Neben einer fundierten Weitergabe des notwendigen Fachwissens gehören ganzheitliche Bildung und Erziehung zum prägenden Leitbild der Schulen.

Weit über 2.000 Schülerinnen konnten in diesen 60 Jahren ausgebildet werden. Der Unterricht wurde über viele Jahre hin fast ausschließlich von Marienschwestern erteilt. Mit Beginn der Altenpflegeschule ergänzten Honorardozenten und angestellte Lehrkräfte das Lehrerkollegium. Mit großem Engagement vermittelten sie den Auszubildenden das Rüstzeug für ihre Berufsaufgabe in der heutigen Gesellschaft.

Schwester Magdalyn Brendle bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an (Foto: LH)

Schwester Magdalyn Brendle bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an (Foto: LH)

Sr. Magdalena (Foto: LH)

Schwester Magdalena Schleinschok leitet den Bereich Weiterbildung im Bereich Pflege in der Palliative Care und Gerontopsychologie. (Foto: LH)

Fortbildung löst Ausbildung ab

"Im Blick auf die Zukunftsfähigkeit der Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern," so Schwester Siglinde, "wurden aufgrund fehlender jüngerer Schwestern und der hohen Altersstruktur personelle Entscheidungen notwendig, die leider auch Konsequenzen für die Liebfrauenschule mit ihren beiden Schulzweigen Fachschule für Sozialpädagogik und Berufsfachschule für Altenpflege haben."

Die „Fachschule für Sozialpädagogik“ nimmt im Herbst 2013 letztmalig Schülerinnen auf. Die laufenden Kurse werden bis zur staatlichen Anerkennung am Ende des Berufspraktikums (Kolloquium 2016) geführt. Schwester Magdalyn Brendle bietet weiterhin Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an – unter Berücksichtigung des Orientierungsplans – zu unterschiedlichen Themen. Außerdem steht sie auf Anfrage für Schulungen von Teams in Kindertageseinrichtungen zur Verfügung.

Die „Berufsfachschule für Altenpflege“ führt den letzten Kurs bis zur Prüfung im Herbst 2014. Über diesen Termin hinaus werden Fort- und Weiterbildungen angeboten, vorwiegend im Bereich Pflege in der Palliative Care und Gerontopsychologie. Leiterin der Weiterbildungsstätte ist Schwester Magdalena Schleinschok. Außerdem gibt es das Angebot von „Inhouse-Schulungen“ zu einrichtungsspezifischen Themen. Der Stundenumfang richtet sich nach den Wünschen der Träger.

Engagement für die Zukunft

„Wenn sich auch manches ändern wird, so dürfen wir erfahren, dass die Gottesmutter neue Wege sucht und findet, um vom Heiligtum aus als ‚der große Missionar‘ zu wirken“ sagt die Provinzoberin. Unter den veränderten personellen Voraussetzungen und mit dem Ziel, der Begleitung und Inspiration der Schönstatt-Bewegung weiterhin nachkommen zu können, seien die getroffenen Entscheidungen notwendig gewesen.

Dachrenovierung des Heiligtums im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe (Foto: LH)

Dachrenovierung des Heiligtums im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe (Foto: LH)

Ausdrücklich dankt Schwester Siglinde den Gliederungen der diözesanen Schönstattfamilie, die sich im Tagungszentrum gerne und mit großem Engagement selber einbringen. Das sei besonders deutlich geworden bei der Renovierung des Kinderspielplatzes, des sogenannten „Mütterzimmers“ und des „Gründerzimmers“. Die gemeinsame Feier zum 60-jährigen Jubiläum des Heiligtums im vergangenen Jahr habe diesen Familiengeist in besonderer Weise gezeigt. Stille Zeugen für das Leben in der Diözese seien das Begleitbuch, das die Wanderung des Vatersymbols vom Mitgründerheiligtum zur Vorbereitung des Jubiläums dokumentiere und das Heiligtum selber, das in neuem Glanz erstrahlt.

Zukunftsweisend sei auch die Tatsache, dass sich die Angebote im Wallfahrtsbereich in den vergangenen Jahren um ein Vielfaches vermehrt hätten. „2012 wurden auf der Liebfrauenhöhe ohne Berücksichtigung der privaten Besucher des Heiligtums, der Krönungskirche oder des Buchladens 31.186 Gäste gezählt. 252 Jakobuspilger übernachteten am Schönstattzentrum und nicht wenige wollten mehr von Schönstatt und der originellen Spiritualität erfahren. 827 Kinder und Erwachsene nahmen an fünf Familiengottesdiensten teil. 255 Personen wurden beim Freudenfest gezählt, einem Angebot für Erstkommunionkinder mit Begleitpersonen, um nur ein paar wenige Zahlen aus dem vergangenen Jahr zu nennen“, fasst Schwester Siglinde zusammen. „Aber was wirklich in den Herzen der Menschen an Veränderung, an ‚Wundern‘ geschieht, das kann eine Statistik natürlich nicht erfassen.“


Top